EHT Dezember 2019 in Deutschland

vom 12. - 14.12.2019 in Füssen

Am zweiten EHT-Turnier der Saison holt sich die Schweiz in Füssen gegen Finnland, Gastgeber Deutschland und Schweden den Turniersieg!

Nach dem Novemberturnier war es spannend zu sehen, wie sich die Teams entwickelt haben und wie stark Schweden ihr Comeback geben würden. Die Schweiz hatte eine eigene Antwort auf all die Fragen, siegte drei Mal en suite und holte sich den schönen Pokal nach Hause.

Teilnehmer:
- Schweiz > Aufgebot 
- Deutschland
- Finnland
- Schweden

Spielplan/Resultate/Berichte (Liveticker/Stats / Livestream):

Do. 12.12.2019
Do. 12.12.2019

16:30 Uhr
19:30 Uhr

Deutschland
Finnland

-
-

Schweden
Schweiz

3
4

:
:

2
5

(Telegramm)
nP (Bericht)

Fr. 13.12.2019
Fr. 13.12.2019

15:00 Uhr
18:30 Uhr

Schweden
Deutschland

-
-

Finnland
Schweiz

4
4

:
:

1
5

(Telegramm)
nV (Bericht)

Sa. 14.12.2019
Sa. 14.12.2019

14:00 Uhr
17:30 Uhr

Schweiz
Deutschland

-
-

Schweden
Finnland

4
2

:
:

0
3

(Bericht)
(Telegramm)

Schlusstabelle:

Rang

Team

Spiele

S

SnP

N

NnP

Tore+

Tore-

Punkte

 

1)

Schweiz

3

1

2

-

-

14

8

7

2)

Finnland

3

1

-

1

1

8

11

4

3)

Deutschland

3

1

-

1

1

9

10

4

4)

Schweden

3

1

-

2

-

6

8

3

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Sieg gegen Finnland!

Nach 7 1/2 Jahren und ja genau, der Bronzemedaille in Burlington an der WM 2012, schlägt die Schweiz wieder einmal Finnland! Und wie. Die Eisgenossinnen holen zweimal einen Zweitorerückstand auf, legen gar vor und müssen am Ende ins Penaltyschiessen. Dort avancieren Lara Stalder, Alina Müller und Keeperin Saskia Maurer zu Riesentöterinnen und versenken Finnland mit einem der raren Siege.

"The shot heard 'round the world!" - so beginnt der amerikanische Unabhängigkeitskrieg 1775. Ein paar Jahre später, nämlich am 12.12.2019 ertönte so etwas wie jener Moment damals im modernen Füssen am Penaltyschiessen zwischen der Schweiz und Finnland. Alina Müller setzte zum zweiten Penalty der Schweizerinnen an und zog aus kürzerer Distanz ganz einfach einen Slapshot durch. Dieser schlug hinter Meeri Räisänen im Tor der Suomi so brachial ein, dass die Finninnen geradewegs zusammenzuckten. Da bahnte sich das Undenkbare an. Sollte Finnland tatsächlich gegen die "kleinen" Schweizerinnen verlieren?

Alles begann für den "Goliath" aus dem hohen Norden, immerhin amtierende Vizeweltmeisterinnen, wie gewohnt. Zwar machte der Gegner, in dem Fall die Schweiz, munter mit, doch Tore schoss man dann lieber selber. Zuerst Tapani, welche sich durch vier Eisgenossinnen hindurch selbst zum eigenen Rebound tankte und diesen versorgte, dann die starke Nora Tulus, welche goldrichtig stand beim missglückten Befreiungsversuch und zum 2:0 einschob. Ja, es war wieder einer dieser gefälligen Tage. Oder doch nicht?

Weitere Tor liessen auf sich warten bis in der 20. Minute Sinja Leemann einen blocked shot im Drittel der Finninnen produzierte, welcher Lara Stalder vor die Schaufel fiel. Diese fackelte nicht lange und zimmerte den Puck an Freund und Feind vorbei unter die Latte. Bumm, nur noch 2:1.

Im zweiten Abschnitt nutzten die Finninnen mit der später als Best Player honorierten Tulus den Platz welcher ihnen im Powerplay gewährt wurde aus. 3:1. Immer noch alles grün... Bis... 5 Minuten später die zweite Linie um Evelina Raselli, Rahel Enzler und Dominique Rüegg erfolgreich vorpreschte und die auslösende Finnin störte, den Puck übernahm und auf's Tor brachte. Schliesslich montierte Rüegg die Scheibe im Netzhimmel und brachte das Feuer zurück. Ein Feurer welches sich zum Flächenbrand ausweitete. Zwar führten die Nordländerin weiterhin die feinere Klinge, hatten mehr Abschlüsse. Sie sahen aber ihre Schüsse entweder geblockt oder von der starken Saskia Maurer gefangen. Die erst 18-jährige Berner Oberländerin war da, wenn sie gebraucht wurde und hielt die Schweizerinnen mehrfach im Spiel. Da sagte die erste Linie Danke und überlieferte der Nachwelt eine denkwürdige Bullyvariante welche Christen zum Ausgleich nutzte.

