4Nations Tournament Dezember 2014 in Frankreich

vom 18. - 20.12.2014 in Amiens

Auf Einladung des französischen Verbandes trafen sich die Teams des Gastgebers, Norwegens, Tschechiens und der Schweiz zum 4Nations Turnier in Amiens.

In der zwei Autostunden nördlich von Paris gelegenen Stadt errangen die Eisgenossinnen ihren ersten Turniersieg unter Neo Headcoach Gian-Marco Crameri. Mit drei Siegen aus ebenso vielen Spielen liessen sie die Konkurrenz nicht unverdient hinter sich.

Spiele der Schweiz:
- Do. 18.12.2014, 20:15 Uhr:  Frankreich - Schweiz 2:3 nP (Bericht)
- Fr, 19.12.2014, 17:00 Uhr: Schweiz - Norwegen 3:0 (Bericht)
- Sa, 21.12.2014, 17:00 Uhr: Schweiz - Tschechien 5:3 (Bericht)

Die Schweiz gewinnt das Turnier mit 3 Siegen/8 Punkten, Zweiter wird Norwegen mit 6 Punkten, Dritte Frankreich mit 4 und Tschechien musste sich mit einem Punkt und dem letzten Rang begnügen.

Bilder des Anlasses: Link

 

Warm-Up vor dem Spiel gegen Tschechien.
Line-up nach dem Turniersieg.
Der Pokal des 4Nations von Amiens.

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Spielbericht Frankreich - Schweiz

Die Schweiz startet mit einem Sieg gegen Gastgeber Frankreich ins Vierländerturnier in Amiens. Dies jedoch erst nach Penaltyschiessen und der Hergabe einer 2:0-Führung nach 40 Minuten.

Dem Team von Gian-Marco Crameri war klar, dass sie auf die Niederlage von Monthey gegen denselben Gegner eine Antwort geben mussten. Und sie zeigten sich bereit, mit Geduld und Disziplin den Moment zu nutzen. Und dieser kam. In der 16. Minute trugen die Eisgenossinnen einen Angriff schnörkellos und schnell vor, es stand 1:0. Sabrina Zollinger trug die Scheibe im eigenen Drittel und lancierte Lara Stalder steil. Diese passte an der blauen Linie zur Bande wo Nina Waidacher ins Drittel drang und erhielt die Scheibe im hohen Slot wieder zurück. Ihrer Direktabnahme hatte Goalie Jeanne Morin nichts entgegenzusetzen.
Das es indes trotz mehr Abschlüssen Frankreichs nicht unentschieden stand lag an der bestens disponierten Florence Schelling, welche das Tor der Schweizerinnen abriegelte und in stoischer Ruhe jede Chance der Équipe tricolore zunichte machte.

Im Mittelabschnitt änderte sich am Bild wenig. Die Französinnen hatten mehr Abschlüsse aber doch keinen Erfolg. Dieser war Anja Stiefel kurz vor Ende des Drittels vergönnt. Nach einem Bully in der eigenen Zone lancierte Céline Abgottspon Stiefel steil und diese entwischte zwischen den überrumpelten Verteidigerinnen hindurch. Sie bezwang die französische Schlussfrau sicher mit einer Täuschung auf der weiten Seite.

Die wohl noch vorhandene Euphorie über die gezeigte Effizienz rächte sich jedoch im letzten Abschnitt. Wenn auch der Anschlusstreffer unter die Kategorie Pech fällt. Captain Allemoz wollte von der Seite vor’s Tor passen, traf aber einen Schlittschuh von welchem der Puck ins Tor sprang und Schelling in der Seitwärtsbewegung erwischte.
Das wäre noch kein Beinbruch. Nur etwas mehr als 2 Minuten später stand es aber bereits 2:2. Die Schweizerinnen scheiterten in der Ecke und liessen dabei den ganzen Slot offen. Orbre passte zur Mitte wo Passard völlig freistehend Schelling aus kürzester Distanz schlug.

Die Schweizerinnen fingen sich in der Folge und konnten das Skore ausgeglichen halten. Beide Teams hatten noch Chancen auf einen weiteren Treffer, jedoch blieb es bis zum Ende des Spiels und der Overtime beim 2:2.

