News

Saturday, 05. November 2016 16:01

 

Schweiz verpasst Turniersieg nur knapp

Die Schweizerinnen werden am Halloween Cup in Füssen Zweite. Ein Sieg und damit den Turniersieg hatten die Eisgenossinnen dabei aber auf dem Stock und vor Augen. Schlussendlich entschieden Konter der Russinnen das Spiel und den Kampf um Platz 1.

Die Truppe von Daniela Diaz zeigte eine Riesenmoral im Spiel um Platz 1. Scheinbar vorentscheidend mit 0:3 im Rückstand kämpften sie sich bis auf 3:3 heran. Und als es just um Millimeter ging, welche den Führungstreffer verhinderten konterte Sosina ihre Mannschaft zum Sieg.

Das Spiel begann eher abwartend auf beiden Seiten. Kein Team vermochte entscheidende Akzente zu setzen bis Kadirova einen schnellen Angriff zur Führung abschloss. Dabei zeigten die Russinnen, wieso sie nicht zu unrecht im kommenden April an der WM die Bronzemedaille verteidigen. Das 2:0 erzielte wiederum Kadirova nach einem Prellpuck und anschliessendem 2 gegen 0 auf’s Schweizer Tor. Bis dahin war die Führung nicht unverdient und doch schmeichelhaft für die Sbornaja.

Im zweiten Drittel brauchte Russland 20 Sekunden eines Powerplays, bis sie scheinbar sicher mit 3:0 führten. Sosina hämmerte einen Onetimer ins Kreuz. Marke Weltklasse.
Danach wurden die Russinnen ein wenig nachlässig und öffneten den Schweizerinnen damit das Tor zum Spiel. Es lief just eine Strafe gegen Evelina Raselli ab als diese von einem Turnover profitierte und die Scheibe in die Offensivzone tragen konnte. Die Russinnen blieben dabei unorganisiert was sich darin kumulierte dass am Schluss Nina Waidacher einen Abpraller über die Linie drücken konnte. Das knapp vor Ende des Mittelabschnitts. Doch die Zeit gehört ausgefüllt, dachte sich auch Sarah Forster weöche in der letzten Minute vor der Sirene die Lücke sah und von der Seite einen freien Puck in die weite Ecke sendete. Und schon stand es nur noch 3:2 für die Favoritinnen.

Und jetzt war das Finale richtig lanciert. Die Schweiz merkte schnell, dass die Russinnen auf dem Zahnfleisch liefen und powerten unermüdlich vorwärts. Und wieder erwischten sie die Russinnen in ihrem Drittel mit schwacher Zuteilung. Ein Give and go zwischen Evelina Raselli und Isabel Waidacher brachte die jüngste der drei Aroser Schwestern alleine vor Torhüterin Morozova. Waidacher erwischte sie zwischen den Beinen. 3:3 – Hitchcock in Füssen!

Jetzt drehte das Spiel endgültig und es spielte praktisch nur noch die Schweiz. Und just als es eigentlich erneut einen Torjubel auf Seiten der Schweizerinnen hätte geben müssen entwischte Sosina und bezwang Andrea Brändli solo.

Um doch noch in die Overtime zu kommen und so den Sieg in eigenen Händen zu halten taten die Schweizerinnen alles. Doch nochmals liessen sie zwei Grosschancen aus und mussten schliesslich mit 3:4 die Segel streichen.

Dieser zweite Platz konnte nicht unbedingt erwartet werden. Die Schweizerinnen zeigten ein engagiertes, ein leidenschaftliches Turnier. Und wurden am Ende gar schlecht belohnt. Doch es gibt auch noch Potenzial, welches unausgeschöpft ist und Schwächen an denen gearbeitet werden will. Und gerade deshalb ist diese «Unvollendete» genau das richtige Resultat auf dem Weg zu den Grossevents Anfangs des nächsten Jahres.  
 

Russland – Schweiz 4:3 (2:0, 1:1, 1:2) - Telegramm

Füssen / Arena - 50 Zuschauer - SR. Fröhlich (Sauer, Zettl)

Tore: 10. Kadirova (Dergacheva, Shukina) 1:0. 14. Kadirova (Shukina, Dergacheva) 2:0. 28. Sosina (Goncharenko, Shukina; Ausschluss Stiefel) 3:0. 38. Nina Waidacher (Isabel Waidacher, Zollinger) 3:1. 40. (39:13) Forster (Stiefel, Ryser) 3:2. 47. Isabel Waidacher (Raselli, Nina Waidacher) 3:3. 51. Sosina 4:3.

Strafen: 4 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 3 x 2 Minuten gegen Russland.

Schweiz: Brändli; Zollinger, Abgottspon, Sigrist, Wetli, Huwiler, Forster; Raselli, Meier, Isabel Waidacher, Nina Waidacher, Alina Müller, Stiefel, Monika Waidacher, Rüegg, Ryser, Janine Müller, Allemann, Fischer.

Bemerkungen: Schweiz ohne Bolinger (Ersatz). Best Player Schweiz: Meier. Schussverhältnis: 27:31 gegen die Schweiz.