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Thursday, 15. December 2011 22:11

 

Dezimierte Nati mit Sieg

Gerade mal 13 Spielerinnen und zwei Torhüterinnen traten den Weg für das Schweizer Nationalteam nach Bratislava (SVK) an. Fast 10 Spielerinnen stecken im Prüfungsstress, weitere sind verletzt oder krank.
Diejenigen welche jedoch in Bratislava im neuen WM-Stadion antraten machten einen leidenschaftlichen Job. Zwar trafen die Eisgenossinnen erst um 5 Uhr in der Früh in Bratislava ein und konnten sich gerade mal 3 Stunden am Bett freuen, jedoch vermochten sie die Müdigkeit bald abzuschütteln. So sah man im ersten Abschnitt etwas mehr Puckbesitz für die Französinnen, jedoch im zweiten Drittel zogen die Schweizerinnen den Vorteil auf ihre Seite. Was sich aber zur Zeit wie ein Fluch auf die Schultern der Eisgenossinnen legt ist die mangelnde Chancenauswertung. So blieb es es auch nach 40 Minuten 0:0. Sophie Anthamatten im Tor der Schweiz machte einen tadellosen Eindruck und hielt ihr Gehäuse rein.

Erst im letzten Abschnitt sollten die Bemühungen endlich Früchte tragen. Sandra Thalmann stahl an der eigenen blauen Linie eine Scheibe und konnte alleine auf das franzäsische Tor losstürmen. Ihrem platzierten Hocheckschuss hatte die ebenfalls starke Baldin im Tor Frankreichs nichts entgegenzusetzen.
Im Anschluss bot sich den Eisgenossinnen gar die Chance 5 Minuten in Überzahl zu spielen. Gicquel fällte Rahel Michielin  von hinten so unglücklich in die Bande dass diese zur Abklärung ins Spital gebracht werden musste. Obwohl keine direkte Absicht bestand musste Headschiedsrichterin Celarovà die Französin unter die Dusche schicken.
Jedoch schlugen die Schweizerinnen trotz einiger guter Chancen kein Kapital daraus und mussten weiter um die Führung zittern. Weitere 5 Minuten funktionierte das gut bis in der 58. Minute einmal zu viel Risiko im eigenen Drittel genommen wurde und die Französinnen einen Scheibenverlust zum trotz allem verdienten Ausgleich verwerten konnten.

So musste doch eine Verlängerung oder gar ein Penaltyschiessen die Entscheidung bringen. Und auch in der Overtime erhielten die Schweizerinnen nochmals ein paar Augenblicke eine Überzahl zugesprochen. Und wieder resultierte nichts Zählbares.

So ging es tatsächlich noch ins Penaltyschiessen welches die Schweizerinnen schliesslich siegreich beenden konnten. Einzig Anja Stiefel verwertete ihren Penalty auf zwar ungewöhnliche aber erlösende Art. Die Scheibe entglitt ihr bei der Täuschung zwar, jedoch erreichte sie die Scheibe noch Backhand und schlenzte den Puck noch über die Fanghand Baldins. Nachdem Sophie Anthamatten ihren dritten Penaltyversuch stoppen konnte stand der Sieg schliesslich fest.

„Es war ein schwieriges Spiel mit der ganzen Anreise in den Knochen und dem dezimierten Kader. Vieles gelang nicht oder wollte nicht gelingen. Jedoch hat das Team eine grosse Willensleistung gezeigt und sich durchwegs positiv unterstützt. So konnten wir diesen Match noch gewinnen. Hätten wir uns ob den verpassten Chancen verrückt machen lassen hätten wir kaum gewonnen“ so Coach Michael Fischer nach dem Spiel. „Morgen müssen wir aber mehr Kapital aus den Chancen schlagen sonst wird es sehr schwierig gegen ein zur Zeit hochfliegendes Norwegen“ so Fischer zum nächsten Spiel.    

Die Schweiz spielt morgen Freitag um 13.00 Uhr gegen Norwegen.

Weiteres Resultat aus Bratislava:
- 16.30 Uhr, Slowakei – Norwegen 5:2

Alles zum 4-Nationen Turnier hier: Link

Telegramm: Link
Frankreich - Schweiz 1:2 nP (0:0; 0:0; 1:1; 0:0; 0:1)
Bratislava (SVK), 15.12.2011, 13.00 Uhr / 105 Zuschauer

Tore: 44. Thalmann (J. Marty) 0:1; 58. Locatelli (Fohrer, Ravillard) 1:1; 65. Stiefel 1:2 (GWS)

Penaltyschiessen:
- J. Marty (SUI), Baldin hält
- M. Allemoz (FRA), Anthamatten hält
- K. Lehmann (SUI), Baldin hält
- S. Fohrer (FRA), Anthamatten hält
- A. Stiefel (SUI), Tor
- V. Bouetz (FRA), Anthamatten hält

Strafen: 4 x 2 Min. gegen die Schweiz, 7 x 2 Min. plus 1 x 5 Min. plus Spieldauerdisziplinarstrafe (Gicquel) gegen Frankreich

Aufstellung Schweiz: Anthamatten ; Forster; Frautschi; Heuscher; Lehmann; J. Marty; Michielin; Nabholz; Raselli; Schneider; Schranz; Stiefel; Thalmann; Vuille-dit-Bille

Bemerkungen: Schweiz ohne Elsmore-Sautter (geänderter Flugplan) und ab 47. ohne Michielin (verletzt ausgeschieden). Best player Schweiz: Thalmann