Spielberichte zur WM 2012 in den USA

Vorbereitungsspiel in Lake Placid (USA)
- Mittwoch, 4. April 2012, 19.00 Uhr: Schweiz - Russland 2:1 nV (Bericht)

WM-Vorrundenspiele in Burlington (Cairns Arena)
- Samstag, 7. April 2012, 17.00 Uhr: Schweiz - Deutschland 2:3 (Bericht)
- Sonntag, 8. April 2012, 17.00 Uhr: Schweiz - Slowakei 2:1 (Bericht)
- Dienstag, 10. April 2012, 13.00 Uhr: Schweden - Schweiz 2:3 (Bericht)

Viertelfinale:
- Mittwoch, 11. April 2012, 15.00 Uhr: Russland - Schweiz 2:5 (Bericht)

Halbfinale:
- Freitag, 13. April 2012, 19.00 Uhr: USA - Schweiz 10:0 (Bericht)

Bronze - Medaillenspiel:
- Samstag, 14. April 2012, 15.00 Uhr: Schweiz - Finnland 6:2 (Bericht)

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4.4.2012, Schweiz - Russland 2:1 nV (Exhibition)

Overtime-Sieg gegen Russland im Vorbereitungsspiel in Lake Placid

Der Ort im Bundesstaat New York scheint wirklich kein gutes Pflaster für Russland zu sein. In der Nebenhalle der berühmten Halle des „Miracle on ice“ besiegten die Schweizerinnen in ihrem Vorbereitungsspiel die Russinnen mit 2:1 nach Verlängerung.

Die Schweizerinnen zeigten sich bereit, den physisch hart geführten Fight anzunehmen und sich nicht unterkriegen zu lassen. Der Physis der Russinnen hielten die Schweizerinnen Geschwindigkeit entgegen.
Trotzdem mussten sie zuerst ein Gegentor einstecken. Sandra Thalmann unterlief in der 13. Minute einen Pass und musste Sergina fast ungehindert ziehen lassen. Da Sarah Forster versuchte sich zwischen Sergina und Gavrilova zu stellen konnte sie den Querpass nicht mehr unterbinden. Gavrilova dankte und schoss am weiten Pfosten ein.

Das Spiel ging hin und her und die Abschlüsse hielten sich fast die Waage. Erst in der 35. Minute wurden die Eisgenossinnen für ihre Bemühungen belohnt. Leimgruber konterte zusammen mit Nicole Bullo und bediente diese mustergültig. Bullo umlief Prugova auf dem Standbein und glich eiskalt aus.

Danach fielen keine Tore mehr und die Overtime musste entscheiden. Dort starteten die Schweizerinnen noch mit einer Überzahl. Da sich Tkacheva noch zu einer Tätlichkeit hinreissen liess entschied Kathrin Lehmann mit einem Rebound in doppelter Überzahl das Spiel zu Gunsten der Schweizerinnen.

Telegramm:
Schweiz - Russland 2:1 nV (0:1; 1:0; 0:0; 1:0)
Lake Placid (USA), 4.4.2012, 19.00 Uhr / 60 Zuschauer

Tore: 13. Gavrilova (Sergina, Dyubanok) 0:1; 35. Bullo (Leimgruber) 1:1; 62. Lehmann (Thalmann, Frautschi; Ausschlüsse Gavrilova, Tkacheva) 2:1

Strafen:5 x 2 Min. gegen die Schweiz, 8 x 2 Min. gegen Russland

Aufstellung Schweiz: Anthamatten (Schelling); S. Benz; Bullo; Fischer; Forster; Frautschi; Lehmann; Leimgruber; S. Marty; Michielin; Nabholz; Raselli; Staenz; Steck; Stiefel; Thalmann; Vuille-dit-Bille; M. Waidacher; N. Waidacher; Zollinger

Bemerkungen: Schweiz ohne J. Marty und Slongo (überzählig).

(top)

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7.4.2012, Schweiz - Deutschland 2:3

Die A-Nati ist mit einer Niederlage ins WM-Turnier gestartet.

