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Thursday, 18. December 2014 23:18

 

Schweiz mit Überstunden

Die Schweiz startet mit einem Sieg gegen Gastgeber Frankreich ins Vierländerturnier in Amiens. Dies jedoch erst nach Penaltyschiessen und der Hergabe einer 2:0-Führung nach 40 Minuten.

Dem Team von Gian-Marco Crameri war klar, dass sie auf die Niederlage von Monthey gegen denselben Gegner eine Antwort geben mussten. Und sie zeigten sich bereit, mit Geduld und Disziplin den Moment zu nutzen. Und dieser kam. In der 16. Minute trugen die Eisgenossinnen einen Angriff schnörkellos und schnell vor, es stand 1:0. Sabrina Zollinger trug die Scheibe im eigenen Drittel und lancierte Lara Stalder steil. Diese passte an der blauen Linie zur Bande wo Nina Waidacher ins Drittel drang und erhielt die Scheibe im hohen Slot wieder zurück. Ihrer Direktabnahme hatte Goalie Jeanne Morin nichts entgegenzusetzen.
Das es indes trotz mehr Abschlüssen Frankreichs nicht unentschieden stand lag an der bestens disponierten Florence Schelling, welche das Tor der Schweizerinnen abriegelte und in stoischer Ruhe jede Chance der Équipe tricolore zunichte machte.

Im Mittelabschnitt änderte sich am Bild wenig. Die Französinnen hatten mehr Abschlüsse aber doch keinen Erfolg. Dieser war Anja Stiefel kurz vor Ende des Drittels vergönnt. Nach einem Bully in der eigenen Zone lancierte Céline Abgottspon Stiefel steil und diese entwischte zwischen den überrumpelten Verteidigerinnen hindurch. Sie bezwang die französische Schlussfrau sicher mit einer Täuschung auf der weiten Seite.

Die wohl noch vorhandene Euphorie über die gezeigte Effizienz rächte sich jedoch im letzten Abschnitt. Wenn auch der Anschlusstreffer unter die Kategorie Pech fällt. Captain Allemoz wollte von der Seite vor’s Tor passen, traf aber einen Schlittschuh von welchem der Puck ins Tor sprang und Schelling in der Seitwärtsbewegung erwischte.
Das wäre noch kein Beinbruch. Nur etwas mehr als 2 Minuten später stand es aber bereits 2:2. Die Schweizerinnen scheiterten in der Ecke und liessen dabei den ganzen Slot offen. Orbre passte zur Mitte wo Passard völlig freistehend Schelling aus kürzester Distanz schlug.

Die Schweizerinnen fingen sich in der Folge und konnten das Skore ausgeglichen halten. Beide Teams hatten noch Chancen auf einen weiteren Treffer, jedoch blieb es bis zum Ende des Spiels und der Overtime beim 2:2.

So musste das Penaltyschiessen entscheiden. Dieses dauerte nur 5 Versuche lang ehe Schelling den dritten und entscheidenden Versuch der Französinnen zunichtemachte. Da zuvor wiederum Anja Stiefel ihren Versuch verwertete ging der Extrapunkt an die Schweiz.

Nicht mit Ruhm, jedoch mit dem Sieg schmückten sich dieses Mal die Eisgenossinnen. Diese treffen morgen auf das ebenfalls siegreiche Norwegen. Ein Sieg, notabene der erste nach 60 Minuten, könnte die Schweiz in eine gute Ausgangslage für einen Rang ganz vorne bringen. Dazu ist aber eine Leistungssteigerung zu heute notwendig.

Tore: 16. Stalder (N. Waidacher, Zollinger) 0:1; 40. (39:44) Stiefel (Abgottspon, Raselli) 0:2; 43. Allemoz (Orbre) 1:2; 46. Passard (Orbre, Allemoz) 2:2.
Penaltyschiessen: Allemoz scheitert, Stalder scheitert, Passard scheitert, Stiefel trifft, Bouché scheitert.

 

Frankreich - Schweiz 2:3 nP (0:1, 0:1, 2:0, 0:0, 0:1) - Telegramm

Coliséum, Amiens (FRA) - 350 Zuschauer - SR.  Picavet (Girard, Torribio)

Tore: 16. Stalder (N. Waidacher, Zollinger) 0:1; 40. (39:44) Stiefel (Abgottspon, Raselli) 0:2; 43. Allemoz (Orbre) 1:2; 46. Passard (Orbre, Allemoz) 2:2. 65. Stiefel 2:3
Penaltyschiessen: Allemoz scheitert, Stalder scheitert, Passard scheitert, Stiefel trifft, Bouché scheitert.

Strafen: 5 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 3 x 2 Minuten gegen Frankreich.

Schweiz: Schelling; Staiger; J. Marty; Abgottspon; Forster; Zollinger; L. Benz; Williner; Scheurer; Trachsel; St. Marty; Fischer; Stiefel; Raselli; Eggimann; Rüegg; Stalder; N. Waidacher; Gubler; Lussier; Schranz.

Bemerkungen: Schweiz ohne  Alder (Ersatz), Heim, Hofstetter und Heuscher (alle überzählig). Best Player Schweiz: Stiefel. 1. A-Länderspiel für Dominique Scheurer.

Weiteres Spiel in Amiens: Norwegen - Tschechien 2:1 (Telegramm)