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der Schweizer Host vor Ort - Cindy!

Wednesday, 02. April 2008 20:09

 

Tagesbericht A-Nati, 2.4.2008

Am heutigen Tag stand bereits das zweite und letzte Vorbereitungsspiel der Eisgenossinnen, diesmal gegen China, auf dem Programm. Entsprechend strukturiert war auch der Tagesablauf mit Frühstück, Warm-Up Training, Mittagessen, Ruhe, Spielvorbereitung und Spiel. Während die Schweizerinnen auf das Spiel eingestellt wurden massen sich Kanada und Schweden bereits miteinander. Kanada gewann schliesslich hochverdient mit 6:1 Toren und fand dabei noch Zeit, gewisse Spielzüge vorzugeben, die sie zu testen hatten. Unglaublich wie weit weg vom Rest der Welt die ersten vier Nationen im Ranking weg sind. Physisch und technisch. Taktisch und mental. Aber es war schön zu sehen, wo das Fraueneishockey heute steht. Und "hinten" hat es Potenzial. Wie zB die Chinesinnen, die heute Gegnerinnen der Schweizerinnen sein sollten. 3 Monate mit ihrem kanadischen Headcoach in Kanada gegen die CWHL-Teams sowie mehrere Spielerinnen aus den ersten beiden Blöcken während der Saison in kanadischen Spitzenteams integriert. Technisch und läuferisch aber auch physisch auf Topniveau. Dazu noch die WM im eigenen Land in der Heimhalle. Eine schwere Affiche für die durch den 0:7- Kanterschlag der Finninnen vom Vortag gebeutelten Eisgenossinnen. Aber das Schicksal wollte es gnädig wissen, kamen doch die Chinesinnen erst ins Stadion marschiert, als die Schweizerinnen bereits für das Warm-Up angezogen waren. Eine kurze Intervention der Schweizer Trainer bei ihrem Kollegen aus Fernost mündete in einem Chinesisch Hagelfeuer seitens der lokalen Organisatoren. Trotz schriftlich bestätigtem Spielbeginn 20.15 Uhr beharrte man auf des Gegners Seite auf Anspielzeit 20.55 Uhr. Schliesslich griffen vor Ort anwesende IIHF-Offizielle in die Diskussion ein und plötzlich waren alle Zweifel beseitigt, die Chinesinnen mussten sich aus dem Ausgangstenue quasi in die Ausrüstung stürzen und zum Warm-Up aufs Eis. Mit einer Viertelstunde Verspätung wurde um halb Neun doch noch angespielt und die Chinesinnen fanden den Tritt verständlicherweise nicht sofort. So gestaltete sich das erste Drittel offen aber torlos. Mit einem Paukenschlag hingegen begann das zweite Drittel. Zwar verlor Stefanie Marty das Anspiel, Darcie Leimgruber jedoch erkämpfte sich die Scheibe wieder an der gegnerischen blauen Linie und gewann entscheidende Meter Richtung Tor. Leimgruber legte zurück auf die mitgelaufene Lehmann die aus diesem "Screen" heraus Goalie Yao zwischen den Beinen hindurch erwischte. Dem nicht genug war wiederum kaum angespielt, als sich die selben wie vorhin, immern och auf dem Eis die Scheibe erneut erarbeiteten und Druck aufs Tor der Gastgeberinnen machten. Yao schliesslich brachte den Schuss Leimgrubers nicht mehr unter Kontrolle und Lehmann erbte zum 2:0 nach nur 31. Sekunden im Mittelabschnitt. Diesen Schock verdauten die Chinesinnen langsam aber trotzdem gut. Sie forcierten das Tempo und kamen rasch zu mehr Chancen und viel Druck auf das erneut von Schelling gehütete Tor. Diese erwies sich heute als souverän und sicher und hielt so den Zweitoreabstand weiter am Leben. Just aus einer Druckphase der Chinesinnen entstand ein Konter, der über Nabholz und Michielin führte. Diese legte zurück auf die anrennende Bullo, welche elegant Verteidigerin und Goalie umkurvte und zum 3:0 einschiessen konnte. Mit 3:0 ging es auch in die zweite Pause und man konnte nochmals Kraft tanken für den letzten Abschnitt in welchem man sich sicher war, würden die Chinesinnen nochmals alles geben um den Match noch zu kehren. Das taten sie dann auch und erarbeiteten sich mehr Spielanteile als die Schweizerinnen. Trotzdem klappte es nicht so recht mit dem Toreschiessen und das 3:1 durch Cui in der 56. Minute kam zu spät um das Geschehen noch auf den Kopf zu stellen. "Eine starke Torhüterleistung und die Turbulenzen um den Spielbeginn waren sicher Faktoren, die zu diesem Sieg beitrugen" so Headcoach René Kammerer gleich nach dem Spiel. "Ich denke aber, wir haben nicht das wirkliche China sehen können, war doch ihr Einstieg in dieses Spiel sehr schwer. Wenn du direkt aus dem Ausgänger in die Ausrüstung schlüpfen musst, ist es schwer, sofort so aufspielen zu können wie man sich das gewöhnt ist. Wäre das nicht gewesen, davon bin ich überzeugt, wäre das vielleicht anders verlaufen. Für uns ist es natürlich schön, diesen Sieg errungen zu haben und auch wichtig für die Moral. Aber einbilden dürfen wir uns nichts, am Samstag erwartet uns ein ganz anderer Gegner, der bereit sein wird" so Kammerer weiter.

Telegramme vom 2.4.2008, Baqu Eishalle, Harbin/CHN:

17:00 Uhr: CAN-SWE 6:1 (4:1; 0:0; 2:0) - Spielbericht

20:30 Uhr: SUI-CHN 3:1 (0:0, 3:0, 0:1)
450 Zuschauer
Tore: 21. (20:08) Lehmann (Leimgruber, St. Marty) 1:0, 21. (20:31) Lehmann (Leimgruber, St. Marty) 2:0, 30. Bullo (Michielin, Nabholz) 3:0, 56. Cui (Linuo) 3:1
Strafen: SUI 2 x 2' / CHN 5 x 2'
Aufstellung Team Schweiz: Schelling (Anthamatten), Balanche, Bruggmann, Bullo, Ehrbar, Frautschi, Häfliger, Lehmann, Leimgruber, Leuenberger, J. Marty, St. Marty, Meier, Michielin, Nabholz, Nussbaum, Ruhnke, Stiefel, Wyss