Die Schweiz spielt an der WM um Bronze
Kanada war für das immer noch ersatzgeschwächte Team der Schweiz wie leider zu erwarten war eine Nummer zu gross. Somit spielen die Eisgenossinnen morgen um Bronze, erstmals gegen Tschechien.
Bis zur 14. Minute hielt die Schweiz das 0:0 vehement und hatte früh schon ein Powerplay für sich, welches aber ungenutzt blieb. Ein Doppelschlag innert nur 10 Sekunden brachte das Spiel in die vom Gegner gewünschte Bahn.
Den Chancen entsprechend geht auch die Höhe des Resultats in Ordnung.
Einziger Wermutstroppfen blieb die unschöne Racheaktion von Kanadas Renata Fast an Lara Christen. Deren Vergehen war, dass sie in doppelter Überzahl zur Spielmitte den Ehrentreffer erzielen, und die bescheidene Powerplaystatistik etwas aufbessern konnte. Nur Minuten nach dem Tor rannte Fast Christen von hinten mit einem Ellbogencheck über den Haufen. Von den Schiedsrichterinnen wurde die Aktion nicht sanktioniert. Die IIHF übernahm aber das Monitoring dieses Vorfalls und wird über weitere Sanktionen an der kanadischen Assistenzcaptain beraten.
Danach war den Schweizerinnen anzumerken, dass die mentale Luft draussen war und sich auch eine gewisse Angst erkennen liess, nicht noch mehr Verletzte davonzutragen. Christen schied nach dem Check aus dem Spiel aus. Für die Schweizerinnen ein spürbarer Verlust, denn das defensive Gefüge liess sich danach im letzten Drittel nicht mehr so gut zusammenhalten wie noch davor. Das resultierte in 4 weiteren Treffern zum letztendlichen 8:1 für die Weltmeisterinnen. Diese treffen nun morgen Abend auf die USA und die Schweiz spielt am Nachmittag, 15:00 Uhr, um Bronze. Mit welchem Kader, das ist wiederum offen. Captain Lara Stalder konnte heute wieder mittun, Lara Christen ist offen und Alina Müller ist nach wie vor out. Die Sorgenfalten im Gesicht von Colin Muller haben sich denn auch noch nicht geglättet.
Kanada - Schweiz 8:1 (2:0, 2:1, 4:0)
Herning / KVIK Hockey Arena; ca. 400 Zuschauer - SR. Haack, Hiller (Saarimaki, Todd)
Tore: 14. (13:37) O'Neill (Shelton) 1:0. 14. (13:47) Eldridge (Maltais, Shelton) 2:0. 24. (23:00) Jenner (Larocque) 3:0. 28. Fillier (Clark) 4:0. 33. Christen (Stalder, Leemann; Ausschlüsse Filler und Larocque) 4:1. 42. Poulin (Potomak, Fast) 5:1. 44. Nurse (Fillier, Poulin; Ausschluss Rüegg) 6:1. 46. Poulin (Potomak, Jenner) 7:1. 55. Clark (Fillier) 8:1.
Strafen: 4 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 5 x 2 Minuten gegen Kanada.
Schweiz: Maurer (Lehmann); Christen, Bächler, Vallario, Hauser, Sigrist, Wetli, Hofstetter; Quennec, Raselli, Rüegg, Stalder, Leemann, Marti, Lutz, Rüedi, Ingold, Frey.
Bemerkungen: Schweiz ohne Brändli (überzählig), Ryhner und Zimmermann (beide verletzt) sowie Alina Müller. Best Player Schweiz: Saskia Maurer. Schussverhältnis: 6:56 gegen die Schweiz.