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Girls- und Nationalteams an der blauen Linie!

Saturday, 11. November 2023 17:07

 

A-Nati bleibt ohne Punkte

Die Schweiz bleibt in Weinfelden ohne Punkte gegen Schweden. Auch im dritten Spiel müssen sie den Tre Kronor den Vortritt lassen und sich einigen Fragen stellen.

Wer nach dem beherzteren Auftritt der Nati am Freitag Abend nochmals eine Steigerung am Samstag erwartete sah sich enttäuscht. Schon nach 7 Sekunden im Powerplay traf Lina Ljungblom auf Zuspiel der besten schwedischen Spielerin des Turniers, Hilda Svensson. Da waren 4:42 Min. gespielt. Nicht einmal 5 Minuten später stand es bereits 0:3 und das Feuer in den Schweizer Augen war bereits erloschen. Da halfen auch die vielen Fans in der Gütti nicht mehr, ihre Rufe verhallten unbeantwortet.

So labil gab sich das Selbstvertrauen der Eisgenossinnen, so stark spielten die Schwedinnen auf. Auch in diesem Spiel schossen die Schwedinnen rund doppelt so viele Male auf das Schweizer Tor wie umgekehrt. Und es war deshalb nur eine Frage der Zeit, bis es Zählbares bringen würde. Dass es aber wieder so früh und so einfach war, das durfte doch erstaunen. Ein Querpass hier auf die freie Spielerin am weiten Pfosten (notabene an einem Schweizer Stock vorbei), ein Schuss durch Verkehr oder ein selbstverwerteter Rebound, die Schweizerinnen konnten es nicht verhindern.

Ab und an flammte die Leidenschaft dann doch auf und die Eisgenossinnen kamen zu Chancen. Doch die gut disponierten Schwedinnen brachten immer noch irgendwie den Stock dazwischen. Ein Teufelskreis entwickelte sich.

Nein, es passte nicht zusammen, das Schweizer Mosaik und so hinterliess das Bild in Weinfelden viele Fragen. Fragen, die nicht nur der Staff oder die Spielerinnen, sondern mit auch der Verband und die Ligen zu beantworten haben. Die Tage in Weinfelden haben eines ganz deutlich gezeigt: die Spielerinnen aus Schweden, grossmehrheitlich aus der heimischen Liga SDHL waren den Spielerinnen aus der Postfinance Women's League und zum Teil der SWHL-B ganz einfach überlegen. Tempo, Technik, Spielverständnis müssen die Schwedinnen viel mehr an den Tag bringen um in ihrer Liga zu bestehen als dies offenbar in heimischen Landen der Schweizerinnen notwendig ist. Und das ist kein Vorwurf sondern ein Fakt. Und hat sich in Weinfelden brutal gegen die Eisgenossinnen gewendet. Daran muss dringend gearbeitet werden. Das sollte in den aktuellen Strukturen der Topklubs möglich sein.

Einen schönen Lichtblick gab es aber trotzdem an dem regnerischen Tag in der Ostschweiz. Melina Trinkler, eine der Teilnehmerinnen des Girls Hockey Day im Vorfeld des Spiels nahm Annic Büchi an der Hand um mit ihr vor dem Spiel zur blauen Linie zu fahren. Büchi stand im Januar 2016 selbst im Kader des allerersten Girlsteams des früheren Projekts und heute erfolgreichen Programms. Und ist damit die erste Nationalspielerin mit Girlsteamvergangenheit, welche ihrerseits ein junges Mädchen an die blaue Linie führt. Ein schöner Kreis welcher sich schliesst und auch bei der schwedischen Delegation einen bleibenden Eindruck hinterliess.

Schweiz - Schweden 0:4 (0:3, 0:0, 0:1) - Telegramm)

Weinfelden / Güttingersreuti - 347 Zuschauer - SR. Staiger, Boverio (Maurer, Monard)

Tore: 5. Ljunblom (Hilda Svensson; Ausschluss Rüedi) 0:1. 8. Press (Hjalmarsson) 0:2. 10. Af Bjur (Sundin) 0:3. 57. Hilda Svensson (Hjalmarsson) 0:4.

Strafen: 2 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 2 x 2 Minuten gegen Schweden.

Schweiz: Maurer (Spies); Hauser, Christen, Nele Bachmann, Bächler, Wetli, Hofstetter, Büchi, Nina Harju; Lutz, Ryhner, Joray, Schäfer, Rüedi, Marti, Frey, Leemann, Ingold, Nora Harju, Merz, Surdez.

Bemerkungen: Best Player Schweiz: Wetli. Schussverhältnis: 17:42 gegen die Schweiz.