So musste das Penaltyschiessen entscheiden. Dieses dauerte nur 5 Versuche lang ehe Schelling den dritten und entscheidenden Versuch der Französinnen zunichtemachte. Da zuvor wiederum Anja Stiefel ihren Versuch verwertete ging der Extrapunkt an die Schweiz.

Nicht mit Ruhm, jedoch mit dem Sieg schmückten sich dieses Mal die Eisgenossinnen. Diese treffen morgen auf das ebenfalls siegreiche Norwegen. Ein Sieg, notabene der erste nach 60 Minuten, könnte die Schweiz in eine gute Ausgangslage für einen Rang ganz vorne bringen. Dazu ist aber eine Leistungssteigerung zu heute notwendig.

Tore: 16. Stalder (N. Waidacher, Zollinger) 0:1; 40. (39:44) Stiefel (Abgottspon, Raselli) 0:2; 43. Allemoz (Orbre) 1:2; 46. Passard (Orbre, Allemoz) 2:2.
Penaltyschiessen: Allemoz scheitert, Stalder scheitert, Passard scheitert, Stiefel trifft, Bouché scheitert.

 

Frankreich - Schweiz 2:3 nP (0:1, 0:1, 2:0, 0:0, 0:1) - Telegramm

Coliséum, Amiens (FRA) - 350 Zuschauer - SR.  Picavet (Girard, Torribio)

Tore: 16. Stalder (N. Waidacher, Zollinger) 0:1; 40. (39:44) Stiefel (Abgottspon, Raselli) 0:2; 43. Allemoz (Orbre) 1:2; 46. Passard (Orbre, Allemoz) 2:2. 65. Stiefel 2:3
Penaltyschiessen: Allemoz scheitert, Stalder scheitert, Passard scheitert, Stiefel trifft, Bouché scheitert.

Strafen: 5 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 3 x 2 Minuten gegen Frankreich.

Schweiz: Schelling; Staiger; J. Marty; Abgottspon; Forster; Zollinger; L. Benz; Williner; Scheurer; Trachsel; St. Marty; Fischer; Stiefel; Raselli; Eggimann; Rüegg; Stalder; N. Waidacher; Gubler; Lussier; Schranz.

Bemerkungen: Schweiz ohne  Alder (Ersatz), Heim, Hofstetter und Heuscher (alle überzählig). Best Player Schweiz: Stiefel. 1. A-Länderspiel für Dominique Scheurer.

Weiteres Spiel in Amiens: Norwegen - Tschechien 2:1 (Telegramm

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Spielbericht Schweiz - Norwegen

Was den Herren am Abend in Arosa noch bevorsteht erledigten die Frauen ein paar hundert Kilometer weiter bereits am frühen Abend. Mit 3:0 gewannen die Eisgenossinnen gegen Norwegen und holten so den ersten Sieg nach 60 Minuten in einem Länderspiel unter Gian-Marco Crameri.

Die Schweiz wusste von den Stärken der Norwegerinnen und deren schnellen ersten beiden Linien. Die Spielerinnen agierten von Anfang an sehr diszipliniert und nutzten ihrerseits die Möglichkeiten, welche ihnen das norwegische Spiel eröffnete.
Trotzdem gelang keinem der beiden Teams in den ersten 20 Minuten ein Tor.

Auf Schweizer Seite konnte sich dabei Janine Alder mehrfach auszeichnen, welche sich in ihren 40 Minuten Eiszeit nicht bezwingen liess und dabei einige Grosstaten vollbrachte. Sie wurde nach zwei Dritteln wie geplant durch Sandra Heim ersetzt, welche Alder in nichts nachstand und ihrerseits zwanzig weitere Minuten ohne Gegentreffer addierte.

So mussten "nur noch" die Tore auf der anderen Seite fallen. Dafür sorgte der Block um Lara Stalder erstmals kurz nach Wiederbeginn im 2. Drittel. Eine schnelle Transition ins gegnerische Drittel und ein Pass an den weiten Pfosten wo Nina Waidacher goldrichtig stand, 1:0. Und nochmals kurz nach Wiederbeginn des letzten Abschnitts. Eindringen in die Zone, ein Puck der von Lara Stalder erkämpft wird, eine kurze Täuschung an der Verteidigerin vorbei und Handgelenk hocheck, 2:0.

