Saison 2003/2004

A-Nationalteam

A-Nationalmannschaft 2003/2004
Action gegen Russland, November 2003
Tor in doppelter Unterzahl gegen Deutschland, Dezember 2003
Action gegen Deutschland am Air Canada Cup 2004
WM 2004: Torjubel gegen die U.S.A.
WM 2004: Action gegen Russland
WM 2004: der späte Anschlusstreffer gegen Russland
WM 2004: Action gegen China
WM 2004: Tor gegen Japan

Nachdem 2003 die WM ausgefallen war bereitete sich die A-Nationalmannschaft auf die WM 2004 in Halifax an der Ostküste Kanadas vor.

Nach intensiven Vorbereitungen im Sommer und Herbst folgte im November ein erster Test mit dem Dreiländerturnier in Romanshorn. Das Test- und Turnierspiel gegen Russland gingen verloren, gegen Deutschland gab es ein 3:3 nach Verlängerung. Zwei Powerplaytore der Deutschen beantworteten die Schweizerinnen mit 2 Shorthandertoren. Trotzdem resultierte der letzte Rang, da Deutschland Russland geschlagen hatte.

Im Dezember testete man nochmals gegen Deutschland. Ein Shorthander bei 3 gegen 5 entschied das erste Spiel vor 700 Zuschauern in Bad Tölz zu Gunsten der Eisgenossinnen. Christine Meier hatte getroffen.
Anderntags jedoch schlug die Deutsche Sturmmaschine gnadenlos zurück und kanterte die Schweizerinnen in Memmingen gleich mit 0:7 vom Eis. Es war dies der 50. Vergleich der beiden Erzrivalen.

Im Februar reiste man an den zweiten Air Canada Cup nach Bad Tölz. Vor dem Turnier testete die Schweiz noch gegen Kanada U22. Mit einer 0:5-Niederlage zeigte die Schweiz eine beachtete Reaktion auf die letzten Spiele.
Am Cup kämpfte die Schweiz gut, kam aber nicht über 2 Unentschieden hinaus. Diese resultierten gegen Deutschland und Finnland U20. Gegen Kanada musste man mit 0:6 die Segel streichen. Das reichte zu einem 3. Schlussrang.

So flog man Ende März nach Kanada um die Mission Klassenerhalt in Angriff zu nehmen. Die WM stand ja unter speziellen Vorzeichen. 9 statt 8 Teams griffen in das Turnier ein. 3 statt 2 Vorrundengruppen wurden eingeteilt, dabei kam die Schweiz in die Gruppe mit den U.S.A. und Russland.
Für Aufsehen sorgte im Aufgebot der Eisgenossinnen, dass die gerade 15 gewordene Florence Schelling die gestandene Riitta Schäublin als Nummer 2 im Tor der Schweizerinnen ablöste.
Die beiden Testspiele gegen China und Schweden verloren die Schweizerinnen zwar, der Fokus galt aufgrund der Konstellation des Spielplans aber klar der Partie gegen Russland.
Der Start gegen die U.S.A. begann vor knapp 5000 Zuschauern vielversprechend. Nach einem Drittel hiess es "nur" 1:1. Erst in den folgenden 40 Minuten wurde der Favorit seiner Rolle gerecht und siegte doch noch mit 9:1. 
Tags darauf dann die vorentscheidende Partie gegen Russland. Die Schweiz kämpfte aufopfernd und mit Leidenschaft. Trotzdem wollte ein Treffer nichtfallen. Anders die Russinnen. Sie konnten aus ihren Chancen Nutzen ziehen und mit 2:0 nach 2 Dritteln vorlegen. Den Schweizerinnen gelang der Anschluss durch Stefanie Marty zu spät. Der Gang in die brutale Relegationsrunde war Tatsache.
2 von 3 Teams mussten absteigen, die Chancen waren gering. Und leider zogen die Schweizerinnen gegen China einen schwachen Tag ein und verloren mit 3:6. Da anderntags China auch Japan besiegte standen die beiden Absteiger bereits fest. Da geriet der 4:0-Erfolg über Japan im abschliessenden Spiel oder die hohe Fangquote der Schweizer Goalies zur Nebensache.
Für die Schweiz bedeutete dies der zweite Abstieg in Folge, obwohl die letzte Top Division-WM schon 5 Jahre zurück lag.
Ein herber Schlag und ein Bruch im Gefüge der Nati war die Folge. Praktisch der ganze Staff (unter anderem die verdiente Barbara Müller) sowie ein Drittel des Kaders traten daraufhin zurück.
Es blieb symbolisch ein Scherbenhaufen zurück...


