EHT-Finals Februar 2019 in Russland

vom 7. - 10.2.2019 in Dmitrov (RUS)

An der neu formierten "Euro Hockey Tour" (EHT) wurde zum ersten Mal mit 6 Teams gespielt. Die Schweiz mass sich dabei mit den zur Zeit 5 besten Teams Europas an verschiedenen Events während der Saison. Die daraus gewonnene Gesamtrangliste ergab die Gruppen für das Finalturnier welches 2019 in Dmitrov (RUS) stattfand.

Die Schweiz traf dabei in der Vorrunde auf Russland und Schweden, die andere Gruppe bestand aus Finland, Tschechien und Deutschland.
Nach einer einfachen Runde spielten die beiden Gruppensieger den Titel aus während die Zweitplatzierten um Bronze kämpfen. Die letztlich Dritten jeder Gruppe spielten den 5. Rang aus.
Die Schweiz verlor beide Vorrundenspiele deutlich und konnte sich erst im letzten Spiel gegen Deutschland durchsetzen. Daraus resultierte der 5. Platz.

Turnierhomepage: Link.

Teilnehmer:
- Schweiz > Aufgebot 
- Deutschland
- Finnland
- Russland
- Schweden
- Tschechien

Spielplan/Resultate/Berichte (Liveticker/Stats):

Do. 7.2.2019
Do. 7.2.2019

14:30 Uhr
18:00 Uhr

Finnland
Russland

-
-

Deutschland
Schweiz

7:0
3:1


(Bericht)

Fr. 8.2.2019
Fr. 8.2.2019

14.30 Uhr  
19.30 Uhr

Deutschland
Schweiz

-
-

Tschechien
Schweden

1:4
1:5


(Bericht)

Sa. 9.2.2019
Sa. 9.2.2019

14.30 Uhr
19.30 Uhr

Tschechien
Schweden

-
-

Finnland
Russland

0:2
0:5

So. 10.2.2019
So. 10.2.2019
So. 10.2.2019

14.20 Uhr
15.00 Uhr
18:00 Uhr

Tschechien
Deutschland
Finnland

-
-
-

Schweden
Schweiz
Russland

1:2
1:5
2:3

um Platz 3
um Platz 5 (Bericht)
um Gold

Schlusstabelle:

Rang

Team

Spiele

S

SnP

N

NnP

Tore+

Tore-

Punkte

 

1)

Russland

3

3

-

-

11

3

9

2)

Finnland

3

2

-

1

-

11

3

6

3)

Schweden

3

2

-

1

-

7

7

6

4)

Tschechien

3

1

-

2

-

5

5

3

5)

Schweiz

3

1

-

2

-

5

9

3

6)

Deutschland

3

-

-

3

-

2

14

0

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Niederlage gegen Russland

Die Schweiz verliert zwar gegen Russland zum Start der EHT-Finals, kann aber mit Sicherheit behaupten, die Novemberniederlage vergessen gemacht zu haben.

Noch im November 2018 verloren die Schweizerinnen in Monthey mit 1:8 gegen die russische "Sbornaja" und mussten den Turniersieg den Gästen überlassen. Heute aber konnten sie eine starke Reaktion zeigen und hielten das Spiel bis zum Schluss eng und spannend.

Der Start war harzig, konnten die Russinnen doch bereits nach 91 Sekunden mittels Ablenker treffen. Die erstmals seit August wieder im Tor stehende Andrea Brändli war machtlos, hielt aber ihre Farben danach ruhig und gut disponiert im Spiel.
Und dass es mit einem Unentschieden in die Kabine ging, dafür sorgte die in Dmitrov als Captain amtende Isabel Waidacher. Zwar sprang der Puck in der Offensivzone etwas glücklich vom Schlittschuh des Linesman ab, das aber war der Bünderin egal. Mit einem trocken Schuss über die Schoner stellte sie die Uhr wieder auf "Null".

Dass sich die Russinnen trotzdem aus der Affäre ziehen konnten dafür sorgten zwei Gegenstösse in der zweiten Hälfte des Mitteldrittels. Einmal Dobrodeyeva mit einem Rebound und einmal Pirogova, welche einen Rush aus der eigenen Zone setzte und schliesslich von Sosina wieder bedient wurde.

Der Rest war für die Russinnen mehr Arbeit als erwartet, viele Abschlüsse kamen aus der Distanz und was einmal nahe am Tor war verschwand in der Rüstung von Andrea Brändli.
Dass für die Schweizerinnen nicht mehr drin lag kann das Team von Headcoach Daniela Diaz selbst korrigieren. Und hat dazu bis morgen Abend Zeit wenn es gegen Schweden bereits um den wahrscheinlichen Vorrundenplatz geht. Dieser entscheidet, in welches Rangierungsspiel die Schweizerinnen kommen.