Trotz teils klarer Feldüberlegenheit und einem markanten Chancenplus resultierte eine 2:3-Niederlage gegen die Erzrivalinnen aus Deutschland.

Bittner erwischte Goalie Sophie Anthamatten in der 17. Minute aus spitzem Winkel. Julia Marty antwortete nur 14 Sekunden vor der ersten Sirene mit dem 1:1. In der 23. Minute profitierte Weyand von einem Abpraller welchen sie alleine vor dem Tor verwerten konnte.
Noch dicker kam es für die Schweizerinnen in der 38. Minute als Zorn von der blauen Linie abzog und ihr Schuss vor dem Tor von einem Bein entscheidend abgelenkt wurde. Wiederum antworteten die Schweizerinnen rasch als Bullo von der blauen Linie abzog und ebenfalls per leichtem Ablenker die deutsche Torfrau Harrer zum Anschlusstreffer erwischte.

Danach fielen keine Treffer mehr und die Schweizerinnen sind nun gefordert morgen gegen die Defensivkünstlerinnen aus der Slowakei zu antworten.

"Normal verliert man solche Spiele nicht. Wir waren feldüberlegen, gewannen klar mehr Bullys und hatten auch mit Sicherheit mehr gute Abschlusschancen als Deutschland" so Assistant Coach Michael Fischer nach dem Spiel. "Aber was zählt ist nun mal das Resultat und das ist gegen uns. Jetzt heisst es sofort, sich auf morgen zu konzentrieren. Das wird wiederum nicht einfach" so Fischer weiter.

Telegramm: Link
Schweiz - Deutschland 2:3 (1:1; 1:2; 0:0)
Cairns Arena, Burlington (USA), 7.4.2012, 17.00 Uhr / 277 Zuschauer

Tore: 17. Bittner 0:1; 20. (19:46) J. Marty (Steck, Zollinger) 1:1; 23. Weyand (Götz, Seiler) 1:2; 38. Zorn (Götz, Busch; Ausschluss Frautschi) 1:3; 39. Bullo (Leimgruber, S. Marty) 2:3

Strafen: 5 x 2 Min. gegen die Schweiz, 5 x 2 Min. gegen Deutschland

Aufstellung Schweiz: Anthamatten (Schelling); S. Benz; Bullo; Fischer; Frautschi; Lehmann; Leimgruber; J. Marty; S. Marty; Michielin; Nabholz; Raselli; Staenz; Steck; Stiefel; Thalmann; Vuille-dit-Bille; M. Waidacher; N. Waidacher; Zollinger

Bemerkungen: Schweiz ohne Forster (geschont) und Slongo (überzählig).

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8.4.2012, Schweiz - Slowakei 2:1

Reaktion gegen die Slowakei mit einem 2:1 Sieg

Die Schweiz konnte auf die Niederlage am Vortag reagieren und sich mit einem 2:1-Sieg gegen die Slowakei theoretisch die Qualifikation für die Viertelfinals offen halten.

Die Eisgenossinnen begannen stark, mussten sich jedoch erst an die Defensivtaktik der Slowakinnen gewöhnen. So war es denn auch nicht verwunderlich, dass zuerst die Slowakei zu Torschüssen kam.
In der 9. Minute jedoch funktionierte der Plan zum ersten Mal und Darcia Leimgruber erzielte auf Rebound das 1:0 für die Schweiz.
Dass weitere Chancen ungenutzt blieben musste jedoch einmal mehr der fehlenden Effizienz zugesprochen werden. Kurz nach dem Tor bot sich der Schweiz die Möglichkeit fast zwei Minuten mit 5 gegen 3 zu spielen. Captain Ka Lehmann traf jedoch am weiten Pfosten nur das Gestänge.