Ergebnisse:

  • 3. Rang am Dreiländerturnier in Romanshorn
  • 3. Rang am Air Canada Cup in Bad Tölz, Deutschland
  • 8. Rang an der A-WM 2004 in Halifax, Kanada - Teamroster


Teamleitung: Barbara Müller

Coaches: Diane Michaud, René Kammerer, Daniel Hüni

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B-Nationalteam

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B-Nationalmannschaft 2003/2004

Aufgrund beruflicher Herausforderungen trat Jörg "Toggi" Toggwiler nach einem Jahr als Headcoach wieder ins zweite Glied zurück. So waltete Michael Fischer  turnusgemäss als Head Coach der B-Nati. Neu dazu kam Stephan Siegfried als Goalietrainer. Er ersetzte Daniel Hüni, welcher fix in die A-Nati wechselte. Kathy Devereaux, ehemalige kanadische U22-Internationale und Ausländerin beim DHC Lyss amtete als weitere Assistentin und Powerskate-Expertin.

Nach der letzten Saison und einigen Promotionen in die A-Nati sowie Rücktritten zeigte sich die B-Nati zur Hälfte mit neuen Gesichtern. Das erste Testspiel gegen die ZSA gewann man aber trotzdem problemlos mit 5:1.

Im November jedoch gab es einen ersten Dämpfer als die beiden Tests gegen Deutschland B mit je 1:5 verloren gingen. Die Deutschen, mit einem Minimum an Staff und Material angereist, zeigten eine kämpferische Leistung und stellten die unter anderem 9 Debütantinnen auf Schweizer Seite vor unlösbare Aufgaben.

In der Altjahreswoche empfingen die Schweizerinnen die Teams aus Österreich und Italien zu einem Dreiländerturnier. Das Startspiel ging zwar gegen Italien noch mit 3:6 verloren, das zweite Spiel konnte aber gegen Österreich mit 4:1 gewonnen werden. Somit stand die B-Auswahl im Final wo man wieder auf Italien traf.
Die Schweizerinnen wollten Revanche nehmen für die Startniederlage und hielten das Spiel auch lange offen. Die Führung der Italienerinnen wussten sie zweimal im Powerplay wieder auszugleichen. Der dritte Treffer der Azurris war dann aber zu viel und Italien gewann knapp mit 3:2.

Im März ging es wieder auf eine Abschlusstournee. Sie führte zuerst nach Maribor wo man auf Slowenien um Starspielerin Rosar traf. In einem intensiven und spannenden Spiel vor rund 300 fanatischen Fans konnte sich die eidgenössische Auswahl mit 5:3 durchsetzen.
In den folgenden Tagen traf man in Steindorf noch auf Gastgeber Österreich, welche sich für die WM in Maribor vorbereitete. Die beiden Spiel konnten nach einer guten und kämpferischen Leistung mit 2:1 und 4:2 gewonnen werden.
Der Freude über das gelungene Saisonfinale tat auch die Buspanne auf dem Heimweg keinen Abbruch.     


