News

Friday, 01. April 2016 05:14

 

Der Hockeygott ist kein Schweizer

Besser im Spiel, besser in der Verteidigung, eine überzeugende Vorrunde hingelegt. Und trotzdem spielen die Schweizerinnen gegen den Abstieg. Manchmal machen nicht alle Dinge auf dieser Welt Sinn, so auch nicht die Bürde die nun den Eisgenossinnen auferlegt wird.

Nach knapp 4 Minuten ging der Plan der Schweizerinnen ein erstes Mal auf. So traf Evelina Raselli auf Vorarbeit von Phoebe Staenz aus spitzem Winkel. In der 6. Minute kam die Schweiz gar zu einem Powerplay und hatte grosse Chancen sich bereits mit 2 Toren abzusetzen. Doch der Puck fand den Weg nicht ins Tor. Wie schon die Spiele zuvor. Das Schussverhältnis von 13:8 für die Schweizerinnen trotz bereits zwei Unterzahlspielen sprach Bände.

Doch das Unheil begann im Mittelabschnitt. 4 Strafen gegen die Schweizerinnen kosteten Kraft und Spielanteile. Ob alle Strafen gerechtfertigt waren soll hier nicht beurteilt werden. Sie wurden nun mal gepfiffen…

Und mit der letzten des zweiten Drittels gelang Schweden der Ausgleich. 1 Sekunde vor Ablauf der Strafe traf Johansson von rechts mit einer Direktabnahme.

Im letzten Drittel wiederum dasselbe Bild. Die Schweiz powerte, Schweden half sich mit Stockschlägen und Checks. Pfiffe blieben aus. Bei der einzigen Strafe gegen Schweden im letzten Drittel (!) – notabene für zu viele Spielerinnen auf dem Eis – hatte Dominique Rüegg den erneuten Führungstreffer auf dem Stock, verzog aber am weiten Pfosten vorbei. Nur Minuten später scheiterte Lara Stalder an der Latte – in Unterzahl!

So zerrannen die Minuten und die Lage wurde immer dramatischer. Auch als Alina Müller verletzt vom Feld musste nachdem sie einen Schuss geblockt hatte. In Unterzahl.

Da waren noch gut 10 Minuten zu spielen und die Eisgenossinnen drehten nochmals auf. Doch auch zu Sechst brachten sie die Scheibe nicht mehr im Tor unter. 16 Sekunden vor Schluss raubte die schwedische Keeperin einen Hocheckschuss aus dem Kreuz und hielt so ihr Team im Rennen um Platz 1 in der Gruppe.

Diesen behalten die Schwedinnen nun und spielen Morgen den einen Viertelfinal gegen Russland. Tschechien bekommt es mit Finnland zu tun.

Die Schweiz muss gegen Japan in die Relegation. Das erste Spiel ist bereits um 13.00 Uhr.
Jetzt heisst es Daumen drücken für die Schweizerinnen.

Ach ja, das Spiel gegen Schweden ging in die Overtime. Selbstredend hatten die Schweizerinnen auch dort eine Unterzahl zu überstehen. Das taten sie auch, mussten aber im Penaltyschiessen dann endgültig die Waffen strecken.

Der Hockeygott ist dieser Tage wahrlich kein Schweizer…

Schweden - Schweiz 2:1 (0:1; 1:0; 0:0; 0:0; 1:0) 

Kamloops (CAN) / Mc Arthur Island Centre  - 874 Zuschauer – SR. Bordeleau, Nakayama (Pagon, Stratton)

Tore: 5. Raselli (Staenz) 0:1. 40. (39:34) Johansson (Eliasson, Winberg; Ausschluss Staenz) 1:1. Penaltyschiessen: Zollinger -, Olsson -, Stalder -, Borgqvist 1:0, Hüni -.

Strafen: 8 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 3 x 2 Minuten gegen Schweden.

Schweiz: Schelling; Altmann, Bullo, Laura Benz, Zollinger, Staiger, Forster, Sigrist, Schranz; Stalder, Hüni, Alina Müller, Staenz, Raselli, Isabel Waidacher, Rüegg, Stiefel, Monika Waidacher, Nina Waidacher, Allemann, Eggimann.

Bemerkungen: Schweiz ohne Anthamatten (Ersatz) und Brändli (überzählig). Schussverhältnis 36:28 für Schweden. Best Player Schweiz: Schelling.