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Friday, 30. June 2023 16:40

 

Schocknachricht in Nordamerika

Gerade als es der PHF gelungen ist, sich zu etablieren und die Lohnbudgets zu verdoppeln trifft ein Hammerschlag die Liga. Sie wird von einer Investorengruppe im Namen der PWHPA gekauft und umgehend werden alle geschlossenen Verträge gegenstandlos. Die PWHPA ruft eine neue, einzige Liga aus mit Startdatum Januar 2024. Mit wohl weitreichenden Folgen...

Es traf die meisten Spielerinnen und Ligaangestellten wohl überraschend. Eine Gruppe um Sportlegende Billie Jean King, welche der PWHPA nahe steht kaufte die PHF auf und annullierte umgehend die Verträge, den Spielbetrieb und die weiteren Geschäfte der Premier Hockey Federation!
Mit dem Ziel der Vereinigung der besten Spielerinnen der Welt in einer "one league", in einer einzigen Profiliga. Was sich anfänglich toll anhörte wurde schnell zur grossen Ungewissheit. Denn alle Spielerinnen der 7 Teams stehen nun plötzlich ohne Job da, haben zum Teil Verträge über sechsstellige Summen abgeschlossen, Wohnungen gemietet, sich auf einen Umzug eingerichtet.

Doch die neue Liga wird "nur" noch aus sechs Teams à ca. 23 Spielerinnen bestehen. Von diesen knapp 140 Plätzen werden rund 80 durch Spielerinnen der PWHPA besetzt werden. Bleiben noch 60 Spots für die rund 140 Athletinnen der PHF.

Auch wenn die in den diversen Mitteilungen gepriesenen Ziele der neuen Liga löblich sind, mit dem "unfriendly Takeover" der etablierten PHF und deren Zerschlagung wird der "ewige" Zwist zwischen den beiden Ligen auf einen neuen traurigen Höhepunkt gehievt. Über die Hälfte der Spielerinnen der PHF und die allermeisten Staff haben über Nacht ihre Jobs oder noch laufenden Verträge verloren. Und das wird auch Europäerinnen treffen.

Wie es für Alina Müller weitergeht, welche zB bei den Boston Pride unterschrieben hat weiss man noch nicht. Zu frisch ist die Meldung.

Profitieren werden im ersten Moment wohl die bislang nicht involvierten Nationalspielerinnen der beiden nordamerikanischen Powerhouses. Wie sich der Erfolg der Liga und das Rekrutierungssystem auf den Rest auswirken, das wird sich noch zeigen müssen. Wie es nun in den Details aussieht, das wird man in den nächsten Tagen und Wochen erfahren. Ein Schock ist es allemal. Und in der amerikanischen Sportlandschaft geht einmal mehr ein vielversprechendes Projekt im Frauensport in den Mühlen des vermeintlichen Big Business verloren.

Meldung der PHF: Link.

Meldung der IIHF: Link.