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Schweizer Line-up während der Nationalhymne


Die Schweizerinnen bei einer der zahlreichen Angriffe auf das finnische Tor

Saturday, 05. January 2008 01:18

 

Tagesbericht A-Nati vom 4.1.2008

Der Tag begann mit einem Warm-Up Eistraining am Morgen um sich auf das Nachmittagsspiel gegen Finnland vorzubereiten. Die Session wurde auch dazu genutzt, sich einzuschwören, als Mannschaft zusammenzustehen und zu versuchen, am Nachmittag alles Erdenkliche zu tun, die Partie zu gewinnen.
Nach kurzer Ruhe und einem Mittagessen ging es dann auch schon wieder ins Stadion und die Spielerinnen wärmten sich für die Herausforderung gegen die Weltnummer 4 auf.

Spielbericht:
Die Schweizerinnen wussten, dass sich nur mit einem entsprechend hohen Sieg gegen Finnland die Halbfinalqualifikation noch einstellen liesse und begannen entsprechend aufsässig. Den Finninnen wurde kein Raum in der Mitte des Spielfeldes gelassen und die eigene Zone wurde konsequent verteidigt. So verwunderte es nicht, dass das Spiel offen war und sich auch Schweizer Chancen einstellten. Und so war es denn in der 8. Minute als Captain Katrin Lehmann die Hände hochriss und das 1:0 für die Aussenseiterinnen aus der Schweiz bejubelte. Nach herrlicher Vorarbeit von Christine Meier brauchte Lehmann den Puck fast nur noch einzuschieben. Manch einer wähnte sich im falschen Film, als es trotz heftiger Reaktion der Nordländerinnen nach 20 Minuten immer noch 1:0 für die Eisgenossinnen stand. Zu gut standen die Schweizerinnen als dass die Finninnen ihre Chancen hätten nutzen können. Und was durchkam stoppte Patricia Elsmore-Sautter im Tor der souverän und ruhig.
Wenig Änderung auch in den zweiten 20 Minuten. Zwar hatte Finnland sicher mehr Chancen wie die Schweiz, jedoch vermochten sie mal für mal nicht zu reüssieren und die Schweizerinnen ihrerseits vergaben gar Chancen für ein 2:0. Wenn man die Tore nicht… lautet dann zu Ende gesagt ein Sprichwort im Eishockey und so kam es denn auch in der 39. Minute als Hiirikoski einen an der blauen Linie abgefangenen Puck vor dem Tor übernehmen und zum 1:1 Ausgleich einschiessen konnte. Der grosse Jubel zeigte, welche schwere Last den Finninnen damit von der Schulter fiel.
Verärgert über den späten Ausgleich stemmten sich die Schweizerinnen im letzten Abschnitt noch einmal gegen die Weltnummer 4 und versuchten die Überraschung trotzdem noch zu schaffen. Leider aber fehlten in der Mitte des Drittels die Nerven oder die Konzentration und Finnland stellte innert nur 3 Minuten auf 1:4 und entschied damit die Partie trotzdem noch für sich. Somit wurde ein engagierter Auftritt der Eisgenossinnen eigentlich schlecht belohnt und man muss nun den Gang ins Spiel um den 5. und 6. Platz antreten. „Bitter“ meinte Headcoach René Kammerer nach dem Spiel. „Bitter, wenn man eigentlich alles richtig macht, die Aussenseiterrolle gut spielt und dann trotzdem wegen 3 Minuten den ganzen Match verschenkt. Tor oder nicht beim 3. Treffer der Finninnen spielt dabei gar keine Rolle. Es ist ein Tatsachenentscheid und den müssen wir tragen, obwohl er im denkbar dümmsten Moment für uns kam. Wir müssen lernen damit umzugehen und Rückstände auch gegen grosse Nationen als Herausforderung anzunehmen und dagegen zu halten. Für einen Moment lang aber standen wir neben den Schuhen und das liegt einfach nicht drin, wenn man davon träumen will, einem Grossen das Bein zu stellen. Aber: die begeisterten Reaktionen nach dem Spiel welche an uns von allen Seiten herangetragen wurden zeigen, das wir ein grosses Spiele geliefert haben und dafür gebührt der Mannschaft unser Dank. Trotzdem gibt es noch viel zu tun“ so Kammerer zum Spiel.

Matchtelegramm:

Schweiz – Finnland 1:4 (1:0, 0:1, 0:3)
Eissporthalle, Ravensburg/DE - 200 Zuschauer – Sr. Hertrich, Weiss, Lorentan

Tore: 8. Lehmann (Meier) 1:0, 39. Hiirikoski (Heikkilä, Tuominen) 1:1, 47. Pelttari (Tuominen, Ausschluss J. Marty) 1:2, 48. Rantamäki (Karvinen, Saarinen) 1:3, 49. Saarinen (Hiirikoski, Karvinen) 1:4

Strafen: 5-mal 2 Minuten plus 1-mal 5 Minuten (Lehmann) und 1-mal 10 Minuten (Lehmann) gegen die Schweiz; 4-mal 2 Minuten gegen Schweden

Schweiz: Elsmore-Sautter (Slongo); Bruggmann, Bullo, Ehrbar, Frautschi, Gautier, Geadah, Gyseler, Häfliger, Lehmann, Leimgruber, Leuenberger, Marty J., Marty St., Meier, Nabholz, Nussbaum, Ruhnke, Wyss

Bemerkungen: Schweiz ohne Brunner (überzählig), vor dem Spiel Patricia Elsmore-Sautter für 150 Länderspiele geehrt