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Dritter Platz!

Sunday, 08. February 2015 20:20

 

Torflut und Rechenschieber!

Die Schweiz holt sich in Schaffhausen den dritten Platz. Mit dem ersten Sieg nach 60 Minuten in einem Heimländerspiel unter Gian-Marco Crameri überholte die Schweiz Norwegen noch. Tschechien gewann das Turnier ohne Punktverlust, Österreich wird Zweite. Gratulation allen Teams.

Es war wohl nicht der Turnierverlauf, welchen sich die Schweizerinnen wünschten, das Ende des Mountain Cup riss jedoch alle Zuschauer in der IWC-Arena aus den Sitzen. Die Schweizerinnen mussten gegen Österreich drei Punkte holen, wllten sie noch um die Ränge zwei und drei mitreden. Nachdem Tschechien sich am Morgen gegen Norwegen den dritten Sieg und damit den Cupgewinn notieren liess, war das Feld offen und die Rechenschieber zur Hand. Und so nahm das Spektakel seinen Lauf.

Die Schweiz legte bereits im ersten Drittel vor. Julia Marty, Alina Müller und Dominique Rüegg trafen allesamt Hocheck und beantworteten den zwischenzeitlichen Führungstreffer der Österreicherin Lopez eindrücklich.

Im Mitteldrittel jedoch liessen sich die Eisgenossinnen vom bekannten Spiel der Nachbarn einvernehmen und kassierten prompt den Anschlusstreffer durch Denise Altmann. Doch der vierte Treffer durch Anja Stiefel und wiederum ins Kreuz stellte den alten Abstand wieder her. Die Schweiz wieder auf Kurs.

Im letzten Drittel nahmen die Schweizerinnen das Wort Gastfreundschaft ein wenig zu ernst und liessen sich zu Unkonzentriertheit verleiten was die nimmermüde erste Linie der Gäste konsequent abstrafte. Gegen Beiters Ausgleich wehrte sich Dominique Rüegg jedoch mit einem Sololauf. Sie traf nicht Hocheck, jedoch zur neuerlichen Führung.

Welches Resultat nun zum zweiten Rang reichen würde, darüber war man sich im Stadion uneinig. Zumindest dachte die Mehrheit und beide Teams, dass zwei Tore Unterschied die Rangierung ausmachen müsste. So freute sich zuerst Österreich über einen Shorthander und den erneuten Ausgleich, noch im selben Powerplay jedoch brachte Andrea Schranz die Hoffnung zurück. Sie fing einen Befreiungsschlag an der bleuen Linie ab, zog zum Slot und schloss... Hocheck ab, 6:5. Als Julia Marty nur eine Minute vor Schluss, die Schweiz spielte ohne Goalie, aus dem Gewühl von Dominique Rüegg bedient wurde und... Hocheck versenkte jubelte die ganze Halle frenetisch. Dem vermeintlichen Torquotient nachrennend nahm nun auch der österreichische Coach den Torhüter aus dem Spiel und versuchte noch mit 6 Spielerinnen den Anschlusstreffer zu erzielen.
Und fast wäre es aufgegangen. Eva Beiter kam prompt noch zu einem Alleingang. Andrea Brändli im Tor der Schweiz und bei ihrem Länderspieldebut liess sich jedoch nicht mehr bezwingen.

So endete ein verrücktes Spiel mit einer Torflut und begeistertem Publikum. Genützt hat's den Schweizerinnen wenig, denn die Turnierstatuten waren eindeutig. Das Torverhältnis der Direktbegegnungen unter den drei Teams mit denselben Punkten ist entscheidend. Und da hatte Österreich das bessere Ende trotz der insgesamt negativen Torbilanz. Und so belegt die Schweiz im letzten Turnier vor der WM in Malmö "nur" den dritten Platz.

Nationaltrainer Gian-Marco Crameri sagt denn auch: „Wir haben den Mountain-Cup aus verschiedenen Gründen nicht mit dem möglichen WM-Team bestreiten können, das war bereits in der Saisonplanung bekannt. Deshalb haben wir die Chance genutzt, um Spielerinnen aus dem erweiterten Kader erneut eine Einsatzmöglichkeit gegeben. Damit sind wir unserem bisherigen Weg treu geblieben.“ Für den Mountain-Cup hatte Crameri anstelle der fehlenden und verletzten Spielerinnen nicht weniger als sechs Spielerinnen aus der U18-Nati eingebaut, die anfangs Januar den Ligaerhalt an der Top Division-WM in Buffalo geschafft hatte. Jetzt allerdings – kurz vor Beginn der Playoffs in der Swiss Women’s Hockey League – sind „die Pröbeleien vorbei, jetzt geht es darum, aus dem breiten Kader die richtige Mischung zusammenzustellen.“

Das Team wird sich vom 13. – 15. März zu einem letzten (Selektions-)Camp in der Schweiz treffen. Nach diesem Camp wird auch das WM-Kader bekannt sein. Am 21. März fliegt die Mannschaft nach Malmö zur WM-Vorbereitung mit zwei Spielen gegen Japan und Russland, am 28. März steht das erste WM-Spiel gegen Deutschland auf dem Programm.

 

Schweiz - Österreich 7:5 ( 3:1, 1:1, 3:3) - Telegramm

IWC Arena, Schaffhausen  - 300 Zuschauer - SR Eskola (Fi), Fialova (Tsch), Anex/Tscherrig (Sui).

Tore: 5. Lopez 0:1. 8. Julia Marty (Ryser) 1:1. 13. Alina Müller (Forster, Stiefel, Ausschluss Kantor) 2:1. 18. Rüegg (Lussier, Thalmann) 3:1. 27. Denise Altmann (Meixner) 3:2. 32. Stiefel (Abgottspon, Forster, Ausschluss Kainberger)  4:2. 46. Denise Altmann (Meixner, Beiter) 4:3. 51. Denise Altmann (Beiter) 4:4. 52. Rüegg (Staiger) 5:4. 55. Beiter (Denise Altmann, Ausschluss Kantor!) 5:5. 56. Schranz (Ausschluss Kantor) 6:5. 6. Julia Marty (Schranz, Rüegg, Schweiz ohne Torhüter) 7:5.

Strafen: 4 x 2 Minuten Schweiz; 6 x 2 Minuten Österreich 

Schweiz: Brändli; Forster, Abgottspon; Laura Benz, Staiger; Altmann, Zollinger;  Julia Marty, Thalmann; Stiefel, Raselli, Alina Müller; Rüegg, Schranz, Eggimann; Monika Waidacher, Lussier, Janine Müller; Allemann, Quennec, Ryser.


Bemerkungen: Schweiz ohne  Alder (Ersatz), Schelling und Sigrist (überzählig), Best Player Schweiz: Sarah Forster. Erstes A-Länderspiel für Andrea Brändli.

Schlussrangliste Mountain-Cup:
1. Tschechien 3/9. 3. Österreich 3/3. 3. Schweiz 3/3. 4. Norwegen 3/3.