Die Schweizerinnen bleiben jedoch geduldig und spielbestimmend.
Im zweiten Drittel jedoch mussten sie ziemlich viel Abwehrarbeit leisten. Einerseits weil die Slowakei ins Spiel zurück kommen wollte und andererseits weil 4 Strafen gegen die Schweiz deren 2 gegen die Slowakei entgegen standen. Der Ausgleich fiel jedoch in der anderen Spezialdisziplin der Slowakinnen, dem Konterspiel. Es war denn auch Kapustova, die gefährlichste Slowakin auf dem Eis, welche der Schweizer Abwehr entwischen konnte und Goalie Flo Schelling Hocheck erwischte.

Im letzten Drittel erwischten die Eisgenossinnen den besseren Start als Julia Marty aus spitzem Winkel den Puck wiederum auf Rebound hoch unter die Latte knallte. Danach wog das Spiel hin und her und Chancen gab es hüben und drüben. Jedoch fiel kein Puck mehr ins Tor und die Schweizerinnen bejubelten den ersten Sieg an der WM.  

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Schweiz - Slowakei 2:1 (1:0; 0:1; 1:0)
Cairns Arena, Burlington (USA), 8.4.2012, 17.00 Uhr / 200 Zuschauer

Tore: 9. Leimgruber (S. Marty, Bullo) 1:0; 26. Kapustova (Herichova) 1:1; J. Marty (Leimgruber) 2:1

Strafen: 6 x 2 Min. gegen die Schweiz, 6 x 2 Min. gegen die Slowakei

Aufstellung Schweiz: Schelling (Anthamatten); S. Benz; Bullo; Fischer; Frautschi; Lehmann; Leimgruber; J. Marty; S. Marty; Michielin; Nabholz; Raselli; Staenz; Steck; Stiefel; Thalmann; Vuille-dit-Bille; M. Waidacher; N. Waidacher; Zollinger

Bemerkungen: Schweiz ohne Forster (geschont) und Slongo (überzählig).

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10.4.2012, Schweden - Schweiz 2:3

Das Wunder von Burlington

Schweiz im Viertelfinale!

Mit dem Rücken zur Wand riefen die Schweizerinnen ein „Spiel des Lebens“ ab. Mit einer magistralen Leistung von Keeperin Florence Schelling im Rücken flogen die Schweizerinnen zum ersten Sieg einer Frauen Nationalmannschaft gegen eine Top 4-Nation nach der regulären Spielzeit. Genau das Resultat welches es brauchte um sicher in die Viertelfinals zu kommen.

Zwar verhielt sich das Schussverhältnis ziemlich einseitig, jedoch war man sich dessen im Lager der Schweizer bewusst. Man wollte den erwarteten Anfangssturm der Schwedinnen über sich ergehen lassen und möglichst unbeschadet überstehen.
Dass dies gelang lag daran, dass Kathrin Lehmann im Powerplay, notabene das erste Überzahltor der Schweizerinnen in diesem Turnier, das Gegentor Asserholts noch im ersten Drittel ausglich.

Die Schwedinnen zollten dem horrenden Anfangstempo im Mittelabschnitt Tribut. Entgegen den beiden Spielen zuvor waren die Schweizerinnen im Mitteldrittel präsent und aufsässig. Den Höhepunkt erreichten die Bemühungen als die Eisgenossinnen nach einem Turn over plötzlich zu dritt alleine auf’s Tor von Kim Mart’in loszogen. Bullo verpasste aber den Doppelpass mit Lehmann und so endete das Drittel schliesslich mit 0:0.

Im letzten Abschnitt ging es für die Schweizerinnen um alles oder nichts. Nur ein Sieg nach 60 Minuten oder eben, ein veritables Hockeywunder, würde die sichere Qualifikation für die Viertelfinals bedeuten. Und so war es Julia Marty mit ihrem dritten Treffer im dritten Spiel, welche die Tür zur Sensation wieder aufstiess als sie in der 43. Minute im Torraum einen freien Puck über die Linie drückte. Leider lenkte Schwedens Captain Holst 6 Minuten später zum erneuten Ausgleich ab, das Wunder perfekt machte dann jedoch Sara Benz in der 57. Minute als sie im Powerplay von praktisch hinter der Grundlinie her traf.
Danach zählten die Schweizerinnen die Augenblicke, welche zu Sekunden wurden und sich irgend einmal gegen 0 bewegten. Trotz der Strafe gegen Stefanie Marty überstanden die euphorisierten Eisgenossinnen das Boxplay und explodierten im grossen Jubelschrei den man weit über die Gegend gehört haben muss.