In jenem könnte es gegen Finnland oder Deutschland gehen. Diese beiden Teams der zweiten Gruppe standen sich am Nachmittag gegenüber. Dabei liess Finnland den Bundesadlern unter der neuen Führung von Headcoach Christian Künast nicht den Hauch einer Chance. Gerade einmal in den ganzen 60 Minuten konnten sich die Deutschen bei 5 gegen 5 länger als 10 Sekunden in der Zone der Nordländerinnen festsetzen, ansonsten blies der Wind permanent in die andere Richtung. Die Folge war ein klares 7:0 für den Turnierfavoriten.  

Russland - Schweiz 3:1 (1:1, 2:0, 0:0)

Dmitrov / Arena - 748 Zuschauer - SR. Ermak, Ivanova (Mukha, Kurashova)

Tore: 2. Starovoitova (Sosina, Chistiakova) 1:0. 14. I. Waidacher 1:1. 33. Dobrodeyeva (Timofeyeva, Pavlova) 2:1. 39. Pirogova (Sosina, Smolina) 3:1.

Strafen: 3 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 3 x 2 Minuten gegen Russland.

Schweiz: Brändli; Vallario, Bullo; Forster, Wetli; Christen, Leemann; Gianola; Rüegg, Raselli, Enzler; Isabel Waidacher, Staenz, Schlegel; Ryser, Rüedi, Fortin; Hauser, Ryhner, Chelsea Bränm.

Bemerkungen: Schweiz ohne Maurer (Ersatz). Schussverhältnis 16:35 gegen die Schweiz.


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Niederlage auch gegen Schweden

Auch gegen Schweden gelingt die Revanche für die Niederlage im Dezember nicht. 2 Tore im Mitteldrittel bringen die Nordländerinnen auf die Spur, Rahel Enzlers Anschlusstreffer bleibt der einzige Erfolg der Schweizerinnen in offensiver Hinsicht.

Auch in diesem Spiel darf man der (sehr) jungen Truppe aus dem Alpenland ein Kränzchen winden. Sie steigerten sich doch hin zu 33 Minuten Kontrolle über die Defensivzone ehe ein Puck von einem Schlittschuh absprang und direkt auf den Stock von Lisa Johansson fiel die zur Führung profitieren konnte. Unverdient war die Führung aufgrund der Stärke Schwedens sicher nicht, glücklich war das Tor allemal.

Doch Glück kann man sich auch erzwingen dachte wohl Johansson nur 5 Minuten später nochmals als sie von Rask erneut bedient wurde und aus dem Slot traf. Auch da war ein versprungener Puck vorausgegangen.

Rahel Enzler fand das chic und konnte gleich zu Beginn des letzten Abschnitts das Feuer der Schweizerinnen nochmals entfachen, fand doch auch sie einen "loose puck" und netzte eiskalt vor Grahn ein. Die Schweizer Offensive war nochmals lanciert und willens, den halbierten Rückstand ganz auszulöschen. Doch da waren ja noch die loose pucks, so auch in der 46. Minute als Olsson davon profitierte, dass Der Puck aus einem blocked shot zum weiten Pfosten und sie sich gerade auf dem Weg von hinter dem Tor zum Slot befand. So dachte auch sie wohl, so eine Chance komme nicht alle Tage. Das 3:1 war dann doch eine grosse Hypothek und erwies sich als unaufholbar. Zumindest auch die Schwedinnen ihr Defensivhandwerk heute gekonnt umsetzten.

So blieb es in diesem Spiel der freien Scheiben ein schlussendlich unerfülltes Bemühen der Schweizerinnen, welche den starken Schwedinnen nicht mehr als den einen Treffer einschenken konnten. Der EmptyNetter folgte als Konsequenz und gleich darauf noch ein Geschenk eines Fehlpasses, welchen Grahn in Zusammenspiel mit Rask zum etwas gar hohen 5:1 annahm.

So spielt denn die Schweiz gegen das ebenfalls sieglose Deutschland, welches am Nachmittag nach zähem Ringen schlussendlich doch noch klar mit 1:4 gegen die Tschechinnen verlor, um Rang 5 und 6. Schweden und Tschechien kämpfen ihrerseits noch um den Einzug ins Final gegen die ebenfalls siegreichen Finnland und Russland. Diese beiden Spiele finden morgen statt während die Schweiz einen Tag Pause einlegen kann.
Das Spiel um Rang 5 und gleichzeitig letzte Freundschaftsspiel vor der WM folgt am Sonntag um 15:00 Uhr Lokalzeit.   

Schweiz - Schweden 1:5 (0:0, 0:2, 1:3)

Dmitrov / Arena - 385 Zuschauer - SR. Ivanova, Zueva (Mukha, Danilova)

Tore: 33. Johansson (Rask, Grahn) 0:1. 38. Johansson (Rask) 0:2. 42. Enzler (Rüdei) 1:2. 46. Olsson (Östlund) 1:3. 60. (59:12) Sköld (Olsson; ins leere Tor) 1:4. 60. (59:21) Grahn (Rask) 1:5.

Strafen: 4 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 4 x 2 Minuten gegen Schweden.

