Women's League: Lichterlöschen im Thurgau
Im Thurgau wird, zumindest vorläufig, kein Women's League-Hockey mehr zu sehen sein und Lugano holt sich ein Break in Thun! Die Halbfinals sind nur teils vorüber.
444 Zuschauende in der Swiss Life Arena staunten nicht schlecht, als Rückkehrerin Tamara Grascher die Scheibe schon nach 24 Sekunden im Zürcher Tor unterbrachte. Und Stefanie Wetli nutzte die Schockstarre der Zürcherinnen nur 5 Minuten später zum 2:0 aus Sicht der Gäste. Doch der Favorit sollte die Antwort im zweiten Drittel liefern als sie mit ihrer Ostschweizerin in den Reihen, Naemi Herzig, in der 24. Minute zum Anschlusstreffer kamen. Das löste den Knoten bei den Zürcherinnen und sie drehten das Resultat noch vor Ende der 40 Minuten. Mit drei weiteren Toren im letzten Drittel setzten sie den letzten Nagel in den Sarg der Thurgauer Women's League Geschichte. Denn zumindest vorläufig steht damit fest, dass auf Thurgauer Kantonsgebiet kein Women's League-Spiel mehr zu sehen sein wird. Thurgau spielt um Bronze auswärts und wird am kommenden Wochenende zum letzten Mal in Grün-Gelb auflaufen. Meister ZSC hingegen hat sich die Chance auf die Titelverteidigung gewahrt. Sie können "vom Sofa aus" zusehen, wer ihre Gegnerinnen sein werden. ZSC-HCT (Link).
Die Gegnerinnen der ZSC Lions im Final sind noch nicht bekannt. Lugano gelang auswärts ein Break und damit die Verlängerung der Serie gegen Bomo Thun. Den grosszügigen Torreigen eröffnete Neo WM-Fahrerin Cindy Joray in der 8. Minute. Und nach Estelle Duvins 2:0 kurz vor der Pause sah alles nach Plan aus für die Bernerinnen. Doch im Mitteldrittel sollten nur die Tessinerinnen treffen. Romy Eggimann mit ihrem zweiten Tor der Serie verkürzte auf 2:1. Was dann aber Anfang des letzten Abschnitts passierte darf ruhig als aussergewöhnlich bezeichnet werden. Thun kassierte nicht von den ZSC Lions 3 Tore. Und das in knapp 6 Minuten. Plötzlich führten die Tessinerinnen mit 4:2 und stellten das spiel auf den Kopf. Doch im darauf folgenden Powerplay kamen die Gastgeberinnen wieder heran und Julia Marty auf Zuspiel ihrer Zwillingsschwester Stefanie glichen das Ding noch vor Ablauf der 58 Minuten aus. Doch bekanntlich zählt in den Playoffs nur der Sieg. Und diesen holten sich die Ladies aus Lugano in der Overtime in doppelter Überzahl. Damit steht es in der Serie 2:1 aus Sicht der heutigen Verliererinnen, welche nun morgen ins Tessin reisen müssen. Ein heisser Tanz erwartet sie, wollen sie den erstmaligen Finaleinzug nicht noch verspielen. BOMO-HCL (Link).
In der Platzierungsrunde gelang den Gastgeberinnen aus Ambrì ein letztendlich wertloser Punktegewinn. Sie lieferten sich einen aufopfernden Kampf mit der Neuchâtel Hockey Academy, welcher erst in der Verlängerung entschieden wurde. Schon nach 37 Sekunden traf Polina Telehina für die Tessinerinnen, was Tetiana Onyschenko mit zwei Toren zur Hälfte des ersten Drittels zu beantworten wusste. Muriel Wilcke setzte noch einen drauf zur vorderhand bequemen Führung für die Gäste. Und als Gabriella Therrien Anfang des Mittelabschnitts gar auf 4:1 erhöhte schien die Sache gegessen. Doch nicht heute. Greta Niccolai traf noch in derselben Spielminute für die Tessinerinnen und Ambrì brauchte knapp 90 Sekunden zur Spielmitte um das Ding auszugleichen. Und da sie den neuerlichen Lead der Neuenburgerinnen noch vor Ende der regulären Zeit wiederum ausglichen ging es in die Verlängerung. Für einen Sieg im letzten Heimspiel der Saison reichte es dann doch nicht. Bulbul Kartanbay setzte dem Treiben in der vorletzten Minute der Verlängerung ein Ende. HCAP-NHA (Link).
Mit dem Sieg im Tessin rückt die Neuchâtel Hockey Academy den Langenthalerinnen vor dem morgigen Direktduell auf den Pelz. Punktgleichheit. Die kommenden Duelle zwischen den beiden Teams werden die Platzierungsrunde entscheiden. Ambrì bleibt trotz Punktgewinn heute Letzter: Link!