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Thursday, 03. November 2016 20:58

 

Schweiz startet mit Sieg

Alina Müller. Diese Wahl des Best Players für die Schweiz ist so logisch wie das Ergebnis. Wer viermal die Führung preis gibt muss bis zum Schluss zittern. Doch wie gesagt, die Schweiz hatte heute Alina Müller, Tschechien nicht.

Das Spiel hatte eigentlich noch nicht richtig angefangen, da stand es bereits 1:0 für die Eisgenossinnen. Alina Müller produzierte einen schnellen Turnover in der neutralen Zone und flog im linken Culoir gen tschechisches Tor. Ophélie Ryser folgte ihr in der Mitte und hatte keine Mühe den Rückpass Müllers in die Maschen zu hämmern. Symbolisch für das Spiel. Die Schweiz war immer gefährlich, wenn sie die Tschechinnen in deren Spiel störten und die frei werdenden Räume nutzten.

Doch auch Tschechien stand in Sachen Toreschiessen nicht nach. Eingeladen von defensiven Unzulänglichkeiten konnten sie die Geschenke nicht ausschlagen und blieben so immer an den Schweizerinnen dran. In der 7. Minute sass Zollinger draussen, als die Tschechinnen aus der Ecke an die blaue Linie passten. Von dort folgte – wie erwartet – ein Schuss. Studentova lief von hinter dem Tor rein, lenkte ab und zwang so Brändli zu einem Abpraller. Diesen versteckte sie im Fallen gleich selber. Da standen die Schweizerinnen zu weit weg.

Diese schlugen im nächsten Powerplay jedoch postwendend zurück. Turnover in der neutralen Zone im Powerplay, Christine Meider tankt sich durch die Mitte und legt auf die linke Seite zu Alina Müller. Diese lässt sich nicht zweimal bitten und haut die Scheibe ins Kreuz.
In der 15. Minute hätte Müller gar noch erhöhen können, verzaubert aber den Penaltyschuss etwas zu sehr.
Aber das dritte Tor kam dennoch. Wieder erobert Alina Müller nach knapp 27 Minuten die Scheibe in der Mittelzone nachdem Nina Waidacher und Anja Stiefel die Tschechinnen erfolgreich gestört hatten. Müller tänzelt um die ganze Abwehr und trifft – dieses Mal von der rechten Seite – Hocheck zum 3:1.

Alles gut könnte man meinen, aber die Schweizerinnen schafften es leider auch, diese Führung wieder herzugeben. In der 29. Minute stehen alle Schweizerinnen tief als die Scheibe an die blaube Linie und quer zu Erbenova gepasst wird. Die heranstürmende Flügelspielerin und 4 Spielerinnen von Freund und «Feind» nehmen der sonst souveränen Andrea Brändli die Sicht. Erbenovas Schuss passt genau.
Nur gut 5 Minuten später vertendeln die Schweizerinnen die Scheibe in der eigenen Zone, Povova bringt den Puck einfach mal auf’s Tor wo Manhartova in ihrem Rücken (!) backhand auf die Scheibe klopft. Diese überquert die Linie zwischen Pfosten und Brändlis Schoner so, dass kein Haar mehr Platz gehabt hätte. Aber drin war sie.

In der 55. Minute glaubte man abermals an die Entscheidung als Meier just zum Ende der Strafe gegen Tschechien ebenfalls sah, dass zu viel Verkehr vor dem Tor Tschechiens stattfand. Sie traf von der Seite an den weiten Pfosten und zum vermeintlichen Siegtreffer.
Doch Tschechien kam nur 2 Minuten später abermals zurück. Wiederum profitierten sie vor dem Tor von mangelnder Abstimmung. Hymlarova versenkte einen Abpraller zu frei.

Da auch die Overtime trotz Hochspannung keine Entscheidung brachte mussten die Penaltyschützinnen ran. Als Chmelova für Tschechien die Führung brachte glich Alina Müller aus. Marke Laser – unhaltbar. Nachdem Brändli die folgenden drei Versuche zu nichte machte stand wiederum Müller bereit, den Extrapunkt zu sichern. Ihr Abschluss war auch dieses Mal von unhaltbarer Qualität und erlöste die Schweizerinnen doch noch.

Für das Spiel morgen gegen Deutschland müssen die defensiven Aussetzer jedoch ausgemerzt sein. Sonst geht es vielleicht nicht mehr gut. Deutschland verlor zwar gleich mit 3:7 gegen Russland, zeigte aber feines Konterhockey und solides Überzahlspiel.

 

Schweiz - Tschechien 5:4nP (2:1, 1:2, 1:1; 0:0; 1:0) - Telegramm

Füssen / Arena - 20 Zuschauer - SR. Erdle (Deffner, Höck)

Tore: Ryser (Alina Müller) 1:0. 7. (Studentova; Ausschluss Zollinger) 1:1. 11. Müller (Meier, Isabel Waidacher; Ausschluss Zednikova) 2:1. 28. Alina Müller (Nina Waidacher, Stiefel) 3:1. 29. Erbenova (Mlynkova, Tejralova) 3:2. 35. Manhartova (Povova, Studentova) 3:3. 55. Meier 4:3. 56. Hymlarova (Polenska, Mlynkova) 4:4.
Penaltyschiessen: Meier (Blahova hält). Chmelova 0:1. Alina Müller 1:1. Mlynkova (Brändli hält). Zollinger (Blahova hält). Hymlarova (Brändli hält). Chmelova (Brändli hält). Alina Müller 2:1.

Strafen: 2 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 4 x 2 Minuten gegen Tschechien.

Schweiz: Brändli; Meier, Forster, Zollinger, Abgottspon, Sigrist, Wetli; Allemann, Alina Müller, Isabel Waidacher, Nina Waidacher, Raselli, Stiefel, Janine Müller, Rüegg, Monika Waidacher, Ryser, Fischer.

Bemerkungen: Schweiz ohne Bolinger (Ersatz) und Huwiler (krank). Best Player Schweiz: Alina Müller. Schussverhältnis: 29:40 gegen die Schweiz. 15. Alina Müller verschiesst Penalty. Vor dem Spiel Dominique Rüegg für 50 Länderspiele geehrt.