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Andrea Kröni

Friday, 15. January 2016 01:33

Von: Daniel Monnin

Interview mit Andrea Kröni

Die Schweizer Frauen-U18-Nationalmannschaft hat mit dem Ligaerhalt erneut ihr Ziel erreicht. Headcoach Andrea Kröni weiss, dass „es durchaus auch hätte mehr sein können“ und zeigte sich mit den Leistungen ihres Teams zufrieden. Für sie ist es unabdingbar, „dass wir in der kommenden Saison einen weiteren Schritt vorwärts machen.“

Vier Siege aus fünf Spielen, darunter drei klare Siege gegen Frankreich. Die U18 hat nicht nur ihr Ziel erreicht, sondern resultatmässig besser abgeschnitten als vor einem Jahr an der WM in Buffalo. Die Leistung verpflichtet – zu noch mehr Arbeit und Einsatz, wie Headcoach Andrea Kröni sagt.

Sie haben mit Ihrem Team das vorgegebene Ziel, den Ligaerhalt, erreicht. Sind Sie zufrieden?

Andrea Kröni: Ja, ich bin mit der Leistung des Teams grundsätzlich zufrieden, wir haben gut gespielt  und unseren Gameplan umgesetzt.

Die Schweiz scheiterte zweimal hintereinander – in Buffalo und St. Catharines – am Torverhältnis, zweimal war Schweden – Finnland die entscheidende Partie, die die gute Ausgangslage ab absurdum führte. Zufall?

Kröni: Zufall oder nicht, das sei dahingestellt. Wir können die Tatsachen nicht ändern. Wir werden darum die Lehren daraus ziehen und nächste Saison noch härter für die Viertelfinalqualifikation arbeiten.

Wo steht die Schweiz – realistisch gesehen – in der U18-Hierarchie, eher auf Platz 7, wie dies aktuell der Fall ist, oder irgendwo zwischen Rang 5 und 7?

Kröni: Das kann sich von Jahr zu Jahr ändern, wie nun das Beispiel Tschechiens zeigt. Letztes Jahr spielten sie um Medaillen, die nächste Weltmeisterschaft werden sie im Pool mit uns bestreiten müssen. Die U18 ist eine Ausbildungsstufe, mit dem Ziel, die Spielerinnen auf das A-Nationalmannschaft-Level vorzubereiten. Das aktuelle WM-Team hätte jedoch – davon bin ich überzeugt - den Platz 5 oder 6 verdient.

Sie führen das Team nun seit zwei Jahren. Wie sehen Sie die Entwicklung des Teams? Fachleute attestieren dem Team eine deutliche Steigerung gegenüber dem letzten Jahr.

Kröni: Ja, wir haben einen grossen Schritt nach vorne gemacht. Die Girls sind hoch motiviert und leisten Grossartiges. Ebenso der ganze Staff. Um auch in Zukunft in der Top Division spielen zu können, müssen wir jedoch nächste Saison noch eine Schippe drauflegen und uns weiter verbessern, denn die anderen Länder – inklusive unsere direkten Konkurrenten - investieren viel ins Frauenhockey.

Die Schweiz hat sich erstmals zwei Jahre hintereinander in der Top Division gehalten – das ist ein äusserst erfreuliches Novum. Dennoch: Der nächste Schritt vorwärts muss folgen. Wo sehen Sie Handlungsbedarf? Was muss besser werden?

Kröni: Den grössten Schritt müssen wir im physischen Bereich machen. Früher genügte es, eine gute Eishockeyspielerin zu sein. Will man heute auf internationalem Level mitspielen, muss man in erster Linie eine durchtrainierte Athletin sein, erst danach kommt die eigentliche Grundvoraussetzung, die Begabung fürs Eishockey.

Planen Sie grössere Änderungen in Ihrem Aktionsprogramm für die kommende Saison?

Kröni: Das Aktionsprogramm 16/17 wurde von Swiss Ice Hockey noch nicht bestätigt. Geplant sind mehr Spiele auf hohem Niveau gegen Schweden, Finnland, Russland, Tschechien. Auch werden wir im Sommer erstmals ein 6-tägiges On- und Off-Ice -Trainingscamp durchführen.

Olympia-Bronzemedaillengewinnerin Alina Müller war die überragende Figur im U18-Team in den letzten vier Jahren – sie hat alle entscheidenden Tore geschossen und das Team mitgerissen. St. Catharines war ihre letzte Junioren-WM. Kann sie ersetzt werden?

Kröni: Alina Müller ist eine herausragende Sportlerin und ein echter Teamplayer. Wir sind an „der Ablösung“ dran und haben bereits an dieser Weltmeisterschaft den Leaderinnen der kommenden Jahre bewusst viel Verantwortung übertragen, damit sie in diese Rolle hineinwachsen können.

Wo findet die nächste Top-Division-WM statt?

Kröni: Das wissen wir leider noch nicht