U16: Historisches verpasst
Nein, nein und nochmals nein! Die Schweiz verpasst Historisches und scheitert an den Youth Olympic Games im Halbfinal an Japan. Nach der 1:2-Niederlage geht es morgen (nochmals) gegen Deutschland um Bronze.
Das erste Drittel gehörte statistisch den Schweizerinnen, welche sich mehr Abschlüsse erarbeiteten, physisch dominant waren. Doch echten Druck konnten sie gegen die Japanerinnen lange nicht erzeugen. Zu sehr kommen die typischen japanischen Eigenschaften auf dieser Stufe zur Geltung. Tempo, Disziplin, Präzision und millimetergenaue Umsetzung des taktischen Konzepts. Und das über die ganzen (hier) 45 Minuten. Damit hatten die Schweizerinnen zu kämpfen. Bis Captain Norina Müller den Bann brach und sich irgendwie durch die schwarze Wand dribbelte bis ihr Abschluss im gegnerischen Tor landete. Ein Schlüsselmoment bereits im ersten Drittel denn den Asiatinnen gelang postwendend der Ausgleich nach einem der (für die Schweiz allgemein) typischen Turnover an der eigenen blauen Linie. Ruike passt zu Fuzukawa, welche immer noch tief im Slot steht und dann freie Schussbahn auf das Schweizer Tor hat. Mit diesem Resultat ging es denn auch in die erste Pause.
Im zweiten Drittel nahmen die Schweizerinnen 3 (zT hart gepfiffene) Strafen hintereinander, was sich bei den Japanerinnen (Superkraft: Powerplay) in der dritten rächte. Nach einer schönen Kombination stand Numabe im Slot alleine und erwischte die sonst tadellose Valentina Camenzind über der Schulter. Von diesem Schock erholten sich die Schweizerinnen bis am Ende nicht mehr, mussten im letzten Drittel gar den körperlich kleinen Japanerinnen das Zepter überlassen. So heisst auch 4 Jahre nach Lausanne der Final des Frauenturniers Schweden gegen Japan...
Eine weitere Chance auf den Ausbruch in Historisches wurde vertan. Zwingend war auch diese Niederlage nicht. Doch das Turnier geht weiter. Schon morgen früh um 2 Uhr Schweizer Zeit steht das Duell um Bronze an. Dieses Mal nicht gegen die Slowakei wie noch 2020 sondern gegen Nachbar Deutschland. Für die Schweizer Delegation heisst es, sich noch einmal aufrappeln und fokussieren. Es liegt immer noch Edelmetall in Griffweite. Doch dazu muss der Arm ausgestreckt werden.
Wir sind alle mit unseren Mädchen in dieser Nacht und drücken die Daumen. Ihr schafft das!
Für eine weitere Schweizerin wird das Spiel morgen speziell. Lineswoman Domenica Maurer wurde für die Arbitrage des Bronzespiels ausgewählt. Nicht nur als Spielerin kann man Medaillenspiele erreichen. No Refs no Game! Auch Domenica wünschen wir gutes Gelingen morgen Nacht!
Schweiz - Japan 1:2 (1:1, 0:1, 0:0)
Gangneung / Hockey Centre - 1’083 Zuschauer - SR. Chavez, Fortin (Maifeld, Maurer)
Tore: 11. (10:06) Müller 1:0. 11 (10:38) Fuzukawa (Ruike) 1:1. 25. Numabe (Odaira, Tada; Ausschluss Müller) 1:2.
Strafen: 5 x 1.5 Minuten gegen die Schweiz, 1 x 1.5 Minuten gegen Japan.
Schweiz: Camenzind (Schrupkowski); Bottoni, Meriguet, Messikommer, Merkofer, Croll, A. Rohner; Fausch, Wälti, Birnstiel, Baker, Besson, M. Rohner, Tschannen, Müller, Estermann.
Bemerkungen: Schweiz ohne Gendre (überzählig). Schussverhältnis: 12:20 gegen die Schweiz.