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Tuesday, 16. October 2007 21:40

 

Interview mit den Coaches der A-Nati

Am Tag nach dem Camp der A-Nati in Wetzikon konnten wir die drei Nationaltrainer zu einem gemeinsamen Interview treffen.

Nur ein Tag Zusammenzug, lohnt sich das überhaupt?
René Kammerer (Head Coach): Ja und nein. Ja bezogen auf die Aufgaben die man sich gestellt hat, nein im Bezug auf Automatismen die man nicht trainieren kann. Trotzdem, die Situation lässt nicht mehr Tage Camp zu und wir machen das Beste aus den Möglichkeiten, zu spielen und zu trainieren. Andererseits lässt so ein Kurzprogramm keine gute Spielvorbereitung zu. Das bleibt sicher hängen.

6:14 gegen die Novizen Top verloren. Das tönt nach einer rechten Ohrfeige!
RK: Auf den ersten Blick betrachtet ja. Keine Frage. Das Novizenprojekt wie wir es eingegeben hatten könnte dem aber Abhilfe schaffen. Dadurch nämlich dass wir unser erweitertes Kader an das Niveau heranführen könnten. Dazu haben wir in diesem Spiel einige Dinge in Kauf genommen was letztlich keine Entschuldigung aber eine Begründung dazu ist.

Was sagt man in der Garderobe nach 8 Gegentreffern in 15 Minuten?
RK: In den 4-5 Minuten die einem dabei bleiben gilt es, die Mannschaft wieder zusammenzuführen und sie für eine Wiedergutmachung zu gewinnen. Man muss sich dabei im Klaren sein, dass es das Shirt mit dem Schweizer Kreuz nicht umsonst gibt. Das war so etwa die Botschaft. Mit dem 2:2 im letzten Drittel konnten wir in dieser Sache einen Erfolg in diese Richtung verzeichnen.

Was sagt man zu einem TH nach 14 Gegentreffern?
Daniel Hüni (Goalie/Assistant Coach): Ein Goalie muss den Fehler nach 14 Treffern nicht nur bei sich suchen. Bei so einem Resultat ist zuvor in der Abwehr einiges schief gelaufen. Dann ist es auch normal, dass mal die eine oder andere Haltbare reinfällt. Yasmine hat ihre Aufgabe trotzdem gut gelöst, blieb die ganze Zeit über ruhig und stand immer wieder auf. Da müssen wir ihr sogar ein Kompliment machen.

Dani, du bist ja während dem Spiel für die Beobachtung der Gegner zuständig und hast grundsätzlich eine „Supervision“ über das ganze Spiel. Wie lautet deine kurze Spielanalyse?
DH: Das Team aus Schaffhausen war mit 2 Misserfolgen in der Meisterschaft belastet nach Wetzikon gekommen und entsprechend motiviert. Schnell fanden sie heraus, dass sie Raum hatten und stellten entsprechend die Flügel hoch und fanden so Lücken in den Abwehreihen von uns. Es zeichnete sie aus, dass sie diesen Raum zu nutzen wussten, auch aufgrund ihrer Schnelligkeit. Sie waren im Laufen ohne Scheibe klar besser als wir. Wir hatten damit über die gesamte Distanz mehr Mühe.

Was ist nun die Herausforderung für die kommende Zeit?
DH: Es wird eine Herausforderung sein, die Mannschaft in die weiteren Spiele zu begleiten. Insofern war das Camp ein Erfolg, haben wir doch gesehen, an was wir arbeiten müssen.

Michael, als Verteidigercoach hattest du sicher eine schlaflose Nacht am Sonntag?
Michael Fischer (Assistant Coach): Danke der Nachfrage, sie war tatsächlich schlaflos. Da meine beiden Kinder krank sind konnten wir kaum ein Auge zu tun. Da wurde das Spiel kurz zur Nebensache. Nein, wir haben das Spiel im Coaching Staff angeschaut und auf der Heimfahrt noch diskutiert. Wir haben unsere Punkte gesehen und werden daran arbeiten, ja arbeiten müssen. Ich freue mich schon auf diese Herausforderung! 

Habt ihr denn die Spielerinnen am Morgen im Training so geschlaucht, dass sie zu müde waren um gegen die Novizen zu bestehen?
MF: Nein, ich denke nicht. Wir hatten ein „ausgewogenes“ Training geplant, das auf die Vorbereitung des Spiels zugeschnitten war. Es war kein Training um die Spielerinnen an Grenzen zu führen. Das wäre auch fahrlässig, wenn sie am Abend wieder in alle Welt nach Hause fahren müssen, so ins Tessin oder ins Berner Oberland etc. Sie waren nach dem Spiel auch so schon müde genug und wie jedes Mal sind wir froh, wenn alle wieder gesund zu Hause angekommen sind!

Auch dir sei ein Blick in die Zukunft gewährt, was siehst du?
MF: ich sehe zuerst einmal die Spiele gegen Deutschland (10./11.11.2007 in Romanshorn). Es werden unsere ersten Heimspiele seit dem 7. Februar 2006! Also eine lange Zeit. Die ganze letzte Saison spielten wir nie zu Hause ein Länderspiel und so freuen wir uns alle dass diese Zeit nun vorüber ist. Es wird sicher speziell sein, schon wieder gegen Deutschland zu laufen. Andererseits brauchen wir diese Vergleiche um zu sehen, wo das internationale Level zur Zeit ist. Und da ist Deutschland als Weltnummer 5 und mit vielen Bundeswehrprofis bestückt sicher der ideale Gegner.

René, Dani und Michi, herzlichen Dank für eure Zeit und viel Erfolg im November!