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Friday, 14. April 2023 06:07

 

A-Nati steht im Halbfinal!

What a day! Zuerst setzt sich Tschechien gegen Finnland durch, danach kassiert Deutschland gegen die USA bei 5 gegen 5 kein Tor und Kanada muss gar in die Overtime gegen Schweden. Und zum Abschluss schiesst sich die Schweiz auch noch ins Halbfinal.

Eigentlich sollten die ersten Zeilen die Spielberichterstattung einläuten, in diesem Fall muss aber zuerst über die anderen Viertelfinals erzählt werden.

Zuerst also haut Tschechien Finnland mit 2:1 raus, erzielt die beiden Tore zur Entscheidung in nicht mal einer Minute. Trotz einem doppelten Schussdefizit gegenüber den Nordländerinnen lässt Blanka Skodova im Tor nichts weiter zu.

Danach steht die Partie USA gegen Deutschland auf dem Plan. Der USA gelingen dabei im Spiel 5 gegen 5 kein Tor! Torhüterin Sandra Abstreiter wehrte ganze 49 Schüsse ab, wurde nur zweimal im Powerplay und einmal per Shorthander bezwungen. Das erste Tor fiel erst kurz vor Ende des ersten Drittels!

Und dann der Schocker zwischen Kanada und Schweden. Die Schwedinnen, frei von jeder Last spielten gross, nein riesig auf, hielten das Skore tief und hatten in Emma Söderberg ebenfalls einen Rückhalt, welcher die Gegnerinnen zur Verzweiflung brachte. Nur kurz vor der zweiten Pause schossen die Schwedinnen im Powerplay den Anschlusstreffer und knapp 20 Minuten später ohne Torhüterin gar noch den Ausgleich. Wahnsinn! Noch nie musste Kanada im Viertelfinal überhaupt zittern oder in die Verlängerung. Dort machte dann Sarah Nurse die Sache in der 5. Minute mit einem trockenen Hocheckschuss klar. Und erlöste vor allem Trainer und Staff, welche sich in ihrer Haut nicht mehr wohl fühlten.

Ach ja, und da war noch Spiel Nummer 4. Die Schweiz gegen Japan. Anspiel um halb Neun am Abend. Die Halle noch zu gut einem Drittel gefüllt sollte dann noch das höchste Skore des ganzen Tags zu sehen bekommen. Die Schweizerinnen erwischten aber nicht den gewünschten Start, mussten nach Ablauf der ersten Strafe gegen Japan Ukita ziehen lassen welche vor dem Tor Toko bediente. Ihr Ablenker prallte Goalie Andrea Brändli zwischen die Beine.

Doch die Eisgenossinnen kamen deswegen nicht vom Gameplan ab, verteidigten fleissig und waren im Angriff gefährlich. Den Ausgleich erzielten sie dann doch im Powerplay. Lara Christen zog an der blauen Linie ab als der Verkehr vor Masuhara just am grössten war. Ihr Schuss ging untouchiert ins weite Eck.

Mit dem Ausgleich fiel eine grosse Last von den Eisgenossinnen und sie kamen im zweiten Drittel wie die Feuerwehr ins Spiel. Alina Müller eroberte hinter dem eigenen Tor die Scheibe und liess sich nicht zweimal bitten. Mit beinahe Schallgeschwindigkeit raste sie über rechts ins Tor und feuerte aus dem Handgelenk. Ihr Schuss musste Masuhara trotz Nachfassen über die Torlinie lassen. Und nur 4 Minuten später erhiel Captain Lara Stalder nach einem Takeover die Scheibe von Rahel Enzler an die rote Linie serviert. Mangels Gegenwehr konnte sie bis tief ins japanische Drittel laufen wo sie Masuhara mit einem satten Hocheckschuss keine Abwehrchance liess.

Und als 100 Sekunden später auch noch Rahel Enzler traf war der Abend für die japanische Torfrau vorbei. Sie wurde Kawaguchi ersetzt, welche sich nur noch einmal bezwingen lassen musste. Auch von Rahel Enzler, dieses Mal im Powerplay per Ablenker. Den Japanerinnen gelang nichts mehr Zählbares, auch weil die Schweiz zu solide spielte und Andrea Brändli zu keinen Spässen aufgelegt war. Gerade in der Schlussphase hielt sie mit Ruhe dagegen und war für die Asiatinnen die unbezwingbare Wand.

Die Verliererteams der Viertelfinals spiele bereits heute Schweizer Zeit eine erste Ausscheidungsrunde um das Spiel für den 5. und 6. Platz. Und dieses Rennen ist doch sehr spannend, buhlen nebst Finnland auch noch Schweden, die erstarkten Deutschen oder eben Japan um die Gunst, 2024 in der Gruppe A spielen zu dürfen.

Ganz anders die Gefühlslage natürlich im Schweizer Lager. Sie freuen sich auf ein Halbfinal gegen Kanada vor deren Anhang am Samstag (22 Uhr Schweizer Zeit). Und nehmen einmal mehr Anlauf gegen alle Widrigkeiten, fiel doch Shannon Sigrist kurz vor Schluss der Partie noch verletzungsbedingt aus. Den anderen Halbfinal tragen die USA und Tschechien aus.

Die Schweizerinnen stehen übrigens zum 4. Mal innert nur 20 Monaten im Halbfinal eines Grossanlasses! Das können von sich nur noch die Kanadierinnen und Amerikanerinnen sagen. Hut ab!!!

Schweiz – Japan 5:1 (1:1, 3:0, 1:0) - Telegramm

Brampton, CAN / CAA Centre - 1344 Zuschauer - SR. Kainberger, Nurmi (Cameron, Zach)

Tore: 9. Ha. Toko, (Ukita, Seki) 0:1. Christen (Alina Müller, Stalder; Ausschluss Hosoyamada) 1:1. 21. (20:29) Alina Müller (Stalder) 2:1. 25. Stalder (Enzler) 3:1. 27. Enzler (Stalder, Christen) 4:1. 49. Enzler (Alina Müller, Stalder; Ausschluss Shiga) 5:1

Strafen: 2 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 5 x 2 Minuten gegen Japan.

Schweiz: Brändli (Maurer); Christen, Bächler, Vallario, Hauser, Wetli, Sigrist, Forster; Enzler, Alina Müller, Stalder, Zimmermann, Marti, Leemann, Quennec, Ingold, Lutz, Hofstetter, Rossel, Joray.

Bemerkungen: Schweiz ohne Spies (überzählig) und Rüedi (day by day). Best Player Schweiz: Stalder. Schussverhältnis: 33:25 für die Schweiz.