Bis zum erlösenden 3:0 musst man dann bis in die 56. Minute warten als Stefanie Marty in ihrem 150. Länderspiel ihre Zwillingsschwester na der blauen Linie fand. Deren Schuss lenkte Laura Trachsel im Slot unhaltbar ab, 3:0.

Zwar bäumten sich die Norwegerinnen danach nochmals heftigst gegen die drohende Niederlage. Zu einem Tor reichte es dann aber nicht mehr.

Nachdem im Abendspiel Frankreich Tschechien nach Penaltys besiegte (Telegramm) reichen den Eisgenossinnen morgen 2 Punkte gegen die Osteuropäerinnen zum Turniersieg. Motivation genug um mit einem Pokal in die Weihnachtspause zu gehen.

 

Schweiz - Norwegen 3:0 (0:0, 1:0, 2:0) - Telegramm

Coliséum, Amiens (FRA) - 150 Zuschauer - SR. Hauchart (Bernard, Mellor)

Tore: 23. N. Waidacher (Stalder, Rüegg) 1:0; 43. Stalder (Zollinger, Forster) 2:0; 56. Trachsel (J. Marty, St. Marty) 3:0.

Strafen: 7 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 8 x 2 Minuten gegen Norwegen.

Schweiz: Alder (40. Heim); Staiger; J. Marty; Abgottspon; Forster; Zollinger; L. Benz; Hofstetter; Scheurer; Trachsel; St. Marty; Fischer; Stiefel; Raselli; Eggimann; Rüegg; Stalder; N. Waidacher; Gubler; Lussier; Schranz.

Bemerkungen: Schweiz ohne Schelling, Williner und Heuscher (alle überzählig). Best Player Schweiz: Alder. 150. Länderspiel von Stefanie Marty. 21. Timeout Schweiz, 60. Timeout Norwegen. 

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Spielbericht Schweiz - Tschechien

Die Schweiz gab im ersten Drittel eine 1:0-Führung aus der Hand und holte sich die nötigen Punkte für den Turniersieg dank einer fulminanten Aufholjagd in den letzten 30 Minuten des Spiels! Es ist dies der erste Turniersieg unter Headcoach Gian-Marco Crameri.

Das Spiel begann für die Schweiz, welche einen Punkt zum Turniersieg benötigte, gut. Sie dominierten die Tschechinnen in allen Belangen und kamen bereits in der 5. Minute zum ersten Tor. Der Stalder-Block checkte entschieden vor und eroberte sich die Scheibe. Lara Stalder fand Nina Waidacher auf der anderen Torseite, 1:0. Alles im Fahrplan.

Doch bei Hälfte des Drittels riss der Faden komplett. Ein riskanter Befreiungsversuch misslang, der anschliessende Turnover der Tschechinnen endete in einer Strafe gegen die Schweiz. Dem Übel nicht genug gelang es den Tschechinnen die Schweiz in der Vorwärtsbewegung abzufangen. Studentova, Söldnerin in Schweizer Diensten bei Uni Neuchâtel sieht Holà am weiten Pfosten, 1:1.
Danach blockierten die Schweizerinnen vollends, liessen sich ausspielen und mussten wiederum auf Vorlage von Studentova durch Flachsova (richtig, auch eine „Schweizerin“ beim SC Reinach) den erstmaligen Rückstand hinnehmen. Und in der 18. Minute feuerte Krizova verdeckt ins Kreuz. Es stand plötzlich 1:3, der Turniersieg schien mehr als ungewiss.

Doch die Schweiz wäre nicht die Schweiz, wenn das das Ende wäre. Im Mitteldrittel erkämpften sie sich die Wende und fanden in Lara Stalder die Vollstreckerin. Mit einem Powershift brachte sie die Eisgenossinnen in der 28. Minute wieder auf 2:3 heran. Sie tanzte die ganze Gegnerschaft aus und schob den Puck unter Peslarova im Tor der Osteuropäerinnen hindurch.

