Die Lions sind Meister 2023!
Die ZSC Lions schaffen die Titelverteidigung in extremis. Noch einem 0:2 Rückstand im letzten Drittel kehren sie den Match in den letzten 12 Minuten und gewinnen in der Overtime. Eine dramatische Finalissima mit einem dramatischen Finish entscheidet die Saison 2022/2023. Herzliche Gratulation dem ZSC zur Titelverteidigung.
Bomo startete mit einem gewichtigen Handicap, mussten sie doch auf Finaltopskorerin Estelle Duvin verzichten. Sie verletzte sich gestern nach einem Zusammenstoss mit Naemi Herzig. Beide Teams starteten verhalten, nervös, so wie man es von so einem kapitalen Spiel um alles oder nichts erwarten kann. Das hinderte aber beide Mannschaften nicht daran, die eine oder andere Chance zu kreieren, welche zum ersten Treffer hätte führen können. Doch beide Torfrauen, dieselben wie gestern, machten diese Möglichkeiten zunichte.
Das änderte Maija Otamo in der 15. Minute nacheinem schönen Doppelpassplay in der offensiven Zone mit Ophélie Ryser. Sie konnte sich mit einem Move zur Mitte in beste Abschlussposition bringen und bezwang Sandra Heim in der hohen nahen Ecke. Dabei blieb es bis zum ersten Pausentee.
Im Mitteldrittel durften die Führenden zweimal zum Powerplay antreten, mussten dabei aber vor allem die Zürcherinnen spielen lassen, welche sich hervorragend wehrten. Dass es darüber hinaus weiter offen blieb lag auch daran, dass die Limmatstädterinnen nicht mehr den gleichen Effort im Forechecking leisten (konnten?) wie noch am Vorabend in Bern und das Spiel doch eine physische Note erhielt. Zweimal mussten Spielerinnen vom Eis begleitet werden. Beide Teams hatten ihre Chancen auf die Änderung des Resultats, blieben aber ohne Abschlussglück.
So startete vor einer tollen Kulisse von 835 Zuschauenden der letzte reguläre Abschnitt der Saison 2022/2023, der letzten auch mit der "alten" Weltordnung im Schweizer Fraueneishockey bevor die grossen Herrenklubs "übernehmen".
Und das nahm sich Neo-WM-Fahrerin Cindy Joray zum Anlass der Spannung noch einen draufzusetzen. Lanciert von Maija Otamo konnte sie in den Slot ziehen und Sandra Heim Backhand zwischen den Beinen zu bezwingen! 2:0 aus Sicht der Gäste. Was für eine Dramatik nun im Zürcher Hockeytempel. Die Lions rennen an, Bomo verteidigt und lauerte auf Konter. Und mal für mal die Goalies die sich auszeichnen.
Und die strapazierten Nerven konnten sich keine Ruhepause gönnen denn tatsächlich gelang den Lions in der 49. Minute der Anschlusstreffer. Dominique Scheurer flog über links in Richtung Tor passte quer und Lisa Rüedi brauste heran um zu verwerten. nur noch 2:1 für Thun! Und es ging noch weiter. Die Zeit zerrann und Strafen kamen und alles sah gut für die Gäste aus. Bis bei 4 gegen 4 Alina Marti in der zweitletzten Minute noch klickte! Wahnsinn. Im Rush und auf Zuspiel von Sinja Leemann erwischte sie Lehmann Hocheck! Und es kam noch schlimmer für die Gäste die am Ende noch mit 3 gegen 5 spielen mussten. Doch ein Tor fiel nicht mehr und die Meisterschaft musste in der Extrazeit entschieden werden. Nailbiter! Was für ein Spiel.
Und dann ging es plötzlich schnell. Zürich, noch in Überzahl, installierte sich im Drittel der Bernerinnen. Naemi Herzig zu Sinja Leemann an der blauen Linie rüber zu Skylar Fontaine - Direktschuss - Ende! Die US-Amerikanerin traf an Freund und Feind vorbei genau ins hohe Eck. Was für ein Drama, was für ein Finish! Die ZSC Lions Frauen sind erneut Schweizer Meisterinnen nach einer hochstehenden Serie und im eigenen Stadion. Ein Märchen, welches keine Verliererinnen verdient hatte. Der Leistung von Bomo Thun muss höchsten Respekt gezollt werden. Und ebenso dem Grit der Lions, welche schon fast verloren waren und den Return noch schafften.
Und nach dem Rückzug der Ladies Lugano heisst nächstes Jahr die grosse Rivalität wohl ZSC gegen den SCB. Wir freuen uns! Bis dahin wünschen wir allen einen schönen Sommer und den an die WM reisenden Spielerinnen viel Erfolg! Bis nächstes Jahr!
ZSC-BOMO: Link.