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letzte Beschwörung vor dem historischen Spiel

Sunday, 13. April 2008 06:17

 

Tagesbericht A-Nati 12./13.4.2008

Der historische Tag begann mit einem Warm-Up im Trainingsrink der Baqu-Anlage. Es war spürbar, dass die Schweizerinnen sich nicht mit der Rolle des Metalllieferanten abfinden würden an diesem Tag.

Am Nachmittag beim Warm-Up gleich vor dem Spiel war ersichtlich, dass die sonst so "coolen" Finninnen ebenfalls wussten, um was es geht und sie zeigten Nerven! Zwar war der Beginn des Spiels natürlich auf Seiten der Nordländerinnen, überliessen die Schweizerinnen ihnen doch mehrheitlich die eigene Zone und stellten sie dann in der neutralen Zone. Trotzdem waren nicht 6 Minuten gespielt, als die erste Linie der Eisgenossinnen sich ins Drittel der Finninnen kämpfte und Kathrin Lehmann und Stefanie Marty sich mit einer schönen Doppelpassaktion vor's Tor arbeiteten. Lehmanns platzierter Schuss schliesslich musste Räty im Tor der Gegnerinnen passieren lassen. 1:0 Schweiz, das Spiel stand Kopf. Vom Schock erholten sich die Favoritinnen während dem Rest des Drittels nicht mehr. Plötzlich schlichen sich ungewohnte Fehler ein, nur die erste Linie vermochte zu überzeugen. Deren Abschlüsse aber waren eine sichere Beute für Florence Schelling.

Das zweite Drittel begann mit einem Paukenschlag in der 26. Minute. Ein Querpass vor's Tor der Schweizerinnen lenkte Rantamäki mit den Schlittschuhen ins Tor. Der Videojudge musste eingreifen und entschied zur Entäuschung vieler auf - Tor! Dies markierte nun die Wende im Spiel, die Finninnen blühten auf, die Schweizerinnen wurden nun konsequent in ihr Drittel gedrängt, der Knopf war sozusagen gelöst. Trotzdem gelangen den Schweizerinnen noch gute Angriffe und es hätte auch 2:1 für die Underdogs heissen können Ende der 2. Periode.

So musste der letzte Abschnitt entscheiden und dort erwischten die Finninnen einen Traumstart, konnten sie doch innert kurzer Zeit zweimal aufgrund ihrer technischen Überlegenheit Profit schlagen und zum 3:1 erhöhen. Die Vorentscheidung war gefallen, die Nordländerinnen konnten ihre Bronze locker nach Hause verteidigen und sogar noch auf 4:1 erhöhen.

So endete das Spiel, dieser historische Moment trotzdem ohne Sieg für die Schweiz. Auch wenn Tränen flossen, so war man doch spätestens beim anschliessenden Abschlussessen in einem "hot Pot"-Restaurant wieder stolz und fröhlich, etwas ganz besonderes geleistet zu haben.

"Ja, wir sind entäuscht, es war ja ein Spiel und das willst du gewinnen. Aber bald schon werden wir realisieren, was wir hier geleistet haben, was für ein unglaublicher Effort gemacht wurde. Ich bin unheimlich stolz auf dieses Team, auf die Entwicklung im Turnier und was jede für den Erfolg getan hat. Wir dürfen erhobenen Hauptes in den Flieger steigen" war René Kammerer, Headcoach der Nati, kurz nach dem Spiel zu entlocken.

"Logistisch ist es jetzt eine Herausforderung, müssen wir doch in aller Eile noch packen, denn dieses Spiel stand ja ursprünglich nicht auf der Rechnung. Aber diesen Stress nehmen wir gerne" lachte ein gelöster Teamleiter Philipp Steiner auf dem Weg zurück ins Hotel.

Am Montag, 14.4.2008 wird die erfolgreiche Mannschaft in Zürich landen. Genau um 9.00 Uhr mit Flug Air Malev 564 von Budapest. Kommen auch Sie und empfangen sie die Spielerinnen und Staff mit Fahnen und Glocken. Ein Sound der nach den ewig gleichen 4 Flurberieselungsliedern im Hotel der Schweizerinnen wie eine Wohltat klingen muss.