Und es kam gar noch besser. Wieder erkämpfte sich die zweite Formation im Schlussabschnitt die Scheibe und schliesslich sorgte Rahel Enzler mit dem Abstauber gar für die Führung. Spätestens jetzt liefen die Rechner der Finninnen auf Hochtouren. Denn es mussten Lösungen her, welche die Favoritinnen dann doch noch hatten. Die beste Finnin, Susanna Tapani, vermochte einen kleinen Moment der Schwäche zum Ausgleich zu nutzen. Das Spiel ging in die Verlängerung.

Dort hatten beide Teams ihre Chancen, die beste aber doch Finnland. Doch Maurer war wiederum zur Stelle und entschärfte die allein anrennende Finnin.

Somit ging das Spiel bis ins Penaltyschiessen, wo zuerst Tuominen an Maurer scheiterte. Lara Stalder machte es besser und schob den Puck zwischen die Beine von Räisänen. Holopainen scheiterte knapp aber eben doch. Maurer behielt die Nerven. Und dann folgte dieser eine Befreiungsschlag, dieser Kracher, dieser quasi "Todesschuss" (die Wortwahl sei verziehen). Alina Müller versetzte den ganzen finnischen Stolz in Schockstarre, legte mit 2:0 vor und auferlegte Savolainen bereits fast allen Druck. Savolainen verzog über's Tor und liess der jungen Lara Christen die mögliche Entscheidung. Diese fiel aber noch nicht, da Räisänen den Schoner noch heranbrachte. Doch Nieminen tat das was auch die anderen Penaltyschützinnen Finnlands taten. Sie scheiterte an der grandiosen Maurer!

Sieg! Ende der Durststrecke. Fertig mit Warten. Jetzt konnte gejubelt werden. Ein Teameffort wie man ihn sich nur wünschen kann brachte den Riesen zu Fall. Und der Schweiz einen lange ersehnten Befreiungsschlag auf dem steinigen Weg im 2019.

Doch die Spielerinnen gingen mit der Gewissheit ins Bett dass das alles nichts mehr zählt, wenn sie anderntags gegen Deutschland spielen würden. Denn auch diese gewannen ihr Startspiel. Mit 3:2 gegen Schweden.
Somit kommt es am Freitag Abend in Füssen zu etwas, was es doch selten gibt. Zum Spitzenspiel Deutschland gegen die Schweiz.   

 

Finnland - Schweiz 4:5 nP (2:1, 1:2, 1:1, 0:0, 0:1) - Telegramm

Füssen / BLZ Arena - 40 Zuschauer - SR. Grossmann (Kriebel, Zettl)

Tore: 8. Tapani 1:0. 13. Tulus 2:0. 20. (19:38) Stalder (Leemann) 2:1. 23. Tulus (Nieminen, Hiirikoski; Ausschluss Forster) 3:1. 28. Rüegg (Enzler, Raselli) 3:2. 37. Christen (Stalder, Alina Müller) 3:3. 48. Enzler (Rüegg, Raselli) 3:4. 54. Tapani (Tulus) 4:4. 65. Stalder (GWS) 4:5. 

Penaltyschiessen: Tuominen (Maurer hält) -, Stalder 0:1, Holopainen (Maurer hält) -, Alina Müller 0:2, Savolainen (verschiesst) -, Christen (Räisänen hält) -, Nieminen (Maurer hält) -.

Strafen: 4 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 1 x 2 Minuten gegen Finnland.

Schweiz: Maurer; Christen, Leemann; Sigrist, Forster; Hofstetter, Vallario; Thalmann, Scheurer; Stalder, Alina Müller, Ryhner; Rüegg, Raselli, Enzler; Laura Zimmermann, Rüedi, Lutz; Quennec, Wetli, Fortin.

Bemerkungen: Schweiz ohne Forrer (Ersatz). 37. Alina Müller verschiesst Penalty. Best Player Schweiz: Ryhner. Schussverhältnis 20:41 gegen die Schweiz.


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Sieg gegen Deutschland!

Die Schweiz gewinnt auch das vierte Direktduell gegen die Erzrivalinnen 2019. Lara Stalder verwertete in der Overtime zum Sieg für die Eisgenossinnen. Somit spielt sie zusammen mit ihren Kolleginnen am Samstag um Gold.