„Davon werden wir noch unseren Enkeln erzählen. Das war gigantisch, unglaublich“ so Goalie Coach Marcel Ducoli nach dem Spiel. „Im Moment fällt mir auch nichts weiteres ein. Das was hier ablief, das sensationelle Niveau dieses Spiels, diese Intensität und Dramatik. Das geht in die Geschichte ein. Definitiv!“ so Ducoli weiter.   

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Schweden - Schweiz 2:3 (1:1; 0:0; 1:2)
Cairns Arena, Burlington (USA), 9.4.2012, 13.00 Uhr / 325 Zuschauer

Tore: 5. Asserholt (Winberg, Holmlöv; Ausschluss Leimgruber) 1:0; 15. Lehmann (S. Benz, S. Marty; Ausschluss Olofsson) 1:1; 43. J. Marty (Leimgruber, Lehmann) 1:2; 49. Holst (Asserholt) 2:2; 57. S. Benz (Stiefel; Ausschluss Asserholt) 2:3

Strafen: 5 x 2 Min. gegen Schweden, 6 x 2 Min. gegen die Schweiz

Aufstellung Schweiz: Schelling (Anthamatten); S. Benz; Bullo; Fischer; Forster; Frautschi; Lehmann; Leimgruber; J. Marty; S. Marty; Michielin; Nabholz; Raselli; Staenz; Steck; Stiefel; Thalmann; Vuille-dit-Bille; M. Waidacher; N. Waidacher; Zollinger

Bemerkungen: Schweiz ohne Slongo (überzählig).

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11.4.2012, Russland - Schweiz 2:5

Revanche für Zürich geglückt

Schweiz im Halbfinale!

Nach dem kräftezehrenden „Kampf ums Überleben“ am Vortag gegen Schweden mussten die Schweizerinnen nur 24 Stunden nach der letzten Sirene in der Cairns Arena gleich im Viertelfinale ran.
Und wie ein Jahr zuvor in Zürich hiess der Gegner Russland und das machte die Affiche doch delikat. Vor einem Jahr versanken die Schweizerinnen nach der bitteren 4:5-Niederlage nach Verlängerung im Tal der Tränen. War die Zeit für die Revanche reif?

Die Russinnen welche sich bewusst auf dieses entscheidende Spiel vorbereiteten und die Kräfte schonten konnten bereits in der 3. Minute durch Burina in Führung gehen. Die Schweizer Verteidigung befand sich noch etwas in der Startphase und verlor die Russin aus dem Blick welche einen der wenigen Abpraller bei der einmal mehr souveränen Schelling verwertete.

Dies war dann aber auch der Weckruf für die Eisgenossinnen welche trotz der Belastung vom Vortag munter Schlittschuh liefen und so die träge wirkenden Russinnen vor Probleme stellten. Diese führten zu einigen Powerplaychancen für die Schweizerinnen. Eine dieser nutzte Stefanie Marty, welche wunderschön frei stand und von Angela Frautschi bedient wurde. Der Ausgleich brachte die Einsicht zurück dass der Gegner wirklich zu packen war. Vor allem Youngster Phoebe Staenz tat sich in den ersten 20 Minuten hervor und rannte eins ums andere Mal den Gegnerinnen davon. So auch wenige Sekunden vor Schluss im Boxplay als sie eine Scheibe ersprintete welche die russische Keeperin zu klären versuchte. Sofort lupfte Staenz den Puck über die schockierte Prugova und der Puck kullerte fast in Zeitlupentempo über die Linie.
So hatte sich die russische Mannschaft das Spiel wohl nicht vorgestellt.

