3-Nationenturnier August 2019 in Ungarn

vom 22. - 24.8.2019 in Érd, Ungarn

Die Schweiz bestritt zum Saisonanfang 2019/2020 ein 3-Nationenturnier in Ungarn. Dabei kam es im Budapester Vorort Érd zu zwei erwähnenswerten Spielen.

Einmal traf die Schweiz zum insgesamt 100. Mal auf Erzrivale Deutschland! Zum anderen spielte sie zum aller ersten Mal auf Seniorenstufe gegen Ungarn.

Für Neo Headcoach Colin Muller war es die Premiere als Hauptverantwortlicher des Teams und es schaute dabei der zweite Platz heraus. Lesen Sie in den Berichten, wie es den Eisgenossinnen ergangen ist.

Teilnehmer:
- Schweiz > Aufgebot 
- Deutschland
- Ungarn

Spielplan/Resultate/Berichte (Liveticker/Stats):

Do. 22.8.2019

18:00 Uhr

Deutschland

-

Ungarn

5

:

1

 (Telegramm)

Fr. 23.8.2019

18:00 Uhr

Schweiz

-

Deutschland

3

:

2

 (Bericht)

Sa. 24.8.2019

17:20 Uhr

Ungarn

-

Schweiz

2

:

0

 (Bericht)

Schlusstabelle:

Rang

Team

Spiele

S

SnP

N

NnP

Tore+

Tore-

Punkte

 

1)

Deutschland

2

1

-

1

-

7

4

3

+3

2)

Schweiz

2

2

-

1

-

3

4

3

-1

3)

Ungarn

2

2

-

1

-

3

5

3

-2

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Sieg gegen Deutschland

Die Schweiz gewinnt das historische 100. Spiel gegen Deutschland mit 3:2. Dominique Rüegg und Alina Müller (2) treffen zum 50. Schweizer Sieg in der Serie zwischen den beiden Erzrivalen. Damit geht die Schweiz am 3-Nationenturnier temporär in Führung und braucht morgen gegen Ungarn "nur" einen Punkt zum Turniersieg.

Der Start in die Ära Colin Muller ist dem Schweizer Team geglückt. Mit 3:2 schlagen die Eisgenossinnen Erzrivalen Deutschland im insgesamt 100. Vergleich der Geschichte. Damit steht der Schweizer Nati die Türe zum Gesamtsieg offen.

Beide Teams waren sich der expliziten Ausgangslage bewusst und schenkten sich entsprechend nichts. So blieb das Spiel auch bis zur Schlusssirene offen. Auf ein Tor musste Neoheadcoach Muller indes nicht lange warten. Bereits in der ersten Minute traf Dominique Rüegg von hinter dem Tor (!) an Julia Flötgens Bein und irgendwie ins Gehäuse. Es blieb aber das einzige Geschenk der deutschen Schlussfrau. Danach ging es munter hin und her und beide Teams hatten ihre Möglichkeiten. Profitieren konnte aber nur noch der Nachbar im ersten Abschnitt. Laura Zimmermann wanderte in die Kühlbox, was Neuling Weidenfelder aus spitzem Winkel die Möglichkeit gab, ihr bereits zweites Turnier- und Karrieretor zu erzielen. Goalie Saskia Maurer musste den Treffer wohl oder übel einstecken.

Gleich nach Wiederbeginn verirrte sich eine 6. Schweizer Spielerin auf's Eis was wiederum Unterzahl bedeutete. Auch in diesem Überzahlspiel blieb Deutschland erfolgreich. Zorn kam von links, erhielt den Puck und haute ihn im Fallen ins hohe Eck. Ein schöner Treffer der Teamleaderin der Bundesadler. Dieser Treffer gab den Nachbarinnen sichtlich Schwung und Deutschland erlebte die beste Phase des Spiels, konnte aber nicht davon profitieren. Es war im Gegenteil die Schweiz, welche den neuerlichen Ausgleich des Spiels bewerkstelligen konnte. Noemi Ryhner holte sich im Forechecking die Scheibe, drehte sich aus der Ecke heraus und sah Alina Müller auf der weiten Seite heranfliegen. Ihr Pass sass genau, ebenso wie der folgende Schuss der als Captain des Turniers eingesetzten Winterthurerin.

So musste die Entscheidung abermals vertagt werden. Doch diese sollte im letzten Drittel folgen. 6 Minuten vor Schluss trennte Janine Hauser die deutsche Gegnerin an der Bande von der Scheibe, zog hinter dem Tor durch und entledigte sich zweier Kontrahentinnen mit einer schönen Körpertäuschung. Ihr Pass fand anschliessend die Stockschaufel von Alina Müller, welche der deutschen Hintermannschaft enteilen und Flötgen zum 3:2 schlagen konnte.

Diesen Vorsprung liessen sich die Eisgenossinnen dann auch nicht mehr nehmen und brachten sich so zu einen ersten Sieg in der Saison, zum 50. insgesamt gegen Deutschland im 100. Spiel und eine Grussbotschaft an ihren neuen Trainer. Morgen wartet mit Ungarn ein Gegner, welcher durch Körpergrösse, Heimvorteil und Kampfkraft eine besondere Herausforderung für das junge Schweizer Team sein werden. Nichts desto trotz reicht ein Punkt für den Turniersieg. 