Es war wie fast immer. Eine enge Kiste. Trotz einem schlussendlich klaren Chancenplus gingen die Gastgeberinnen in Führung. Gleissner schlenzte den Puck aus der Mittelzone ins Schweizer Drittel wo er sich so unglücklich senkte, dass Ramona Forrer im Kasten der Schweiz diesen passieren liess. Eine ärgerliche "Torpremiere" für die erst zum zweiten Mal im Schweizer Tor stehende Thurgauerin.
Und es kam für Deutschland garn och besser als Karpf nach einem Wechselfehler vom Abpraller von Jubilarin Andrea Lanzl profitieren konnte. Lanzl stellte heute Abend den Länderspielrekord in Deutschland ein, bestritt ihre bereits 319. Partie im Dress der Bundesadler.

Doch die jüngste Spielerin auf dem Feld hatte etwas gegen Feierlichkeiten bei den Gegnerinnen. Laura Zimmermann, noch am Anfang ihrer Karriere entwischte in der 19. Minute und schob die Scheibe zwischen den Schonern von Goalie Abstreiter hindurch. Wie am Vortag gegen Finnland konnte die Schweiz den Zweitorerückstand noch im Startdrittel halbieren.

Im Mitteldrittel hatten die Schweizerinnen eigentlich alles im Griff. Ausser ihr Powerplay. 5 gegen 4 und gar 5 gegen 3 schaute nichts Zählbares heraus. Bei nummerischem Gleichstand aber kehrten sie das Spiel und Dominique Rüegg auf Konter und Lara Stalder nur 6 Sekunden (!) vor der Sirene nach einem Bullygewinn holten der Schweiz einen 3:2- Vorsprung heraus.
Diesen gaben die Eisgenossinnen Anfang des letzten Drittels jedoch wieder her und plätzlich führte Deutschland wieder mit einem Tor Vorsprung.
Doch auch das war Laura Zimmermann egal, vollendete sie doch eine Hereingabe von Evelina Raselli zum erneuten Ausgleich.

Die restlichen 13 Minuten im letzten Abschnitt fielen keine Tore mehr und so ging es mit demselben Resultat in die Verlängerung wie am Vortag. Irre!
Dieses Mal aber legten es die Schweizerinnen nicht auf eine Konfrontation mit Fortuna an und beendeten das Spiel in der Overtime. Alina Müller holte die Scheibe hinter dem eigenen Tor und fand mit einem 40-Meterpass Lara Stalder welche sich nach dem Wechsel in den Rücken der deutschen Verteidigerinnen schlich. Sie lief alleine auf Abstreiter und liess dieser keine Chance.

So steht die Schweiz nach Tag 2 an der Tabellenspitze und kann sich am Samstag gar noch den Turniersieg holen. Diesen kann ihnen Schweden aber streitig machen. Diese schlugen das weiterhin sieglose Finnland gleich mit 4:1. Doch auch Deutschland kann den Turniersieg holen. Sie könnten bei drei Punkten von einer weiteren Verlängerung zwischen Schweden und der Schweiz profitieren.

Wessen Rechnung morgen aufgeht, das wird sich zeigen. Um 14:00 Uhr stehen sich die Schweiz und Schweden gegenüber. Und dann fällt eine Entscheidung. So oder so. 

 

Deutschland - Schweiz 4:5 nV (2:1, 0:2, 2:1, 0:1) - Telegramm

Füssen / BLZ Arena - 80 Zuschauer - SR. Wohlgemuth (Knapp, Sowa)

Tore: 12. Gleissner (Karpf) 1:0. 16. Karpf (Lanzl, Eisenschmid) 2:0. 19. Laura Zimmermann (Lutz) 2:1. 30. Rüegg (Enzler, Sigrist) 2:2. 40. (39:54) Stalder (Alina Müller) 2:3.. 42. Lanzl (Kluge, Klinger) 3:3. 46. (45:13) Eisenschmid (Delarbre) 4:3. 47. (46:35) Laura Zimmermann (Raselli, Vallario) 4:4. 64. Stalder (Alina Müller) 4:5.  

Strafen: 4 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 4 x 2 Minuten gegen Deutschland.

Schweiz: Forrer; Christen, Leemann; Sigrist, Forster; Hofstetter, Vallario; Thalmann, Scheurer; Stalder, Alina Müller, Ryhner; Rüegg, Raselli, Enzler; Laura Zimmermann, Rüedi, Lutz; Quennec, Wetli, Fortin.

Bemerkungen: Schweiz ohne Maurer (Ersatz). Best Player Schweiz: Stalder. Schussverhältnis 38:42 gegen die Schweiz.


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Die Schweiz gewinnt das EHT!

Die Schweiz schlägt Schweden mit 4:0 und holt sich den Turniersieg am EHT in Füssen. Damit enden verschiedene Serien für die Eisgenossinnen - im positiven Sinn!

