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Monday, 25. April 2011 15:49

 

Schweiz mit würdigem Abschluss

Es war nach der herben Enttäuschung vom Freitag die Frage, wie sich beide Teams präsentieren würden. Wer nun auf ein Kehrausspiel tippte wurde schnell eines Besseren belehrt. Den trotzdem über 2000 Zuschauern im Hallenstadion wurde ein Herzschlagspiel geboten das dieser historischen WM würdig war.

Zuerst waren es die Schwedinnen welche mit ihren Aktionen erfolgreich waren. Nach mehreren vergeblichen Befreiungsversuchen der Eisgenossinnen im ersten Boxplay war es Eliasson welche das Skore eröffnete. 3 Minuten später erhöhte Enstrom nach einem mustergültigen Konter.

Dass es zu einem Konter kam zeigt, dass die Schweiz nicht nur hinten stand gegen diesen grossen Gegner sondern mitspielte. Dies schlug sich schnell auch in der Strafenstatistik nieder denn die Schwedinnen waren vom hohen Tempo der Gastgeberinnen oft überfordert und mussten zu unerlaubten Mitteln greifen. Und so ging es nur 3 weitere Minuten bis auch die Schweiz auf dem Skoreboard erschien nachdem Anja Stiefel ihr erstes WM-Tor im Powerplay erzielte.
Nachdem die Eisgenossinnen eine 5 gegen 3 Unterzahl schadlos überstanden lancierte die von der Strafbank gekommene Sabrina Zollinger einen Angriff den Nicole Bullo im Fallen an Keeperin Martin vorbei zum Ausgleich einschoss. Die Halle stand einmal mehr Kopf ob der Schweizer Moral und frechen Spielweise.

Was noch niemand wusste ist, dass dies bereits alle Tore in der regulären Spielzeit waren. Die folgenden 50 Minuten inklusive Overtime blieben torlos obwohl beide Teams über die ganze Zeit die Entscheidung suchten. Die Schweizerinnen durften sich dabei einen Latten- sowie einen Pfostenschuss notieren lassen und einmal kullerte die Scheibe im leeren Tor auf der Linie entlang. Auf der anderen Seite war es auch Torhüterin Florence Schelling welche eine sensationelle Performance zeigte und die Schwedinnen im Schach hielt.

So musste das Penaltyschiessen entscheiden im welchem beide Teams mit ihren ersten drei Versuchen scheiterten. Was danach folgt war Krimi mit dem leider weniger guten Ende für die Gastgeberinnen. Während bei den Schweizerinnen nur Nicole Bullo zweimal anlief liess sich Schwedens Coach Högberg dazu hinreissen nur noch eine Spielerin (Holmlöv) antreten zu lassen. Einmal noch unterbrochen durch einen Versuch des scheidenden Captains Erika Holst. Stefanie Martys Führungstreffer beantwortete Holmlöv mit dem nötigen Ausgleich und sie war es denn auch, welche 4 Versuche später die Entscheidung erzielte.

Somit geht für die Schweiz die Heim-WM mit einem 6. Platz zu Ende welcher auch neu den 6. Platz in der Weltrangliste bedeutet. Rangmässig bescheiden jedoch sportlich ein unglaubliches Turnier gespielt, das darf sich die Schweiz auf die Fahne schreiben.

„Wir werden etwas Zeit brauchen um alles einordnen zu können. All diese Emotionen und das Erreichte und nicht Erreichte. Aber was das Team in Winterthur und Zürich ablieferte war schlicht fantastisch. Am Schluss entschieden zwischen Rang 3 und 6 kleine Nuancen. Wir waren mit den besten Teams Europas absolut auf Augenhöhe und haben die Massen begeistert und zu Jubelstürmen hingerissen. Überall nur positive Kommentare und Schulterklopfen. Eben, das wird seine Zeit brauchen um es zu verarbeiten. Aber man kann sagen dass wir die Ziele erreicht und zum Teil übertroffen haben“ so Headcoach René Kammerer nach dem letzten Spiel der Schweiz an diesem Turnier.

Heute finden zum Abschluss die Medaillenspiele statt, gestern Abend bereits zu Ende ging die Seire gegen den Abstieg in welcher die Slowakei nach Penaltyschiessen den zweiten nötigen Sieg einfuhr und Kasachstan ins Elend schickte.

Spielbericht Schweiz - Schweden: Link