Saison 1999/2000

A-Nationalteam

Team Schweiz, September 1999
Tor gegen die U.S.A. im Dezember 1999
Tor gegen Tschechien an der B-WM 2000 in Lettland
Team Schweiz gewinnt Silber an der B-WM 2000

Nach dem Abstieg an der A-WM 1999 strebte die A-Nationalmannschaft in der Saison 1999/2000 den direkten Wiederaufstieg an. Peter Perram und Diane Michaud, beide aus Kanada, übernahmen die Trainerposten von der gesundheitshalber zurückgetretenen Kim Urech.
Diane Michaud stand einst beim ersten WM-Titel 1990 selbst noch für Kanada auf dem Eis.

Nach Camps im Herbst mit klaren Siegen gegen Knabenteams (Mini-Stufe) sowie Frankreich (möglicher WM-Gegner) reisen die Eisgenossinnen nach Füssen um dreimal gegen Deutschland zu testen. Das erste Spiel gewinnen die Schweizerinnen und damit seit fast drei Jahren zum ersten Mal wieder gegen Deutschland. Die beiden weiteren Spiele jedoch gehen verloren.

Im Dezember steht in Füssen der Christmas Cup an. Mit Siegen gegen Deutschland und Tschechien (beide zu null) qualifizieren sich die Schweizerinnen für den Final gegen die U.S.A. . Entgegen dem ersten Spiel gelingt der Schweiz kein Tor mehr und es bleibt am Schluss bei Silber.

Im Februar findet, wiederum in Füssen, ein 4-Nationen Turnier statt. Nebst der Schweiz und Gastgeber Deutschland treffen sich Kanada und Finnland. Es ist die Geburt des späteren Air-Canada Cup. Kanada gewinnt hoch überlegen auch ohne einige gestandene Spielerinnen. Caroline Oulette und Cherie Piper holen in drei Spielen je 9 Skorerpunkte! Die Schweiz verliert alle drei Spiele, dasjenige gegen Finnland aber erst in der Overtime. Im Anschluss an das Turnier spielt die Schweiz nochmals ein Freundschaftsspiel gegen die Suomi und holt ein Unentschieden heraus! Der erste Punktgewinn gegen diese Top Nation in 10 Jahren (und für die kommenden 10 Jahre...). 

Im April fliegt die Nati mit grossen Erwartungen nach Lettland. In Liepaja und Riga findet die B-WM 2000 statt. An Lettland hatte man aufgrund der Bronzemedaille an der EM 1995 gute Erinnerungen.
Einen ersten Dämpfer gibt es aber bereits im Spiel gegen den späteren Aufsteiger Kasachstan. Mit 1:2 geht die Partie verloren und bereits bestand eine grosse Bürde für den weiteren Turnierverlauf. Zwar qualifiziert sich die Schweiz locker für die Finalrunde, lässt dort aber gegen Norwegen noch einmal einen Punkt liegen. So bleibt am Schluss nur der zweite Platz.
Als Trost qualifiziert sich die Nati aber für das Qualiturnier um den Einzug an die olympischen Winterspiele 2002 in Salt Lake City (U.S.A.). Dieses wurde dann sogar in die Schweiz vergeben (Engelberg, Februar 2001).


Ergebnisse:

  • 2. Platz am Christmas Cup in Füssen (Deutschland)
  • 4. Platz am 4-Nationen Turnier in Füssen (Deutschland)
  • 2. Platz an der B-WM in Lettland - Teamroster


Teamleitung: Barbara Müller, Patricia Heiniger

Coaches: Peter Perram, Diane Michaud (plus Andi Jorns für die WM 2000)

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B-Nationalteam

B-Nationalmannschaft, Dezember 1999
März 2000: Tor und erster Länderspielsieg gegen Frankreich

Die B-Nationalmannschaft erhält einen neuen Staff. Der Lysser Präsident Daniel Monnin übernimmt mit Thomas Matter aus Sursee die Leitung, der ehemalige A-Nati Trainer François Ceretti das Coaching. Einen Schritt machen auch René Kammerer, Walid Hämmerli und Pat Gilomen, welche während der Saison von den Regionalauswahlen herangezogen werden.

Während den Zusammenzügen messen sich die jungen Eisgenossinnen an den Regionalauswahlen (alles Siege) und starten im März 2000 zum Saisonhöhepunkt mit 2 Spielen gegen Frankreich in Colmar (Frankreich).
Das erste Spiel geht noch knapp mit 2:3 verloren. Tags darauf, am 12. März 2000 siegt die B-Nationalmannschaft aber erstmals in ihrem offiziell 4. Länderspiel! 4:2 schlagen sie die Gastgeberinnen, führen dabei nach 33 Minuten mit 4:0.
Im Team damals unter anderem Christine Meier, Silvia Bruggmann, Claudia Riechsteiner und Laura Ruhnke. Alles Spielerinnen, welche nur 4 Jahre später Eishockeygeschichte mit schreiben würden.


