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Thursday, 14. September 2023 05:21

 

Post Finance Women's League!

Eines ist jetzt schon sicher: die neue Saison der Post Finance Women's League wird in die Geschichte eingehen! Bevor sie überhaupt gestartet ist. Eine Einordnung.

In Übersee kauft eine Interessengruppe eine Liga um sie umgehend zu schliessen und stattdessen eine eigene, neue Profiliga zu starten. Die schwedische SDHL erlebt daraufhin einen Boom an Personal aus der ehemaligen PHF und darf einen Goalie feiern, welcher als erste Frau an einem Testspiel der höchsten Männerliga das Tor (mehr als gut) hütete. Und was ist in den Alpen los?

Eine renommierte Schweizer Nationalspielerin gibt nach 10 Jahren im Ausland die Rückkehr in die Schweiz bekannt "um etwas zu bewegen". Und bricht das Eis mit dem von langer Hand geplanten Coup am Zugersee: Fraueneishockey unter professionellen Bedingungen unter dem Schirmmantel eines Nationalleague-Klubs.
Und der Donnerschlag hallte bis in die hintersten Ecken des Landwassertals, aus welchem alsbald zur Jagd auf ein Frauenteam geblasen wurde. Und schwupps zügelte das Bronzeteam der HC Thurgau Ladies in die Bündner Berge wo sie die nächste Franchise im Duett mit dem Herrenteam der höchsten Profiliga des Landes bilden.
"Ausoo" hallte es kurz darauf aus dem Bärengraben. Die Postfinance Arena sollte doch Platz haben für ein Team, welches in der Postfinance Women's League spielt - und hopp kleideten sich die Vizemeisterinnen aus Thun neu ein.
Da hatte es Ambrì einfacher, boten sie doch bereits ein Dach für die Ambrì-Piotta Girls und konnten sich nun auch dual in den beiden höchsten Erwachsenenligen der Schweiz vertreten sehen.
"Pas de problème!" rief es von der Saane her. "Wir in Fribourg sind ehr und redlich aus der SWHL-B in das Oberhaus aufgestiegen. Allez les filles!"
"Moment, Meischter, Schwiizermeischter - das sind wir!" und einen neuen Löwenkäfig haben wir auch noch dazu an der Limmat.
"Quasi si, quasi no!" Die Transformation in der Resega hapert noch und steht in den Sternen. Danach greifen wollten sie allemal. Ob es am Sottocenerì noch zum Happy End kommt? Wir werden sehen.
"Stop! Auch ohne Herrenklub können wir in der obersten Liga spielen" wendet es aus Langenthal/Huttwil und Neuchâtel in die Runde ein. Wie lange der Soloweg der beiden Traditionsvereine noch weiter geht? Wir werden sehen.

Ja, die kommende Saison wird in die Geschichtsbücher eingehen, als die Saison des Aufbruchs in der Schweizer Fraueneishockeyfamilie. Plötzlich ging es rasch mit der Unterstützung der Grossklubs und auch Rappi und Lausanne stellen seit langem eine Frauschaft in der zweithöchsten Liga. Dort wo auch der EV Zug mit seinem neuen Team starten muss.

Die anderen 5 Teams mit direktem Bezug zu einem Nationalleague-Klub starten am Wochenende zusammen mit der Neuchâtel Hockey Academy, den SC Langenthal Damen und vielleicht den Ladies Lugano in die neue Spielzeit. An Stars fehlt es nicht. Alina Müller spielt voraussichtlich bis zu ihrer (sicheren) Rückkehr nach Nordamerika bei den ZSC Lions, wo sie auf ihre ehemalige Universitätsteamkameradin und Meisterschützin Skylar Fontaine trifft. Eine weitere Spielerin zum sehen bei den Meisterinnen ist die aus der PHF zugezogene Finnin Anna Kilponen. Nebst reichlich Schweizer Talent!

Bei Vizemeister Bern sind zwei Natigoalies engagiert, wo sie hinter einer verstärkten Abwehr mit Natispielerin Lara Christen stehen. Schlagkräftig ist auch der Sturm, bei welchem die Französin Estelle Duvin bereits in ordentlicher Skorerlaune ist und mit Tess Allemann eine ehemalige Olympiafahrerin gerade wieder Fahrt aufnimmt.

In Davos hat man sich wacker bei den Ligakonkurrentinnen bedient und hat ebenfalls einen Natigoalie zwischen den Pfosten, während die Defensive um Janine Hauser und Stefanie Wetli für den nötigen Rückhalt dienen soll. So können die Imports vorne die Musik machen. Wobei Reece Diener den Schweizer Pass besitzt und das Kontingent nicht belastet.

Die Ladies Lugano, immerhin noch Vierte nach der letzten Saison sind aktuell in einer schwierigen Lage (wir berichteten). Ob sie die Meisterschaft überhaupt antreten können ist noch völlig offen. Dass es nicht gut um das Team steht bewies schon der Fakt, das Lugano-Urgestein Nicole Bullo zu Ambrì wechselte. Dafür konnten sie eine gestandene japanische Nationalspielerin gewinnen. Notabene das erste Mal dass eine solche (Nati-)Spielerin den Weg in die Schweiz findet. Fortsetzung folgt.

Langenthal und Neuchâtel bekamen in der Transferperiode die volle Breitseite der Entwicklungen ab. Nichts desto trotz halten sie die Fahne der Gerechten hoch und behaupten sich tapfer. Sie können dafür einigen jungen (U18-)Talenten eine ideale Plattform bieten.

Ambrì-Piotta profitierte von den Entwicklungen im Sottocenerì und holte nicht nur Spielerinnen von Lugano zu sich oder Coach Benjamin Rogger, nein, sie vermochten sogar namhafte Ausländerinnen zu verpflichten. Zwei davon kommen aus der höchsten schwedischen Liga/der schwedischen Nati in die Leventina!

Last but not least stürzen sich die Fribourg Ladies ins Abenteuer Oberklassigkeit. Mit geschickten Transfers haben sie ein Team für die höchste Liga gezimmert und werden einen Weg suchen, sich nach vorne zu kämpfen. Denn den letzten Platz dürfte in dieser Saison jeder Klub scheuen wie der Teufel das Weihwasser. Kommt es nämlich zum Duell gegen den Meister der SWHL-B um den Auf- und Abstieg, könnte die Miturheberin des Hockeybebens mit ihrem Team sportlich auf ihren Platz in der Postfinance Women's League pochen. Und das kann für jeden Women's League-Klub gefährlich werden.

Aber natürlich muss alles zuerst einmal gespielt werden! Oder anders ausgedrückt: wir werden sehen!

Noch nicht eingreifen wird Meister ZSC. Sie spielen noch ihre Zurich Trophy am Wochenende. Den offiziellen Startschuss geben die SC Bern Frauen im Duell gegen Aufsteiger Fribourg in der Postfinance Arena. Ein erstes offizielles Zähringer-Derby. Tönt doch super, nicht?!Am gleichen Abend spielt Davos zu Hause gegen Ambrì und es ist auch das Spiel Ladies Lugano gegen Langenthal geplant.

Am Sonntag stehen sich Davos und Bern sowie Langenthal und Neuchâtel gegenüber.

Und ja: alle Spiele werden auf red+ live gestreamt!

 

Zum Gamecenter des ersten Wochenendes (inkl. Links zum Livestream auf red+): Link.

Zur Zurich Trophy 2023: Link.

Wir wünschen allen Teams einen tollen Start in die Meisterschaft!