Die erste ist sicher, dass es den Schweizerinnen gelungen ist, beide nordländischen Teams am selben Turnier zu schlagen. Das gelang - ausser der WM 2012 - noch nie! Im zweiten Jahr der Teilnahme ist es zugleich der erste Turniersieg an einem EHT. Und für Headcoach Colin Muller als Verantwortlicher hinter der Bande des Frauen Nationalteams.

Das zur Übersicht. Doch ein Spiel gab es ja auch noch zu gewinnen. Im Wissen, dass nur ein Sieg nach 60 Minuten das Rechnen ersparen würde. Und die Eisgenossinnen liessen keinen Zweifel, dass sie den Preis dafür bezahlen würden. Sie führten im ausgeglichenen Spiel die effizientere Klinge und hatten mit Saskia Maurer den überragenden Rückhalt im Tor welche den Exploit gegen Finnland nochmals zu toppen vermochte und sich nicht bezwingen liess. 

Das erste Tor war sicher kurios, oder so gewollt. Lara Stalder stand nach nur 100 Sekunden im Spiel links hinter dem schwedischen Tor, passte zur Mitte und der Puck fand via Schlittschuh einer schwedischen Verteidigerin den Weg ins Tor. In der Folge versuchten die Nordländerinnen alles, das Tor ihrer Ligasöldnerin zu beantworten. Jedoch waren es wiederum die Schweizerinnen, welche nachlegten. Kurz vor Schluss der ersten Strafe gegen die Elche erwischte Dominique Rüegg Sara Grahn zwischen den Beinen und sorgte für das eher schmeichelhafte, aber auf dem Board stehende 2:0.

Nicht mit zwei Toren hinten, jedoch vorne liegend, gingen die Eisgenossinnen in den Mittelabschnitt in welchem die Schwedinnen die Schweizerinnen mit 18:4 Schüssen dominierten. Getroffen aber hat nur die Schweiz! Auf Konter setzte Alina Müller den Stachel mit dem 3:0 und nahm den Schwedinnen bereits Wind aus den Segeln.

Im letzten Drittel zeigten die Schweizerinnen dann das wohl beste Defensivverhalten im ganzen Turnier, behielten die Scheibe unter Kontrolle oder beförderten sie aus der Zone. So rannen die Minuten und die Möglichkeiten von Headcoach Ilva Martinsen unaufhaltsam davon. Das Spiel 6 gegen 5 mit leerem Tor kam bald und es war schliesslich Matchwinnerin Saskia Maurer, welche Alina Müller die Vorlage reichte, dem Topf den Deckel aufzusetzen.
Und schliesslich belohnte sie sich mit dem verdienten Blanken Scoresheet, wurde zur besten Spielerin ihres Teams gekürt und liess sich vom mitgereisten Publikum zurecht feiern.
Schliesslich hat sie in weniger als 45 Stunden gleich beide Nordländer kurzum kaltgestellt.

Die Schweiz gewinnt das EHT mit 3 Siegen en suite und holt damit erstmals einen Turniersieg an einem EHT. Zweimal drehte sie ein Spiel nach Zweitorerückstand in einen Sieg und verteidigte einmal einen Vorsprung erfolgreich über die Zeit. Sie zeigte ein ungeschlagenes Unterzahlspiel, hat aber noch viel Potenzial im Powerplay.

Es wartet noch einige Arbeit auf den Staff von Colin Muller, der eingeschlagene Weg stimmt jedoch nichts desto trotz zuversichtlich. Mit diesem guten Gefühl durfte die Schweizer Delegation den Heimweg in die Schweiz antreten.   

 

Schweiz - Schweden 4:0 (2:0, 1:0, 1:0) - Telegramm

Füssen / BLZ Arena - 65 Zuschauer - SR. Singer (Kalink, Römer)

Tore: 2. Stalder () 1:0. 14. Rüegg (Raselli, Enzler; Ausschluss Östensson) 2:0. 32. Alina Müller (Ryhner, Stalder) 3:0. 58. Alina Müller (Maurer; ins leere Tor) 4:0.    

Strafen: 5 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 5 x 2 Minuten gegen Schweden.

Schweiz: Maurer; Christen, Leemann; Sigrist, Forster; Hofstetter, Vallario; Thalmann, Scheurer; Stalder, Alina Müller, Ryhner; Rüegg, Raselli, Enzler; Laura Zimmermann, Rüedi, Lutz; Quennec, Wetli, Fortin.

Bemerkungen: Schweiz ohne Forrer (Ersatz). Best Player Schweiz: Maurer. Schussverhältnis 27:31 gegen die Schweiz. Vor dem Spiel Stefanie Wetli für 50 Länderspiele geehrt.


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