Gepumpt durch diese Führung und mit einer Schelling im Rücken welche auch bei allen Alleingängen eiskalt abwehrte machten sich die Schweizerinnen auf, ein weiteres Märchen zu schreiben. Nur wenige Minuten waren wieder gespielt als Nicole Bullo hinter dem russischen Tor kreuzte und den Puck zurück in den Slot legte. Julia Marty (4. Tor im 4. Spiel!) rannte an und versenkte eiskalt. 3:1 stand es und manch einer rieb sich die Augen im Stadion der University of Vermont. Das konnte Burnia zumindest teilweise wieder richten als sie einen schönen Angriff über Gavrilova zum 2:3 verwerten konnte.
Evelina Raselli jedoch machte den Abstand wieder auf Zwei als sie nur 3 Minuten später im Powerplay einen Rebound versenkte. Und schliesslich war es Captain Kathrin Lehmann welche einen Gegenstoss zum schönsten Tor des Abends lancierte. Sie kreuzte durch die Mitte und zog einen Pass auf die rechts frei laufende Darcia Leimgruber an. Die Russinnen richteten sich bereits zur Abwehr ein als Lehmann die ebenfalls freilaufende Stefanie Marty auf der linken Seite bediente. Marty schlenzte den Puck ins Kreuz und stellte das Skore auf 5:2! Damit waren die Russinnen gar noch gut bedient, traf zuvor Martina Steck einmal nur die Latte und ging Leimgrubers Alleingang nur knapp am Tor vorbei.

3 Tore Vorsprung gegen Russland. Das kannte man aus der Erfahrung ein Jahr zuvor. Dieses Jahr war man gewarnt und wusste, wie mit dem nun zu erwartenden Druck umzugehen war. Und so sahen die zahlreich aus der Schweiz nachgereisten Fans eines der wohl besten defensiv soliden Drittel der Schweizerinnen der letzten Jahre.
Trotz müder werdender Beine hielten sie die Russinnen von der Anzeigetafel fern und hatten selbst die Entscheidung mehrere Male noch auf dem Stock.
So rann den Russinnen immer mehr die Zeit weg und die Schweizerinnen konnten den Vorsprung sicher über die Zeit retten.
Was ihnen ein Jahr zuvor verwehrt blieb, durften sie nun bejubeln: den Halbfinaleinzug und damit die sichere Egalisierung des bisher besten Ergebnisses ever.

„Wow, cool, super! Ein riesiges Kompliment an das ganze Team. Wie wir innert zwei Tagen Schweden und jetzt auch noch Russland geschlagen haben und jetzt gegen die USA rennen dürfen, das verdient Respekt und Hochachtung“ so ein gelöst wirkender Headcoach René Kammerer nach dem Spiel. „Doch jetzt warten nochmals zwei harte Spiele auf uns, also gehen wir weiter vorwärts!“ so Kammerer bevor er zum nächsten Interview musste.

Die Schweiz trifft am Freitag, 13. April (!!!) um 19:00 Uhr auf Weltmeister USA.

Telegramm: Link
Russland - Schweiz 2:5 (1:2; 1:3; 0:0)
Gutterson Field House, Burlington (USA), 11.4.2012, 15.00 Uhr / 1340 Zuschauer

Tore: 3. Burina (Dyupina; Dyubanok) 1:0; 17. S. Marty (Frautschi, J. Marty; Ausschlüsse Sergina, Burina) 1:1; 20. (19:34) Staenz (Ausschluss Michielin!) 1:2; 23. J. Marty (Bullo, Leimgruber) 1:3; 28. Burina (Gavrilova, Dyubanok) 2:3; 30. Raselli (S. Benz, Frautschi; Ausschluss Dyubanok) 2:4; 38. S. Marty (Lehmann) 2:5

Strafen: 10 x 2 Min. gegen Russland, 8 x 2 Min. gegen die Schweiz

Aufstellung Schweiz: Schelling (Anthamatten); S. Benz; Bullo; Fischer; Forster; Frautschi; Lehmann; Leimgruber; J. Marty; S. Marty; Michielin; Nabholz; Raselli; Staenz; Steck; Stiefel; Thalmann; Vuille-dit-Bille; M. Waidacher; N. Waidacher; Zollinger

Bemerkungen: Schweiz ohne Slongo (überzählig).

