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Thursday, 01. September 2022 15:30

 

Sieg im Viertelfinal gegen Japan

Nein, ohne Drama geht's nicht im Viertelfinal. Wie vor einem Jahr in Calgary macht die Schweiz auch in Herning Überstunden und bezwingt Japan nach Penaltyschiessen. Ein absoluter Schocker und grossartiger Auftakt in den Tag mit den Viertelfinals. Auf wen die Schweiz im Halbfinal trifft ist offen und abhängig des Ausgangs der anderen Partien. Wir halten euch auf dem Laufenden.

16 Spielerinnen konnte Headcoach Colin Muller auf das Matchblatt nehmen um in die Playoffs zu starten. Der verletzungsbedingte Ausfall von Noemi Ryhner und Laura Zimmermann sowie die Abwesenheit von Lara Stalder und Alina Müller wogen als grosse Hypothek auf den Eisgenossinnen.

Doch immer wenn die Chancen gegen sie stehen zaubern sie eine unglaubliche Willensleistung aus dem Hut. So auch heute gegen ein ebenfalls nicht komplettes Japan. Immerhin konnten heute alle Keyplayer bei den Asiatinnen mittun.

So war defensive Disziplin angesagt und Geduld, den richtigen Moment abzuwarten. Defensiv gelang nicht alles nach Wunsch und wussten die Japanerinnen mit ihren Stärken zu trumpfen. Einfaches Spiel mit Seitenwechsel, Schüsse aus allen Lagen und nachsetzen. Wenn dasn icht klappt sofort Rückzug in die neutrale Zone und starke Verteidigung der eigenen Slotzone. Und das wirkte. Die Schweizerinnen taten sich schwer, den Beton zu knacken und nach Hälfte des Spiels war es dann ein Versuch zu viel. Die Heldin der japanischen Goldmannschaft der Youth Olympics 2020 in Lausanne, Makat Ito zeigte ihr riesiges Potenzial mit dem Fürhungstreffer auf Rebound nachdem Hitosato einen Konter fahren und Andrea Brändli zu einem Abpraller gezwungen hatte.

Doch eben, die Schweiz wäre nicht die Schweiz... Und der Moment kam. Ausgerechnet in Japans Paradedisziplin dem Powerplay. Nur eine Strafe mussten die Schweizerinnen nehmen und genau in dieser gelang den Eisgenossinnen das Husarenstück. Evelina konnte noch an der roten Linie eine heranbrausende Japanerin stoppen, den Puck übernehmen und zusammen mit der pfeilschnellen Sinja Leemann auf's Tor ziehen. Leemann glich das Spiel aus nachdem ihr Raselli den Puck zur weiten Seite serviert hatte.

Danach ging das Spiel weiter hin und her und wollte nicht nach 60 Minuten entschieden sein. Auch die 10minütige Overtime brachte keine Entscheidung obwohl Sinja Leemann schon nach wenigen Sekunden alleine auf das gegnerische Tor ziehen konnte. Doch Masuhara parierte (noch). Da auch Japan aus ihren Chancen kein Tor machte und Brändli eine Wand war heute, musste es dann halt das Penaltyschiessen sein. Und dort liess die Schweizer Keeperin nichts zu während Alina Marti und Sinja Leemann verwerteten. Und wie. Beide trafen auf der weiten Stockhandseite haargenau. So explodierte die rote Bank und sandte die Gegnerinnen ins Tal der Tränen. So nahe wie heute waren die Asiatinnen noch nie an einem Einzug in ein Halbfinale.

Den Schweizerinnen kann es egal sein. Sie stehen nach einem heroischen Tag im Halbfinal wohl gegen die USA oder Kanada. Details folgen.

Schweiz - Japan 2:1nP (0:0, 0:1, 1:0; 0:0; 1:0)

Herning / KVIK Hockey Arena; ca. 400 Zuschauer - SR. Kainberger, Lieffers (Hammar, Saarimaki)

Tore: 35. Ito (Hitosato) 0:1. 47. Leemann (Raselli; Ausschluss Lutz!) 1:1. Penaltyschiessen: Enomoto übers Tor, Alina Marti 1:0, Haruka Toko verliert Scheibenkontrolle, Rüegg verliert Scheibenkontrolle, Akane Shiga verschiesst, Leemann 2:0, Aoi Shiga scheitert.

Strafen: 1 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 4 x 2 Minuten gegen Japan.

Schweiz: Brändli (Maurer); Christen, Bächler, Vallario, Hauser, Sigrist, Wetli, Hofstetter; Marti, Rüedi, Lutz, Leemann, Raselli, Rüegg, Frey, Ingold, Quennec.

Bemerkungen: Schweiz ohne Lehmann (überzählig), Ryhner und Zimmermann (beide verletzt) sowie Alina Müller und Lara Stalder. Best Player Schweiz: Sinja Leemann. Schussverhältnis: 26:31 gegen die Schweiz.