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Saturday, 10. February 2024 19:39

 

A-Nati verliert erst in der Verlängerung

Im vierten Spiel in vier Tagen entgehen 17 verbliebene Feldspielerinnen der Schweiz nur knapp einem Sieg gegen das mit einem WM-ähnlichen Kader angetretenen Tschechien. Aneta Tejralova erlöst über 2'700 Zuschauende erst in der 65. Minute. Vor der Leistung der Schweizerinnen in diesem Turnier kann man nur den Hut ziehen. WOW!

Im vierten Spiel in ebensovielen Tagen startete die Schweiz trotz weiterhin nur 17 Feldspielerinnen wesentlich aktiver als ihre tschechischen Gastgeberinnen. Und auch schon bald musste eine Tschechin auf die Strafbank. Zählbares ging daraus für die Schweizerinnen nicht hervor. Erst ab der 10. Minute kamen die Osteuropäerinnen besser ins Spiel und mussten sich weiter auf ihre Torfrau verlassen um nicht in Rückstand zu geraten. Doch wer die Tore nicht macht... So fand in der 16. Minute ein Puck den Stock von Mrazova vor dem Tor, deren Schuss an einem Stock abprallte und im Bogen über Saskia Maurer flog und sich unter die Latte senkte. Trotz ausgeglichenem Spiel ging es mit einem Rückstand für die Eisgenossinnen in die erste Pause.
Wiederum war es Mrazova, welche zur Spielmitte im Powerplay traf als sie einen Abpraller in Ruhe ins Tor heben konnte. Saskia Maurer hatte davor zweimal mirakulös gerettet.

Doch wie gestern zeigten die Schweizerinnen Moral. Zuerst skorte doch Janine Hauser tatsächlich ihr erstes Tor im Natidress als sie aufrückte und vom Bullykreis verdeckt abzog und nur 90 Sekunden später eroberte Sinja Leemann in der neutralen Zone die Scheibe und legte nach einem Doppelpass mit Wey für Lara Stalder auf, welche aus derselben Position wie zuvor Hauser traf. Dass die tschechischen Fans davor ein Foul von Leemann monierten tat dem Spiel keinen Abbruch. Hingegen als beim sofortigen Wiederanspiel die 4 auf dem Eis stehenden Eisgenossinnen defensiv sündigten und am Ende Pejzlova die Chance aus naher Distanz gaben schon. Im Anschluss kochten die Emotionen bei fast jeder Szene am Tor hoch so dass weiterhin viel Besuch auf beiden Strafbanken herrschte. Das Resultat blieb jedoch bei der knappen Führung für Tschechien.

Das änderte sich in der 44. Minute und die Zuschauenden trauten ihren Augen nicht. Wieder Schaefer mit einem Rush über links zieht hinter die Grundlinie und legt zurück auf Alina Marti - Bumm - Ausgleich! Wahnsinn. Und die Schweizerinnen zeigten weiterhin keine Anzeichen von Müdigkeit trotz dem vierten Spiel in vier Tagen mit zT nur 3 Linien. Und stand dem Sieg ebenso nahe wie die Tschechinnen. Erreicht hat den zweiten Punkt in der letzten Minute der Overtime Gastgeber Tschechien. Nach einem Stockbruch zur Unzeit und dem notwendigen Wechsel kam es in der defensiven Zone nicht mehr zum Stimmen, Tejralova sagte danke und erlöste die grossartigen Zuschauer in der Home Credit Arena in Liberec.

Für das Fraueneishockey konnte man nicht für bessere Werbung fragen. Was für ein Spiel, was für ein Drama, was für eine Schweiz mittendrin. Vor der Leistung in den letzten vier Tagen kann man nur den Hut ziehen. Was dieses Team an Moral bewiesen hat ist einfach gesagt genial! Super gemacht Ladies, wir sind so stolz auf euch. WOW!

Schweiz - Tschechien 3:4nV (0:1, 2:2, 1:0, 0:1) - Telegramm)

Liberec, CZE / Home Credit Arena - 2'741 Zuschauer - SR. Hurley, Henriksson (Smetkova, Brychova)

Tore: 16. Mrazova (Neubauerova, Sapovalivova) 0:1. 29. (28:07) Mrazova (Vanisova; Ausschluss Quennec) 0:2. 30. (29:06) Hauser (Schaefer, Quennec) 1:2. 31. (30:37) Stalder (Leemann, Wey) 2:2. 31. (30:56) Pejzlova (Tejralova, Vanisova) 2:3. 44. Marti (Schaefer) 3:3. 65. 64:09 Tejralova (Vanisova) 3:4.

Strafen: 7 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 7 x 2 Minuten gegen Tschechien.

Schweiz: Maurer (Benderer); Leemann, Christen, Rossel, Baechler, Wetli, Hauser, Hofstetter; Stalder, Wey, Herzig, Schaefer, Marti, Quennec, Joray, Balzer, Rensch, Ingold.

Bemerkungen: Best Player Schweiz: Stalder. Schussverhältnis: 25:33 gegen die Schweiz. Erstes Länderspieltor für Janine Hauser.