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13.4.2012, USA - Schweiz 10:0

Niederlage gegen die USA, morgen um Bronze

Die Schweiz spielte ihren ersten WM Halbfinal in der Geschichte mit Würde und Herz. Zwar war der Klassenunterschied mehr als deutlich, jedoch zeigten die Eisgenossinnen viel Wille.
Florence Schelling musste knapp 70 Schüsse abwehren und liess sich für die letzten 12 Minuten noch durch Sophie Anthamatten auswechseln. Das Publikum dankte der Oberengstringerin mit einer Standing Ovation für die herausragende Leistung. Insgesamt hiess das Schussverhältnis 80:10 zu Gunsten der amtierenden Weltmeisterinnen.

„Es gibt nichts zu diskutieren. Die Amerikanerinnen spielen eigentlich einen anderen Sport. Diesem Tempo kann in Europa niemand auch nur ansatzweise entgegen halten. Jetzt geht es aber weiter, morgen spielen wir um eine Medaille“ so Assistant Coach Michael Fischer kurz zum Spiel.

Die Schweiz trifft am Samstag, 14. April 2012 um 15:00 Uhr im Kampf um Bronze auf Finnland.

Telegramm: Link
USA - Schweiz 10:0 (3:0; 3:0; 4:0)
Gutterson Field House, Burlington (USA), 13.4.2012, 19.00 Uhr / 2211 Zuschauer

Tore: gem. Telegramm

Strafen: 3 x 2 Min. gegen die USA, 4 x 2 Min. gegen die Schweiz

Aufstellung Schweiz: Schelling (ab 49. Anthamatten); Bullo; Fischer; Forster; Frautschi; Lehmann; Leimgruber; J. Marty; S. Marty; Michielin; Nabholz; Raselli; Staenz; Steck; Stiefel; Vuille-dit-Bille; M. Waidacher; N. Waidacher; Zollinger

Bemerkungen: Schweiz ohne S. Benz und Thalmann (geschont), sowie Slongo (überzählig).

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14.4.2012, Schweiz - Finnland 6:2

Das Wunder von Burlington trägt nun Bronze!

Unglaublich aber wahr! Zum ersten Mal in der Geschichte des Fraueneishockeys gewinnt die Schweiz eine Medaille an einer Weltmeisterschaft.

Wurden die Eisgenossinnen aufgrund der Saisonresultate noch in den Keller geschrieben legte das Team von René Kammerer an der WM in den USA einen unglaublichen Lauf hin und gewann der Reihe nach gegen die Slowakei, Schweden, Russland und schliesslich Finnland in der regulären Spielzeit.
Das Überstehen der schwierigen Vorrundengruppe nach der Startniederlage gegen Deutschland verlieh den Schweizerinnen Flügel. Die Demontage Russlands im Viertelfinal als Antwort auf die bittere Niederlage ein Jahr zuvor und schliesslich die buchstäbliche Zerstörung des Mythos Nora Räty im Tor der Finninnen im Bronzespiel führte zur grössten Überraschung seit Schwedens Silber in Turin.

Trotzdem die Schweizerinnen eigentlich nur noch müde waren wollten sie die erst zweite Chance auf eine Medaille nicht ungenutzt lassen. Zwar fehlt in der Verteidigung Angela Frautschi welche sich am Vortag gegen die USA noch eine Hirnerschütterung zugezogen hatte. Die verbliebenen 19 Spielerinnen jedoch stellten sich in den Dienst des Resultats und steckten auch den frühen Führungstreffer Rajahuhtas weg. In der 12. Minute zog Anja Stiefel über die rechte Seite los und knallte den Puck an Rätys Schoner. Den Abpraller verwertete Katrin Nabholz und liess die Schweizerinnen aufatmen. Anne Helins 1:2 in doppelter Unterzahl beantwortete schliesslich Sara Benz in der allerletzten Sekunde des Startdrittels (!) mit dem 2:2 Ausgleich nach einer Bullyvariante.