Ergebnisse:

  • ua 2. Rang am Dreiländerturnier in Zuchwil
  • Total 4 Siege und 4 Niederlagen


Teamleitung: Daniel Monnin 

Coaches: Michael Fischer, Pat Gilomen, Jörg Toggwiler, Stephan Siegfried, Kathy Devereaux 

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International

Die IIHF führt das System "Hydra" ein um das Live-Reporting der Spiele an ihren Turnieren weiter zu perfektionieren. Seit dieser Saison sind alle Daten und Statistiken der IIHF-Turniere lückenlos archiviert.

Ebenso führt die IIHF neu eine Weltrangliste ein. Darin werden die Rangierungen an den Hauptturnieren in einem Punktesystem gewertet. Die gut geschriebenen Punkte der Turniere werden während 4 Jahren in absteigender Gewichtung gewertet und fallen im 5. Jahr aus der Wertung. Die Schweiz wird im ersten Ranking auf Platz 9 gehandelt, anlehnend an die WM-Rangierung von 2001 und die Ergebnisse der olympischen Spiele 2002, resp. der zugehörigen Qualifikationsturniere 2001.

Es wird weiter in total 4 Divisionen an Weltmeisterschaften gespielt. An der Div. I-WM in Lettland gelingt Kasachstan der Wiederaufstieg in die Top Division. Da die Top Division bekanntlich mit 9 Teams gespielt wurde (wovon 2 wieder absteigen mussten) hatten auch in der Div. I 2 Teams den Gang in die Div. II anzutreten. Nebst Nordkorea traf es auch Norwegen. Trotz dessen dass sie die Topskorerin des Turniers stellten.
An der Div. II-WM in Italien setzt sich Dänemark durch und steigt auf während Grossbritannien und Australien (nach nur einem Jahr) absteigen. Dänemark profitiert dabei davon, dass die Slowakei gegen Italien verloren hat und Italien wiederum gegen Dänemark. So reichte den Skandinavierinnen im letzten Spiel ein Unentschieden gegen die Slowakei.
In der Div. III schliesslich beginnt der Aufstieg Österreichs. Zwar belegen die zwei slowenischen Stars Rosar und Prezelj für das Heimteam die beiden ersten Plätze der Skorerwertung. Dahinter reiht sich aber ein illustres Trio ein. Denise Altmann, Eva Schwärzler und Esther Kantor sind die Namen hinter dem Erfolg der die Nachbarn später bis in die Div. I führen sollte. Entscheidend im Turnier in Maribor war der 3:1-Erfolg Österreichs im Direktduell.   

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Regionalauswahlen

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Selection Suisse Romandie 2003/2004

Auf die Weiterführung der Selects wird verzichtet. Der Betrieb dieser „Superauswahl“ ging an die Substanz der Regionalauswahlen, sowohl logistisch wie personell. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, dass es auch um die Regionalauswahlen bald geschehen sein sollte. Die Spielerinnen werden je nach Ergebnis der Evaluation ins B-Kader integriert oder in eine der drei Regionalauswahlen gegeben.

Die Regionalauswahlen sollten wie gesagt in ihre letzte Saison gehen. Aus personellen und logistischen Gründen wird die Weiterführung des Programms ab der kommenden Saison keinen Sinn mehr machen. Dann wird die U18-Nationalmannschaft gegründet werden und macht so die Auswahlen als Nachwuchsförderung überflüssig. Die verbliebenen Spielerinnen sollten über ein Evaluationscamp im Sommer 2004 den neuen (U18) und bestehenden (B-Nati) Landesauswahlen zugeführt werden.
Zugleich ist das Scoutingsystem innerhalb der Nationalkader so ausgereift dass eine Erfassung der Talente an der Basis sichergestellt ist. 

Das letzte Regionenturnier fand in Lyss statt und diente auch zur Vorbereitung des Meisterschaftsfinales „feier on ice“ (siehe Liga / Klubs). Turniersieger war die Zentralschweizer Auswahl, gefolgt von der Ostschweiz und der Westschweiz. Als beste Spielerinnen ihrer Teams wurden Flavie Harter (SSR), Dominique Slongo (ZSA) und Desirée Luginbühl (OSA) erkoren.