Schweiz: Brändli; Vallario, Bullo; Forster, Wetli; Christen, Leemann; Gianola; Rüegg, Raselli, Enzler; Isabel Waidacher, Staenz, Schlegel; Ryser, Rüedi, Fortin; Hauser, Ryhner, Chelsea Bränm.

Bemerkungen: Schweiz ohne Maurer (Ersatz). Schussverhältnis 13:29 gegen die Schweiz.


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Siege gegen Deutschland um Platz 5

Die erstmalige Teilnahme am EHT endet für die Schweiz auf Rang 5. Russland düpiert Finnland im Final und Schweden schlägt Tschechien im Spiel um Bronze. Die Teilnehmer der Gruppe B setzen sich in ihren Spielen allesamt durch.

Die Schweiz und Deutschland standen sich zum bereits 99. Mal in der Geschichte gegenüber. Kein Team haben die Eisgenossinnen mehr gespielt als die nördlichen Nachbarn. und meistens ist es im Duell der Erzrivalinnen eine enge Kiste. So auch heute. Fast 40 Minuten neutralisierten sich die beiden Teams in ihren jeweiligen Endzonen und liessen fast keine Abschlüsse auf die Tore zu. Einzig in Überzahlsituationen kam hie und da etwas durch. Auf Schweizer Seite waren dies jeweils sichere Fänge von Andrea Brändli, welche auch im dritten Spiel am Turnier in Dmitrov den Startplatz bekam.

Deutschland gelang im 3. Powerplay dann doch noch der Führungstreffer als der Schuss von Daria Gleissner an der Ausrüstung von Anne Bartsch den entscheidenden Richtungswechsel nahm und Brändli erwischte. Es blieb der einzige Unterzahlgegentreffer für die Schweiz im Turnier!

Was die Konkurrenz kann, das kann ich auch, fasste sich Youngster Lara Christen kurz vor der zweiten Sirene ein Herz und drückte nochmals in Richtung Tor von Franziska Albl ab. Ihr Schuss wurde ebenfalls noch von einer deutschen Ausrüstung abgelenkt und landete zum sehnlichst erwarteten Ausgleich im Tor der Deutschen.

Erst im letzten Drittel setzten sich die optisch leicht überlegenen Schweizerinnen endgültig durch. Ihre harte Arbeit im Fore- und Backchecking wurde noch mit zwei Toren belohnt. Einmal setzte sich Staenz auf der Seite durch und schlug die Scheibe Richtung Tor wo sie Dominique Rüegg ein zweites Mal schiessen konnte und so über Albl hinweg ins Netz traf. Ein Tor der Marke "das Glück erzwungen zu haben".

Dasselbe galt für Isabel Waidacher, welche in diesem Turnier das Schweizer Team als Captain anführen durfte und ihren unermüdlichen Einsatz mit einem Beinablenker gekrönt sah. Sarah Forster passte von der blauen Linie aus der rechten Seite hinunter zu Evelina Raselli, diese brachte den Puck vor's Tor wo Waidacher stand. Ihr prallte der Puck ans Schienbein und von dort ins Tor.
Es entschieden am Schluss wieder einmal kleine Details - dieses Mal zu Gunsten der Schweizerinnen.

Im Bronzespiel setzte sich Schweden nur knapp mit 2:1 gegen Tschechien durch, Russland düpierte Finnland im Final mit 3:2 und sandte La Ola-Wellen durchs Stadion. Der letzte Tag zeigt, wie sehr Europa an der Spitze zusammenrückt und wie spannend demnach die WM werden dürfte.

Für alle Teams waren es (wohl) die letzten Vorbereitungsländerspiele bevor es in Espoo an der WM um die Ränge geht. An den Titelkämpfen in Finnland stehen erstmals 10 Teams im Turnier. Die Schweiz spielt dabei in der Gruppe "A" mit den USA, Kanada, Finnland und Russland, Deutschland misst sich in der Gruppe "B" mit Schweden, Tschechien, Japan und dem erstmals promovierten Frankreich.   

Deutschland - Schweiz 1:3 (0:0, 1:1, 0:2)

Dmitrov / Arena 2 - 25 Zuschauer - SR. Mokhova, Steinberg (Smirnova, Kovalyova)

Tore: 38 (37:46) Bartsch (Gleissner; Ausschluss Raselli) 1:0. 40. (39:51) Christen (Rüegg, Raselli) 1:1. 49. (48:58) Rüegg (Staenz, Fortin) 1:2. 51. (50:16) Isabel Waidacher (Raselli, Forster) 1:3.

Strafen: 5 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 3 x 2 Minuten gegen Deutschland.

Schweiz: Brändli; Wetli, Bullo; Christen, Leemann; Vallario, Forster; Gianola, Hauser; Rüegg, Raselli, Isabel Waidacher; Rüedi, Staenz, Enzler; Chelsea Bräm, Ryhner, Schlegel; Ryser, Fortin.

Bemerkungen: Schweiz ohne Maurer (Ersatz). Schweiz ab 41. ohne Jessica Schlegel (krank). Schussverhältnis 22:19 für die Schweiz.


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