Und im letzten Drittel ging dann Tschechien endgültig die Luft aus, das Spiel mit praktisch nur 2 Linien forderte seinen Tribut. 15:3 lautete das Schussverhältnis im letzten Drittel, drei Tore für die Schweiz waren das Resultat aus der Überlegenheit.

Zuerst gelang Evelina Raselli im Powerplay ein schöner Turnover. Alleine vor dem Tor jedoch schoss sie über den Kasten. Der Puck sprang jedoch vom Plexi zurück und wurde für Anja Stiefel zur Idealvorlage. Ihren Querpass musste Romy Eggimann nur noch ins leere Tor schieben.
Damit waren die Tschechinnen bereits in der 42. Minute bedient und so kam auch die Linie um Stefanie Marty noch zu ihren wohlverdienten Treffern.
Zuerst war Andrea Fischer in der 45. Minute an der Reihe als sie von Julia Marty mustergültig im Slot lanciert wurde. Den verdeckten Schuss Fischers konnte Peslarova nicht sehen.
Danach konnten die wiederum zahlreich erschienen Fans noch das Tor des Tages bestaunen. Julia Marty entledigte sich vor dem eigenen Tor ihrer Gegnerin und lancierte ihre Zwillingsschwester Stefanie mit einem 40 Meter-Pass zwischen die gegnerischen Verteidigerinnen. Peslarova rannte sofort aus ihrem Kasten, konnte die Scheibe aber nur zusammen mit Marty erreichen. Den Prellpuck behändigte die heranfliegende Laura Trachsel und hämmerte ihn von der Seite ins Tor.

Damit gewinnt die Schweiz erstmals ein Turnier unter Neo Headcoach Gian-Marco Crameri. Mit drei Siegen aus ebenso vielen Spielen stehen sie nach der Enttäuschung von Monthey im November dort wo man sie am liebsten sieht. Zuoberst.

Damit ist die Pace für das Januarturnier in Sachen Wille und Kampf gesetzt, die Revanchen für das Februarturnier gegen die Norwegerinnen und Tschechinnen lanciert.

Headcoach Gian-Marco Crameri zeigte sich zufrieden: "Die Damen spielten im ganzen Turnier defensiv sehr solide. Sie haben die taktischen Anweisungen gut umgesetzt. Wir haben dadurch in allen drei Spielen mehr Spielanteile erkämpft und den Gegnerinnen unser Spiel aufgezwungen. Wichtig ist auch, dass wir in allen drei Spielen die meiste Zeit mit 4 Blöcken gespielt haben und allen drei Torhüterinnen Eiszeit geben konnten. Gratulation an die Mannschaft für den Turniersieg." 

Am Abend schlug Norwegen Gastgeber Frankreich vor knapp 1000 Zuschauern mit 2:1 und sicherte sich den zweiten Platz (Telegramm). 

 

Schweiz - Tschechien 5:3 (1:3, 1:0, 3:0) - Telegramm

Coliséum, Amiens (FRA) - 180 Zuschauer - SR. Picavet (Girard, Torribio).

Tore: 5. N. Waidacher (Stalder) 1:0; 11. Manhartová (Studentova, Horálkova; Ausschluss St. Marty) 1:1; 17. Flachsová (Studentova, Lásková) 1:2; 18. Krizová (Manhartová) 1:3; 28. Stalder (Rüegg, Zollinger) 2:3; 42. Eggimann (Stiefel, Raselli; Ausschluss Horálkova) 3:3; 45. Fischer (J. Marty, St. Marty) 4:3; 52. Trachsel (St. Marty, J. Marty).

Strafen: 5 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 4 x 2 Minuten gegen Tschechien.

Schweiz: Schelling; Zollinger; J. Marty; Staiger; L. Benz; Abgottspon; Forster; Williner; Scheurer; N. Waidacher; St. Marty; Fischer; Rüegg; Stalder; Trachsel; Stiefel; Raselli; Eggimann; Gubler; Lussier; Schranz.

Bemerkungen: Schweiz ohne Alder (Ersatz), Heim, Hofstetter und Williner (alle überzählig). Best Player Schweiz: Trachsel.
Schlussrangliste: 1. Schweiz (8 Punkte), 2. Norwegen (6), 3. Frankreich (3), 4. Tschechien (1). 

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