Dass die Torproduktion Finnlands mit dem ersten Drittel auch bereits abgeschlossen war wusste zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Ausser vielleicht Florence Schelling im Tor der Eisgenossinnen welche nach fast 70 Schüssen am Vorabend gegen die USA nun 52 Schüsse im Bronzespiel auf sich fliegen sah. Ihrer Weltklasseperformance war es zu verdanken dass sich die Schweiz zu einem Medaillenaspiranten mauserte.
So sorgte Julia Marty im Powerplay in der 30. Minute für die erstmalige Führung.
Trotz grossem Druck der Finninnen überstanden die Schweizerinnen das Mitteldrittel unbeschadet.

Im letzten Drittel würde sich also das Schicksal der Schweizer Medaillenträume erfüllen und es war die Mannschaft mit dem weissen Kreuz die diesem Ziel einen Schritt näher kam. In der 51. Minute drosch Kathrin Lehmann den Puck aus der Luft ins Tor und drei Minuten später passte Katrin Nabholz von hinter dem Tor auf Anja Stiefel. Diese schlenzte den Puck zum vorentscheidenden 5:2 ins Netz.
Langsam wurde jedem im Stadion bewusst das er (oder sie) Zeuge eines veritablen Hockeywunders wurden. Die kleine Schweiz war gerade an der Demütigung der finnischen Technikertruppe und sie legte gar noch einen drauf. Nach einem Vorstoss von Staenz schlich sich Evelina Raselli in den Slot und wurde dort angespielt. Im Nachschuss bezwang sie schliesslich Räty Hocheck und stellte die Ampeln Richtung Bronzemedaille endgültig auf grün.
Und knapp fünf Minuten später war es da, das bronzene Wunder von Burlington. Die Schweizerinnen haben ihre erste WM-Medaille!

Am Abend schlug Kanada die USA in der Overtime und holte sich so den WM-Titel nach 2007 zum ersten mal wieder. Im Anschluss an das Finale wurden die Schweizerinnen mit den bronzenen Medaillen behängt und schliesslich Florence Schelling als beste Torhüterin des Turniers ausgezeichnet.

Mit dem dritten Platz an der WM rücken die Schweizerinnen in der neuen Weltrangliste neu gar auf den 4. Platz vor und verdrängen damit Schweden zum ersten Mal seit Einführung dieses Rankings aus den Top 4!

Telegramm: Link / Bericht SF zu Bronzespiel
Schweiz - Finnland 6:2 (2:2; 1:0; 3:0)
Gutterson Field House, Burlington (USA), 14.4.2012, 15.00 Uhr / 2400 Zuschauer

Tore: 5. Rajahuhta (Jalosuo, Mertanen; Ausschluss Staenz) 0:1; 12. Nabholz (Stiefel, J. Marty) 1:1; 18. Helin (Karvinen, Hiirikoski; Ausschlüsse Thalmann, S. Marty) 1:2; 20. (19:59!) S. Benz (Lehmann, S. Marty) 2:2; 30. J. Marty (Ausschluss Tikkinen) 3:2; 51. Lehmann 4:2; 54. Stiefel (Nabholz) 5:2; 56. Raselli (Staenz) 6:2

Strafen: 5 x 2 Min. gegen die Schweiz, 2 x 2 Min. gegen Finnland

Aufstellung Schweiz: Schelling (Anthamatten); S. Benz; Bullo; Fischer; Forster; Lehmann; Leimgruber; J. Marty; S. Marty; Michielin; Nabholz; Raselli; Staenz; Steck; Stiefel; Thalmann; Vuille-dit-Bille; M. Waidacher; N. Waidacher; Zollinger

Bemerkungen: Schweiz ohne Frautschi (verletzt), sowie Slongo (überzählig).

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