Ergebnisse


Teamleitung: Daniel Monnin, Thomas Matter

Coaches: François Ceretti, Pat Gilomen, Walid Hämmerli, René Kammerer

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International

WM-Stadion Hershey Centre
Logo auf dem WM-Eis

Das Internet setzt sich durch und die IIHF beginnt mit der Online-Berichterstattung der Turniere. Zum ersten Mal kann man Spiele "live" über einen Resultatticker mitverfolgen. Das Archiv ab dem Jahr 2000 kann über folgende Seite abgerufen werden: Link

Der Aufschwung der Frauenbewegung geht weiter. Zusätzlich zur A- und B-WM wird ein Qualifikationsturnier für die B-WM 2001 organisiert. Das Turnier findet in Ungarn statt, gewonnen wird es von Nordkorea.

Die A-WM findet in Mississauga (Kanada) statt. Die erste A-WM ohne Schweizer Beteiligung. Bereits zum sechsten Mal in ebenso vielen Austragungen lautet die Schlussklassierung Kanada (Gold), U.S.A. (Silber) und Finnland (Bronze). Zum ersten Mal muss dabei aber Kanada in eine Overtime, in welcher sie aber die U.S.A. doch noch bezwingen. Finnland siegt diskussionslos 7:1 gegen Schweden. Deutschland rettet sich dank eines Erfolgs im Penaltyschiessen gegen Japan vor dem Abstieg. Die Asiatinnen müssen nach nur einem Jahr im A-Pool wieder absteigen.

In Deutschland startet die Bundeswehr das Sportförderprogramm für Eishockeyspielerinnen. Vorerst 6 Plätze werden vergeben und machen somit aus 6 Hobbyspielerinnen Vollprofis! Ein Engagement welches später sogar noch ausgebaut wird und den Deutschen eine 5-jährige Vorherrschaft ausserhalb der Top 4 der Welt beschert.

In Kanada versucht man eine Frauenvariante der NHL zu etablieren. Das Interesse ist durchaus vorhanden. Die Liga bricht später aber wieder zusammen, scheitert am Geld und der Logistik (Distanzen in Kanada). Und nicht zuletzt auch deshalb da sich die beiden nordamerikanischen Teams total 18 Monate auf die Winterspiele in Salt Lake City vorbereiten werden und so den Teams die Spielerinnen entziehen...

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Regionalauswahlen

Der Sieger des Regionenturnieres vom 26. Dezember 1999 in Romont ist die Ostschweizer Auswahl.
Die von René Kammerer und Michael Fischer gecoachten "Ostschweizerinnen" gewannen das Turnier verdient mit zwei Siegen gegen die Zentralschweizer Auswahl (ZSA, 2:1) und den Vorjahressieger und Titelverteidiger Westschweizer Auswahl (SSR, 4:1).
Beste Spielerinnen des traditionellen Regionenvergleichs waren Katrin Nabholz (ZSA, Basel, 13) und Stefanie Horat (OSA, Seewen, 18). Beide zeichneten sich auch als zweifache Torschützinnen aus.

Der Heimweg wird für alle Teams beschwerlich, wütet doch Sturm Lothar an jenem Tag.

Die Resultate: 
Zentralschweiz  - Séléction Romande 2:1
Ostschweiz - Zentralschweiz 2:1
Séléction Romande - Ostschweiz 1:4  

Das Siegerteam:
Tor: Nadine Grolimund
Verteidigung: Petra Orosz, Ursina Caprez; Manuela Zysset, Nicol Bullo; Stefanie Horat
Sturm: Isa Jud, Sarah Mayer, Corina Caprez; Daniela Prader, Silvana Vassella, Debora Colasacco.

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Liga / Klubs

Der DSC St. Gallen überrascht. Als einziges Team ohne Ausländerinnen angetreten werden sie als Abstiegskandidat Nr. 1 gehandelt. Nach zwei Spielen haben sie noch 0 Punkte und müssen auswärts zum Meister Zug. Dort jedoch trotzen die Ostschweizerinnen dem Favoriten ein Unentschieden ab und sollten von da an bis Ende Saison nur noch 3 weitere Punkte abgeben! Getragen von 2 starken Torhüterinnen holen sie bereits eine Runde vor Schluss den Schweizer Meistertitel!
Meistergoalie Patricia Sautter verlässt anschliessend die Schweiz um in den U.S.A. eine College-Karriere zu starten. Ihr neuer Spielort: die University of Minnesota-Duluth!
Trainer in St. Gallen war damals der spätere Nati-Coach Michael Fischer.
Bei Illnau-Effretikon debütiert eine gewisse Christine Meier. Mit 13 Jahren...

Schweizer Meisterschaft LKA: 1. St. Gallen, 2. Lyss, 3. Zug, 4. Illnau-Effretikon, 5. Reinach, 6. Langenthal

Absteiger: Langenthal, Aufsteiger: Lugano

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