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Saturday, 06. March 2021 22:53

 

Women's League: Der Zett im Final

Der Zett ist in der kürzest möglichen Zeit durch und Lugano vergibt den ersten Matchpuck. So steht es im Halbfinal der Women's League Playoffs.

Achtung, fertig, los hiess es im Heuried zum Start der dritten Partie zwischen den beiden Halbfinalisten. Schon nach wenigen Sekunden musste Saskia Maurer einen ersten Schuss mit der Stockhand parieren. Aus dem daraus folgenden Konter kam Laura Zimmermann alleine vor ZSC-Keeperin Caro Baldin alleine zum Abschluss. Und scheiterte an der Stockhand. Durchatmen und weiter, so lautete die Devise der Gastgeberinnen und so ging es noch ehe die erste Minute gespielt war gleich nochmals gefährlich bis vor Thuns Tor, wo aber Maurer einen frühen Rückstand verhinderte. Von da an hatte der ZSC das Zepter fest in der Hand und Thun musste sich vor allem mit Defensivarbeit beschäftigen. Nur Laura Zimmermann gelang es in der 6. Minute, einen Querpass fast zur Führung zu nützen. Doch auch auf Seiten der Zürcherinnen parierte eine starke Torfrau. Selbst in Überzahl konnten die Gäste Zürich nicht beunruhigen und mussten, mit 5 gegen 3 sogar eine Strafe nehmen, nachdem die Scheibe an der blauen Linie vertendelt wurde. Doch Zählbares schaute erst heraus, als in der 16. Minute Dominique Scheurer die Scheibe in der neutralen Zone abfing und sich über die Seite zum Tor arbeiten konnte. Ihren Handgelenkschuss musste Maurer unter dem Arm durchlassen. Und noch mehr Unheil braute sich zusammen, als die Lions kurz vor Drittelsende noch im Powerplay die Thunerinnen einschnüren konnte und Tamara Grascher neben dem Tor ihren eigenen Abpraller ins hohe Eck künstelte. Viel Platz war nicht mehr neben Maurers Kopf. 
Das war denn auch gleich Maurers letzter Einsatz in dem Spiel, kam doch ab dem Mittelabschnitt Sandy Heim zum Handkuss. Und auch sie hatte gleich alle Hände voll zu tun, musste einige Chancen zunichte machen ehe sie dann doch bezwungen wurde. Einmal mehr sassen zwei Thunerinnen draussen und so spielte der Zett Tic-Tac-Toe bis Isabel Waidacher am weiten Pfosten bedient wurde und einschieben konnte.
Auch danach besserte es nicht, erhielt die Thuner Bank doch noch eine Bankstrafe für Reklamieren. Nein, es lief nicht für die Challenger aus dem Berner Oberland. Das Spielerische ebbte danach sichtlich ab, dafür wurde die körperliche Intensität ein wenig nach oben gefahren, so dass die Strafbank mehr im Zentrum stand als schöne Kombinationen. Und wenn einmal eine Spielerin hier oder dort zu einem guten Abschluss kam, waren beide Torhüterinnen weiter auf dem Posten. Bis in der 56. Minute noch ein Powerplay für Thun lief und Lara Zimmermann im Forechecking hinter (!) dem Tor die Scheibe eroberte, zu Lisa Rüedi in den hohen Slot passte und diese die Scheibe zur endgültigen Entscheidung in die Maschen hämmerte. 
Die ZSC Lions haben sich verdient in den Final gekämpft, dabei in drei Spiele nur ein Tor kassiert und haben ihren Anspruch auf den Titel eindrücklich untermauert. So passte denn auch der Schlusspunkt ins Bild. Powerplay ZSC nur 11 Sekunden vor Schluss, doch das reichte Lisa Rüedi noch zu einem weiteren Tor, notabene 1 Sekunde vor der Sirene. ZSC Lions - Bomo Thun 5:0 (Telegramm).

Lugano wie Thurgau starteten engagiert in den möglichen entscheidenden Match der beiden Tabellennachbarn. Es war Lugano, welches als erstes profitieren konnte. Etwas unerwartet aber dem Puck die Chance gegeben traf Franziska Stocker von der blauen Linie ins weite Eck. Gespielt waren knapp 5 Minuten. Lugano versuchte gleich nachzudoppeln, verpasste aber die Zweitoreführung und blieb auf dem Minimum der Vorteile sitzen. Und so entwickelte sich ein offener Schlagabtausch zwischen Lugano, welches auf Nicole Bullo verzichten musste, und Thurgau, welches bereits mit dem Rücken zur Wand stand. Auch im zweiten Drittel wollte keines der beiden Teams das Skore verändern, stattdessen waren es die Specialteams welche Arbeit erhielten. Selbst mit 5 gegen 3 änderte sich für Thurgau nichts an Luganos knapper Führung.
So ging es ins möglicherweise entscheidende letzte Drittel. Hervorragend kommentiert von der abwesenden Nicole Bullo zeigte der Livestream einen guten Start der Gastgeberinnen, aber auch eine gute Reaktion der Gäste. Simona Studentova tankte sich über rechts durch und erzielte überraschend und Backhand den Ausgleich. So stand das Spiel bis tief ins Drittel auf Messers Schneide und Lugano war extrem bemüht. Aber es war Thurgau, welches in Rahel Michielin auf Zuspiel von Assistant Coach und temporärer Spielerin den Führungstreffer erzielte. Stiefel leitete nach einem Scheibengewinn im eigenen Drittel den Gegenstoss ein und fand Michielin im Slot, welche verdeckt ins Kreuz traf. Daran bissen sich die Luganese auch ohne Goalie die Zähne aus und Thurgau erzwang mindestens Spiel 4. Speziell: Michelle Karvinen erspielte keinen Punkt. Ein Rezept zum Erfolg? Wir werden es morgen in Kreuzlingen sehen. Ebenfalls im Livestream. Lugano-Thurgau 1:2: Telegramm.