Die letzten Kader der Auswahlen in der Geschichte:

Séléction Suisse Romande: Michéle Bonani; Emily Briguet, Stéphanie Lefèvre, Nicole Burri, Fabienne Marchon, Katheline Stettler, Anja Zimmermann, Dominique Pouget, Sarah Inderkummen, Laurence Genoud, Aline Desarzens, Meryl Vaucher, Flavie Harter, Anja Inderkummen, Sandrine Burri, Irène Treuthardt, Sabine Laederach, Laure Aeschimann, Camille Balanche.

ZSA: Dominique Slongo; Tanja Cadonau, Johanna Gauthier, Christina Lötscher, Monika Brand, Regula Lötscher, Carol Herrli, Yvonne Frei, Nathalie Buser, Sereina Brunner, Tanja Geiser, Martina Steck, Fabienne Weber, Heidi Stalder, Cornelia Gasser.

OSA: Marina Bischof, Gianna Deininger; Desirée Luginbühl, Nicole Riedi, Vanessa Clavadetscher, Daniela Steiger, Bettina Meyer, Nadine Ehrbar, Rebekka Gerber, Anja Stiefel, Flavia Thurnheer, Nadja Hochuli, Monika Waidacher, Nicole Mächler, Natascha Alder, Romi Brunner. 

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Liga / Klubs

Die Saison 2003/04 verlief spannend bis am Schluss. Aufsteiger Zug/Seewen hatte einige markante Zuzüge zu verzeichnen und wurde erheblich verstärk. Dennoch war es überraschend, dass die Innerschweizerinnen Qualifikationssieger wurden, dies ohne Ausländerinnen. Nach Zug/Seewen schafften Lugano, Reinach und Oberthurgau die Finalteilnahme. Spannend wurde es um den Abstieg, wo Rekordmeister Lyss erstaunlicherweise fast die ganze Saison das Tabellenende zierte, sich aber in den letzten drei Spielen aufraffte und den Ligaerhalt im Alleingang schaffte. Für einige Spiele engagierte Lyss gar noch Sari Krooks, welche 15 Jahre zuvor zu den ersten beiden Ausländerinnen überhaupt in der Schweiz gehört hatte.
Trotzdem musste zum zweiten Mal in Folge der Veranstalter des Finalturniers als Zuschauer fungieren.

Leidtragendes Team war Illnau-Effretikon, das in die LKB absteigen musste. Der Aderlass an Spielerinnen vor der Saison war zu viel.

Am Finalturnier in Lyss setzte sich Lugano mit 8:2 klar gegen Reinach durch und war erster Finalist. Im zweiten Halbfinale bot Oberthurgau dem Qualifikationssieger Zug/Seewen die Stirn und die Innerschweizerinnen konnten das Spiel erst in der Overtime für sich entscheiden. Den kleinen Final entschied Reinach mit 7:2 gegen Oberthurgau klar für sich und gewann Bronze. In einem hochklassigen und intensiven Finalspiel vor rund 1'000 Zuschauern behielt Zug-Seewen das bessere Ende für sich. Zeitweise ein offener Schlagabtausch, gingen die Innerschweizerinnen mit 1:0 und 2:1 in Führung, nachdem Lugano zwischenzeitlich ausgeglichen hatte. Lange war das Spiel auf Messers Schneide, als kurz vor Schluss Zug-Seewen mit einem Doppelschlag die Entscheidung herbeiführen konnte.
Es war das erste Mal in der Geschichte des Schweizer Fraueneishockeys, dass der Aufsteiger gleich Meister wurde.

Nach einem Jahr LKB stieg Langenthal souverän wieder in die LKA auf. Mit nur einem Verlustpunkt aus 20 Partien... 

Schweizer Meisterschaft LKA: 1. Zug/Seewen 2. Lugano 3. Reinach 4. Oberthurgau 5. Lyss 6. EIE

Absteiger: EIE, Aufsteiger: Langenthal.

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