Schweiz - Deutschland 3:2 (1:1, 1:1, 1:0) - Telegramm

Érd / SJégcsarnok - 20 Zuschauer - SR. Varju (Doma-Szalai, Suranyi)

Tore: 1. (00:38) Rüegg (Staenz, Raselli) 1:0. 18. Weidenfelder (Botthof, Strobel; Ausschluss Zimmermann) 1:1. 23. Zorn (Gleissner, Fiegert; Ausschluss Raselli) 1:2. 37. Alina Müller (Ryhner) 2:2. 54. Alina Müller (Hauser) 3:2.

Strafen: 2 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 5 x 2 Minuten gegen Deutschland.

Schweiz: Maurer; Christen, Lutz; Vallario, Forster; Hauser, Wetli; Ryhner, A. Müller, Leemann; Rüegg, Raselli, Staenz; Emmenegger, Ryser, Quennec; Laura Zimmermann, Ingold, Fortin.

Bemerkungen: Schweiz ohne Heim (Ersatz). Best Player Schweiz: Christen. Erste A-Länderspiele für Emma Ingold und Lena-Marie Lutz. Torschüsse: 27:33 gegen die Schweiz.


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Niederlage gegen Ungarn

Die Schweiz verliert den allerersten Vergleich gegen Ungarn mit 2:0 und damit auch den möglichen Turniersieg. Das Team von Coline Muller schaffte es nicht, auch mit besten Möglichkeiten auf das Scoreboard zu kommen. Während Ungarn sich wortwörtlich mit Händen und Füssen und vor allem viel Kampf die beiden Zähler holte.

Die Eisgenossinnen waren gewarnt vor Grösse und Kampfstärke der Gegnerinnen, welchen sie noch nie zuvor gegenüber standen. Und diese flogen ihnen nach dem Motto "Achtung, fertig - LOS!" regelrecht um die Ohren. 2:7 lautete das Schussverhältnis aus Sicht der Schweizerinnen nach 20 Minuten. Und auf der Anzeigetafel stand 1:0. Kreisz schlich sich in den Slot und profitierte von der fehlenden Zuteilung als sie einen Pass ihrer Landsfrau wuchtig ins Kreuz hämmerte. Diese Eigenschaft zeichnete die Ungarinnen an diesem Tag aus. Keine Mäzchen, keine Zauberkunst, nur pures, gradliniges Hockey, gewürzt mit einer Prise Körperspiel und viel Leidenschaft.

Zwar reagierten die Schweizerinnen im 2. Drittel, kamen zu guten Chancen das Spiel auszugleichen. Jedoch schafften sie es zum Teil auch mit Pech nicht, die Scheibe an Goalie Nemeth vorbeizubringen. Bezeichnend kam auch hier das alte Sprichwort zum Tragen, dass wer die Tore nicht schiesst, sie kassiert. So passiert in der zweitletzten Minute des Mittelabschnitts als Huszak zu einem 2 gegen 1 ansetzte und nicht den Pass suchte sondern die Scheibe aus kurzer Distanz ins Kreuz slappte. Bummm! Die Halle stand Kopf und der infernalische Trommler schlug noch ein wenig heftiger auf sein Instrument.

Und es kam noch schlimmer als sich bald darauf zwei Schweizerinnen auf der Strafbank fanden und Ungarn mit 5 gegen 3 den Sack hätte zumachen können. Doch bezeichnenderweise waren es gar die Schweizerinnen, welche in Unterzahl brillierten und es schafften Phoebe Staenz alleine (!) auf's ungarische Tor zu schicken. Und ebenso bezeichnenderweise scheiterte Staenz alleine vor Nemeth...
So war der Kessel allmählich geflickt und die Truppe aus dem Alpenland konnte nicht einmal mehr den Ehrentreffer markieren. Trotz eines ausgeglichenen Schussverhältnis von 26:26 blieb die Zahl auf der Anzeigetafel auf Schweizer Seite bei Null.

Die Schweiz wird aufgrund der Direktbegegnungen und der Tordifferenz knapp Zweite, während das bereits heimgereiste Deutschland dank des Startsieges gegen Ungarn mehr Plustore vorweisen kann. Gratulation an unsere Nachbarinnen zum Turniersieg und Gratulation an Ungarn für das lupenreine "Standblatt" gegen die Schweiz. 1 Spiel, 1 Sieg, 0 Gegentore. Das ist zwei Mal 100%.

Für die Schweizerinnen geht es nun im November weiter mit dem EHT-Turnier in Russland. Dort treffen sie auf die Gastgeberinnen, Tschechien und wiederum Deutschland.  

Ungarn - Schweiz 2:0 (1:0, 1:0, 0:0) - Telegramm

Érd / SJégcsarnok - 200 Zuschauer - SR. Gangel (Kövesi, Kaltenecker)

Tore: 16. Kreisz (Dabasi) 1:0. 39. Huszak (Gasparics) 2:0.

Strafen: 7 x 2 Minuten plus 10 Minuten Disziplinarstrafe (Schussabgabe nach Pfiff) gegen die Schweiz, 7 x 2 Minuten gegen Ungarn.

Schweiz: Heim; Christen, Lutz; Vallario, Forster; Hauser, Wetli; Ryhner, A. Müller, Leemann; Rüegg, Raselli, Staenz; Laura Zimmermann, Ingold, Emmenegger; Quennec, Ryser, Fortin.

Bemerkungen: Schweiz ohne Maurer (Ersatz). Best Player Schweiz: Staenz. Torschüsse: 26:26.


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