Knapper Sieg gegen Tschechien
Die Schweizer Frauen-Nationalmannschaft gewinnt gegen ein aufsässiges Tschechien knapp mit 3:2.
Tschechien stellte sich als der weit unbequemere Gegner dar als noch im September die Französinnen. Vom ersten Bully an rannten sie gegen die Schweizerinnen an, versuchten mit einem agressivem Forechecking das Spiel der Eisgenossinnen gar nicht erst aufkommen zu lassen. Und sie hatten damit lange Erfolg. Die überraschten Einheimischen brauchten lange um mit dem Spiel der Tschechinnen zurecht zu kommen. Und da stand es bereits 1:0 für die Gäste. In der 11. Minute kam Manhartova vor dem Tor zu einem Puck den sie mit einer schönen Drehung an Torhüterin Doris Summermatter vorbei zur Führung einschob. Es war dies nach 130 Minuten ohne Gegentor das erste Mal überhaupt, dass sich Summermatter in ihrer Nationalkarriere hat geschlagen geben müssen. Das Tor war aber auch ein Weckruf an die Schweizerinnen die nun ihr Tempo besser ins Spiel bringen konnten und so das Heft in die eigenen Hände nehmen konnten. Belohnt wurden die Bemühungen indes erst knapp vor Drittelsende als Nicol Bullo einen Abpraller der tschechischen Torfrau verwerten konnte. Sarah Forster leistete mit einem harten Schuss ab der blauen Linie die Vorarbeit. In der zweiten Periode hatten die Schweizerinnen dann die Sache mehr oder weniger im Griff, mussten sich aber immer wieder in Acht nehmen, nicht zu viel Risiken zu nehmen. Einen Break von Sara Benz konnte die tschechische Verteidigerin nur noch mit einem Notstopp beantworten. Den richtigerweise gepfiffenen Penalty verschoss die Gefoulte aber knapp. In der 33. Minute schliesslich war es Ruhnke die im Slot wartend einen Querpass Häfligers zur Führung verwertete. Die Tschechinnen spielten die ganzen 60 Minuten hart, manchmal auch zu hart. Sie versuchten aber trotzdem immer viel Druck in ihr eigenes Spiel zu bringen. Leider führte einer der Checks auch zum Ausfall von Claudia Riechsteiner, welche mit Verdacht auf Hirnerschütterung vom Eis musste. Die Antwort der Schweiz folgte aber postwendend als Bullo in der Zone die tschechische Hintermannschaft aufmischte und cool ins weite Eck traf. Im letzten Drittel stemmten sich die Gäste nochmals dagegen und konnten einen Prellpuck gar noch zum 2. Treffer verwerten. Die Schweizerinnen reüssierten schliesslich trotz der Härte und der Aufsässigkeit der Tschechinnen mit einem Tor Unterschied.
„Es war sicher kein schönes Spiel, es hat gerumpelt und war stellenweise auch etwas dreckig. Aber wir haben uns dadurch nicht aus dem Konzept bringen lassen und trotzdem das Spiel durchgezogen. Dass wir aber in der Ausführung nicht das beste Spiel gezeigt haben, das ist unbestritten. Aber auch solche Spiele muss man gewinnen können und wir mussten uns das erkämpfen. Das ist das positive. Aber auf morgen werden wir uns sicher etwas einfallen lassen um nicht wieder ähnlich in Bedrängnis zu geraten“ so Assistant Coach Michael Fischer kurz nach dem Spiel.
Matchtelegramm (3.10.2009, 17.00 Uhr)
Schweiz – Tschechien 3:2 (1:1, 2:0, 0:1)
Nationals Sportzentrum, Huttwil – 35 Zuschauer – Sr. Eskola (Loretan, Magali)
Tore: 11. Manhartova (Fialova, Novakova) 0:1, 19. Bullo (Forster) 1:1, 33. Ruhnke (Häfliger) 2:1, 38. Bullo 3:1, 44. Novakova 3:2
Strafen: 6-mal 2 Minuten plus 10 Minuten (Zollinger) gegen die Schweiz; 10-mal 2 Minuten gegen Tschechien
Schweiz: Summermatter; L. Benz; S. Benz; Berger, Bullo; Forster; Frautschi; Furrer; Häfliger; Leuenberger; Meier; Michielin; Nabholz; Raselli; Riechsteiner; Ruhnke; Stiefel; Thalmann; M. Waidacher; Wyss; Zollinger
Bemerkungen: Schweiz ohne Ehrbar, Schranz, Slongo (überzählig). 26. S. Benz verschiesst Penalty. 37. Riechsteiner verletzt ausgeschieden