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Friday, 17. December 2010 23:58

 

Schneesturm und Sensationen

Zum Start des Christmas Cup in Sursee schneite es sturmartig, so dass für das erste Spiel keine Schiedsrichterinnen anwesend waren. Sie alle steckten auf den diversen Zufahrtstrassen nach Sursee fest. So sprangen kurzfristig René Kammerer und Michael Fischer als Referees ein und erreichten so, dass die Partie China – Frankreich mit „nur“ 15 Minuten Verspätung anfangen konnte. Das temporäre Duo erlebte noch die 1:0 Führung Chinas durch Rui im Powerplay bevor mit Drahomira Fialova dann doch noch die eigentliche Headschiedsrichterin der Partie auf dem Eis eintraf. So arbitrierte das aussergewöhnliche Trio eine Partie zu Ende, die mit dem unerwarteten Sieg der „Les Bleus“ endete!
In der Mitte des Spiels entwischte die starke Locatelli den chinesischen Verteidigerinnen und schob cool zwischen den Beinen von Yao Shi ein. Der Ausgleich sollte bestand haben bis nach der Overtime in welcher wiederum Rui alleine vor der französischen Torhüterin Baldin den Matchpuck vergab.
Das Penaltyschiessen entwickelte sich dann zum veritablen Drama. Zuerst schien alles seinen Weg zu gehen als China den zweiten Versuch einschob (Rui traf) und Frankreich nur noch ein Penalty übrig blieb. Es war Ravillard die den Skore ausglich und China verpasste die Entscheidung mit dem letzten Versuch Qi verlor den Puck). So startete das Sudden Death welches noch 3 gescheiterte Versuche sah ehe Allemoz den Schlusspunkt setzte. Sie schoss Yao Shi zwischen den Beinen durch und liess eine der grösseren Sensationen der letzten Zeit wahr werden.

Gleich im Anschluss an die Partie rannten Kammerer und Fischer in die Schweizer Garderobe, da ja auch ihr Team an diesem Abend antrat. Es stand eine Revanche gegen die Slowakei an, welche wie in Monthey ein Monat zuvor mit der Gästeführung so richtig lanciert wurde. Velickova profitierte in der 13. Minute von einem unglücklich für Laura Benz vom Boden wegprallenden Puck und konnte alleine auf Florence Schelling losziehen. Ihr Abschluss fiel Schelling unter den Armen hindurch und rollte noch über die Linie. Ein Fehlstart, aber wie in den Spielen zuvor entfachte das bei den Eisgenossinnen das Feuer noch mehr und nun setzten sie die Gastgeberinnen nach dem Pausentee noch mehr unter Druck. So gipfelte der Ansturm im Ausgleich durch Sara Benz, welche im Powerplay nach 27 Minuten einen Abpraller Tomcikovas versenkte. Das beflügelte die Schweizerinnen zusätzlich und so nahm der Druck weiter zu. Die dadurch provozierten Strafen sollten schliesslich die Achillesferse der tapferen Gäste werden. Im letzten Drittel profitierte Anja Stiefel ebenfalls von einem Abpraller im Powerplay und brachte die Schweiz in der 48. Minute erstmals in Führung. Leider hatte die Führung nicht bestand und Culikova glich in der 53. Minute nochmals aus. Eine doppelte Überzahl für die Schweiz jedoch brachte die endgültige Entscheidung. 36 Sekunden vor Ende der Partie hämmerte nochmals Sara Benz einen Abpraller Tomcikovas in die Maschen und liess die Slowakinnen in sich zusammensinken.

„Es war ein anstrengender Tag!“ so Team Manager Philipp Steiner nach dem Spiel. „Wir mussten uns mit Schnee und Organisatorischem abmühen und schauen, dass der Turnierstart in einigermassen akzeptablen Bahnen verlief. Aber jetzt haben wir die beiden Spiel durch und freuen uns auf weitere Herausforderungen morgen“ so Steiner weiter.

Alles zu den Resultaten in Sursee finden Sie hier: Link

 

Matchtelegramm
Schweiz – Slowakei 3:2 (0:1; 1:0; 2:1)
Eishalle Sursee – 35 Zuschauer – Sr. Michaud (Grond, Loretan)

Tore: 13. Velickova (Pravlikova) 0:1; 28 S. Benz (J. Marty, Thalmann; Ausschluss Orszhagova) 1:1; 48. Stiefel (Thalmann, J. Marty; Ausschluss Bremova) 2:1; 53. Culikova (Kapustova) 2:2; 60. (59:24) S. Benz (J. Marty, Meier; Ausschlüsse Pravlikova, Tomcikova) 3:2

Strafen: 5 mal 2 Minuten gegen die Schweiz; 7 mal 2 Minuten gegen die Slowakei

Schweiz: Schelling (Slongo); L. Benz; S. Benz; Bullo; Ehrbar; Fischer; Heuscher; Lehmann; Lutz; J. Marty; S. Marty; Meier; Michielin; Nabholz; Raselli; Stiefel; Thalmann; Vuille; M. Waidacher; N. Waidacher; Wyss

Bemerkungen: Schweiz ohne Häfliger (privat). 100. Länderspiel von Katrin Nabholz (SUI).