News


Michael Fischer

Saturday, 23. April 2016 15:01

Von: Daniel Monnin

Aus gut wird besser:

Die beiden Frauen-Auswahlteams U15 und U13 werden neu in eine U16- und U14-Auswahl überführt. Sie bleiben dem Frauen-Eishockey-Gremium und damit der Regio League unterstellt. Koordinator Michael Fischer erklärt, warum dieser Schritt nötig wurde.

Seit Jahren ist das U15-„Nationalteam“ kontinuierlicher Nährboden für die Schweizer U18-Nationalmannschaft, die sich international unter den besten acht Nationen der Welt positioniert hat. Seit knapp zwei Jahren gibt es auch die Erfassungsstufe U13, zurzeit noch als „nationale Auswahl“ geführt, mit dem Ziel, mehrere „Regionalauswahlen“ zu betreiben. Nun erfahren beide Auswahlen eine „Alterskorrektur“: Die U15 wird neu zur U16 und die U13 zur U14.

Michael Fischer, seit Mitte der Saison 2015/2016  amten sie als Koordinator für die Auswahlteams U15 und U13. Beide Auswahlen sind der Regio League, respektive dem Frauen-Eishockey-Gremium (FEHG) unterstellt. Was war ihre vordringlichste Aufgabe?

Im Vordergrund standen eine Bestandsaufnahme, die Komplettierung der Staffs der beiden Auswahlen und die Planung der Saison 2016/2017 inklusive deren Budgetierung. Als Zusatzaufgabe haben wir drei Girls-Teams auf die Beine gestellt, die in Schaffhausen, Kreuzlingen und Urdorf an Tagesturnieren auf Stufe Bini/Piccolo teilgenommen haben. Sie stellen quasi die unterste Stufe Erfassung/Förderung dar. Dieser Zweig soll deshalb in der kommenden Saison ausgebaut werden. Zudem verantworte ich die sportliche Zielerreichung der U15/U13.

Die Altersstufe der Auswahlteams wird  neu geregelt – von U15 zu U16 und U13 zu U14. Warum?

Wir haben festgestellt, dass die U18 – sowohl unsere Auswahl als auch jene der andern Länder -  immer «älter» wird. Das heisst, eine ganze Reihe von förderungswürdigen Spielerinnen, die altersmässig aus der U15 ausscheiden, finden noch keinen Platz im Kader der U18. Sie werden erst in einem späteren Zeitpunkt, mit beispielsweise 17 Jahren, zu einem Thema für die U18. Dieses „Zwischenjahr“, in dem die Spielerin keine Förderung auf Nati-Stufe erfährt, wollen wir mit der Umwandlung der U15 in eine U16 beseitigen. Zudem ist dieser Schritt auch notwendig, um die nächsten Youth Olympic Games in Lausanne vorzubereiten, wenn die Jahrgänge 2004 und 2005 den Kader bilden werden.

Ziehen andere Nationen in diesem Projekt mit?

Ja, Finnland und Schweden führen seit je her diese Struktur, mit andern europäischen Ländern haben wir gesprochen. Das Feedback fiel positiv aus. Erste Bestrebungen sind bereits im Gang.

Die U16 wird damit näher an die Stufe „Leistungsteam“ herangeführt, die U14 bleibt die „Erfassungsstufe“.

Genau, die bisherige U13 wird neu als U14 das Erfassungsteam für den Nachwuchs. Wir haben festgestellt, dass viele U13-Spielerinnen noch gar keine oder keine allzu grosse Erfahrung mit dem Spiel über das ganze Feld haben. Oder technisch noch nicht auf dem Stand sind, mit dem wir in der Einsteigerauswahl arbeiten wollen. Mit dem Anheben des Alters versprechen wir uns ein höheres Niveau – auf allen Stufen.

Wann wird das der Fall sein?

Wir setzen das schon auf die kommende Saison 2016/2017 um. Der Februartermin mit dem traditionellen 4-Länderturnier (Schweiz, Deutschland, Österreich und Tschechien) wird neu auf U16-Stufe gespielt. Da das Turnier erst nach der U18-WM (jeweils anfangs Januar) stattfindet, können alle Nationen aus dem «Vollen» schöpfen. Die Genève Futur Hockey Challenge im April bestreiten wir mit der U15, resp. dem Jahrgang, der in der darauffolgenden Saison als U16 spielen wird. So haben wir die Durchgängigkeit sichergestellt.

Im Hinterkopf ist auch eine andere Idee, die vor zwei Jahren unter den Nationen schon einmal andiskutiert wurde: Die Schaffung einer (U16-)Europameisterschaft.

In den ersten Anschubgesprächen zwischen verschiedenen europäischen Nationen vor zwei Jahren wurde auch eine „Europameisterschaft“ skizziert. Diese Idee wollen wir wieder aufnehmen. Parallel zu den Olympischen Spielen 2018 können wir uns lebhaft vorstellen, eine U16-EM zu spielen, in einer oder möglicherweise gar zwei Divisionen. Das soll sich jeweils alle vier Jahre – im olympischen Zyklus – wiederholen. So könnten wir die Jahrgänge aller Nationen auffangen, die nicht an den Youth Olympic Games teilnehmen können.  Alle Talente hätten dann eine Chance, vor ihrem ersten Ernstkampf mit der U18 bereits ein grosses Turnier zu spielen.

Ihre Aufgabe müsste es auch sein, einen Fil Rouge in die Nationalmannschaften zu bringen, von oben nach unten.

Das ist richtig. Ich sehe meine Funktion als eine Art „Scharnierfunktion“ zwischen den beiden Leistungsteams U18/A-Nati und den beiden Auswahlen U15/U13. Meine Aufgabe wird es sein, zusammen mit den Team-Verantwortlichen, eine Unité de doctrine festzulegen und dafür zu sorgen, dass der „Fil rouge“ auch wirklich gelebt wird.