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Saturday, 09. April 2011 20:23

 

A-Nati mit Historie

Die Schweizerinnen starteten gestern Freitag in ihr Abenteuer Heim-WM. Die Vorbereitung verbringen die Spielerinnen von Headcoach René Kammerer am Bodensee. Dies aus aktuellem Anlass da sich die Testgegnerinnen zumindest teilweise aus dem Teilnehmerfeld der Div. I-WM in Ravensburg rekrutieren.

Vorgesehen war eigentlich Japan, welche aber aus verständlichen Gründen auf die Reise an die WM verzichten. Norwegen anerbot sich spontan als „Ersatz“ und stand in der Bodensee-Arena in Kreuzlingen als Gegner auf dem Eis.

Und die Norwegerinnen zeigten sich bereit für ihre Aufgabe von kommender Woche an der Div. I-WM in Ravensburg. Sie spielten aufsässig, schnell und hart. So wie sie es auch schon vor wenigen Wochen am Mountain Cup in Romanshorn getan hatten. Damit musste die Schweiz zu jeder Minute des Spiels kämpfen und zeigte zu Beginn des Spiels eine nicht unerwartete Nervosität.

Der Doppelschlag in der 15. Minute jedoch hätte so nicht sein müssen. Beim 0:1 kreuzte zwischen die beiden Verteidigerinnen und drückte den Puck zwischen die Schoner von Sophie Anthamatten. Das 0:2 kurze Zeit später war ein Eigentor.

Auch im Mitteldrittel stellte sich der gewünschte Erfolg nicht ein. Zu kompliziert die Abschlüsse, zu wenig konsequent die Pässe. Anders die Norwegerinnen welche ein perfektes Konterspiel zeigten und dafür in der 27. Minute mit dem 0:3 belohnt wurden. Dahl entwischte nach einem Prellpuck an der blauen Linie und schoss den Puck unhaltbar ins weite Eck.
Nun war aber genug für die Schweizerinnen. Mit einer deftigen Wut im Bauch skorten auch sie per Doppelschlag gegen die zuvor eingewechselte Torfrau Daginfrud. Diese konnte den schlechten Start nicht wegstecken und kassierte in 7 Minuten drei Tore zum erstmaligen Ausgleich. Julia Marty, Kathrin Lehmann und Sara Benz hiessen die Vollstreckerinnen.
Kurz vor der Pause schickte Head Fialova Stefanie Marty zum Erstaunen aller auf die Strafbank. Es war nicht die Schweizerin sondern die norwegische Verteidigerin welche sich unfairer Mittel bediente um Martys Rush zu stoppen. Statt einem 3 gegen 0 auf’s skandinavische Tor mussten sich die Eisgenossinnen zu viert wehren. Sletbak nutzte einen Abpraller zur neuerlichen Führung.

Das Spiel jedoch kippte im letzten Abschnitt endgültig auf die Schweizer Seite. Nur kurz nach Wiederanspiel sprang der Puck zum Leidwesen der norwegischen Torfrau von der Bande vor’s Tor wo Anja Stiefel profitieren konnte. Somit widerfuhr dem Heimteam auch die verdiente Gerechtigkeit. Nur 80 Sekunden später jedoch war es kein Zufall mehr sondern ein klassischer 40 Meter-Pass von Angela Frautschi welcher Melanie Häfliger fand. Diese nahm den Puck mustergültig an und versenkte den Puck zur erstmaligen Führung zwischen die Schoner Daginfruds. Zu diesem Zeitpunkt wusste die Aargauerin noch nicht, dass sie in dem Moment Geschichte schrieb (siehe Bemerkungen).

In der 52. Minute schloss Sandra Thalmann ein Powerplay zum 6:4 ab. Julia Marty passte zu Anja Stiefel welche direkt abzog. Den Abpraller versenkte Thalmann zur vermeintlichen Vorentscheidung.
Doch die Norwegerinnen steckten nicht auf sondern forcierten abermals und schafften prompt den Anschluss mit ihrem zweiten Powerplay Tor. Sara Benz‘ zweites Tor in der 58. Minute jedoch bedeutete die endgültige Entscheidung zu Gunsten der Einheimischen, welche ein 0:3 noch in einen Sieg zu kehren vermochten.

Am Dienstag, 12. April 2011 spielt die Schweiz ihr zweites und letztes Vorbereitungsspiel gegen Russland. Anspielzeit ist 20.00 Uhr ebenfalls in Kreuzlingen. Der Eintritt ist gratis.

Matchtelegramm (Spielbericht)
Schweiz - Norwegen 7:5 (0:2; 3:2; 4:1)
Bodensee-Arena, Kreuzlingen – 50 Zuschauer – Sr. Fialova (Michaud, Magali)

Tore: 15. (14:11) Renli (Henriksen, Hansen) 0:1; 15. (14:48) Farstad (Eigentor Schweiz) 0:2; 27. Dahl (Oien) 0:3; 34. (33:40) J. Marty (S. Marty, S. Benz) 1:2; 34. (33:55) Lehmann (Stalder) 2:3; 37. S. Benz (S. Marty) 3:3; 40. (39:34) Sletbak (Martinsen, Martens; Ausschluss S. Marty) 3:4; 41. (40:35) Stiefel (Thalmann) 4:4; 42. Häfliger (Frautschi, Zollinger) 5:4; 52. Thalmann (Stiefel, J. Marty; Ausschluss Tautra) 6:4; 54. Dalen (Oien, Holos; Ausschluss Meier) 6:5; 58. S. Benz (S. Marty, Stiefel) 7:5

Strafen: 5 mal 2 Minuten gegen die Schweiz; 4 mal 2 Minuten gegen Norwegen

Schweiz: Anthamatten (ab 41. Slongo); S. Benz; Bullo; Frautschi; Häfliger; Lehmann; Leimgruber; J. Marty; S. Marty; Meier; Michielin; Nabholz; Raselli; Staenz; Stalder; Stiefel; Thalmann; Wyss; Zollinger

Bemerkungen: Schweiz ohne Schelling (geschont). Tor von Melanie Häfliger zum 5:4 ist gleichzeitig das 1‘000 Länderspieltor der Frauen Nationalmannschaft.