News


Einschwörung auf das Finnlandspiel

Tuesday, 01. April 2008 18:04

 

Tagesbericht A-Nati, 1.4.2008

"Grosskampftag" könntem an den 1. April in Harbin durchaus nennen. Am Morgen waren es mittlerweile 7 Teams die auf Eis trainierten und so die bescheidene Logistik der Halle bereits arg testeten. Die Schweden mussten sich bei den Schweizerinnen die Stöcke leihen da ihre es noch nicht mit dem Flugzeug bis nach Harbin geschafft haben und am morgen früh fuhr auch noch Team Canada auf. Mit fatalen Folgen für die Infrastruktur, ging doch mal für einige Zeit nichts mehr als die schieren Massen an Material herangekarrt wurden. Von den Ausrüstungen der 22 mitgereisten Spielerinnen über Materialkisten, Mikrowellengeräte, Schlittschuhtrocknungsmaschinen bis hin zu taschenweise off-ice Trainingsgeräten war alles dabei. Nicht zu vergessen die 6 klappbaren Grosstische die auch noch in die 50 m2-Garderobe mussten. Verständlicherweise sprach der kanadische Chefmaterialwart (es hat selbstverständlich mehrere) von einem "Puff" und er wisse nicht wo anfangen all das Zeug zu verstauen. Am frühen Nachmittag schaffte man es dann trotzdem und die versammelte Betreuer und Trainerschar der Weltmeisterinnen belegte so ziemlich jeden Platz im Garderobengang und in der Medienecke. Derwil trainierten die anderen Nationen entweder zur Vorbereitung der Trainingsspiele oder zur Vorbereitung auf die WM.

Am Nachmittag stand für die Schweizerinnen dann das erste von 2 Freundschaftsspielen auf dem Programm. Gegnerinnen waren die Finninnen die heuer ein sehr starkes Kader stellen und dies auch von Beginn weg den Eisgenossinnen zu spüren gaben. Die Schweizerinnen standen aber am Anfang in nichts nach und vergaben durch Meier im Powerplay gar die Chance auf die Führung. Die starke Räty im Tor der Finninnen parierte aber souverän. Das notierte man auch von ihrem Gegenüber Florence Schelling die ein starkes Spiel zeigte, sich aber dem einen oder anderen Angriff der Finninnen chancenlos gegenüber sah. Zu oft wurden die Schweizerinnen in der eigenen Zone von den agilen Finninnen düpiert. Daraus entstanden zu viele Chancen als dass man das Skore lange ausgeglichen hätte halten können. Vor allem das Duo Helin/Rantamäki tat sich da hervor und bescherte Schelling einen harten Einstand zur dieser WM-Kampagne. Nach 40 Minuten überliess sie plangemäss Songo das Tor. Da war das Spiel aber schon entschieden, führten die Finninnen doch mit 5:0. Im letzten Drittel kamen die Schweizerinnen aber nochmals etwas besser ins Spiel, erarbeiteten sich die eine oder andere Chance, blieben aber vor dem Tor zu harmlos oder sahen in der mittlerweile eingewechselten Hassinen ihre Meisterin. Das 7:0 Schlussresultat musste hingenommen und der Klassenunterschied akzeptiert werden. So sah es denn auch Assistant Coach Michael Fischer kurz nach dem Spiel: "kalr ärgert einem das Resultat aber es ist die Erkenntnis geblieben, dass wir uns während dem Spiel steigern konnten. Zwar nicht resultatmässig aber spielanteilmässig holten wir auf und liessen uns nocht vorführen. Leid tut es mir etwas für die Goalies, die 45 Schüsse abwehren mussten. Bei deren 17 eigenen sagt das alles über den Unterschied aus. Trotzdem geht auch etwas positives aus dem Spiel hervor und das werden wir weiter vertiefen". 
Während in der fernen Heimat die beiden U18 der beiden Nationen gegeneinander antreten lagen die Angehörigen der A-Nati bereits im Bett.

Am Abend spielten in Harbin noch die Deutschen gegen die Japanerinnen. Deutschland setzte sich mit 4:1 durch und feierte so einen ersten Sieg in Harbin. "Trotz der Abwesenheit von Maritta Becker stellen die Deutschen ein sehr gutes Team hier in Harbin. Ihre Spielzüge sind flüssig und ihre Technik ist brillant" stellte der Schweizer Headcoach René Kammerer auf der Tribüne fest. "Man sieht deutlich dass hier Profis am Werk sind, die ihr Handwerk jeden Tag verfeinern und erweitern. Ein Fakt dem wir weit hinterher stehen. Die Deutschen müssen aus meiner Sicht klar in die Top 6 kommen an dieser WM, alles andere wäre eine grosse Überraschung. Wir können versuchen, so lange wie möglich dagegen zu halten. Und das werden wir. Aber ein Sieg gegen Deutschland wird sehr schwierig" so Kammerer weiter.

Telegramme Vorbereitungsspiele 1.4.2008, Baqu Icerink, Harbin/CHN:
15:15 Uhr: FIN-SUI 7:0 (3:0; 2:0; 2:0), 200 Zuschauer
Tore für Finnland: 14. Helin (Voutilainen; Ausschluss Bullo) 1:0, 16. Hiirikoski (Helin) 2:0, 19. Heikkila (Sirvio, Tikkinen) 3:0, 26. Rantamäki (Helin, Lehtinen) 4:0, 38. Rantamäki (Helin, Laaksonen) 5:0, 55. Rantamäki (Helin) 6:0, 58. Tallus 7:0
Strafen: FIN 4 x 2' / SUI 6 x 2'
Bemerkungen: 42. Slongo hält Penalty von Helin 
Aufstellung Team Schweiz: Schelling (Slongo), Balanche, Bruggmann, Bullo, Ehrbar, Frautschi, Häfliger, Lehmann, Leimgruber, Leuenberger, J. Marty, St. Marty, Meier, Michielin, Nabholz, Nussbaum, Ruhnke, Stiefel, Wyss

20:30 Uhr: GER-JPN 4:1 (1:0; 1:0; 2:1)
Telegramm: Tore für Deutschland Anwander (2), Schuster, Kresse