News

Thursday, 10. November 2011 22:47

 

Favoritensterben in Füssen

Wer in Füssen meinte es gäbe einen Niveauunterschied zwischen den beiden Gruppen, der sollte irren. Russland verlor gegen Norwegen mit 2:3, die Slowakei schlug Frankreich hauchdünn mit 1:0. Deutschland unterlag Japan knapp mit 1:3. Somit hat jedes Team einen Sieg bei einer Niederlage auf dem Konto.

Den Anfang aber machten die Eisgenossinnen welche um 14.00 Uhr gegen Tschechien antraten. Die vermeintlichen Favoriten starteten engagiert, wussten dass sie die Tschechinnen gar nicht erst aufkommen lassen sollten. Entsprechend setzte es schon anfangs zwei Strafen gegen die Osteuropäerinnen ab welche aber ungenutzt blieben. Dabei verzeichnete die Schweiz aber auch zwei Pfostenschüsse. Allgemein wurde das Spiel auf sehr ruppigem Niveau geführt da die Osteuropäerinnen ihren Körper konsequent einsetzten.
Die beste Möglichkeit zur Führung jedoch vergab die Tessinerin Nicole Schneider welche zur Halbzeit des ersten Drittels das leere Tor nicht traf.
So war es dann eben Tschechien welches in Führung ging. Ihre erste Überzahl nutzten sie durch Manhartova welche Goalie Sarah Küng Hocheck erwischte. Zuvor hielt Küng in ihrem A-Länderspieldebut aber ruhig und souverän was auf ihren Kasten kam. Das Unheil zog dann Anfang des zweiten Drittels auf als zuerst Studentova der Schweizer Abwehr entwischte und eiskalt zum 2:0 erhöhte. Nur anderthalb Minuten später verwertete Flachsova im Powerplay einen Abpraller Küngs und 80 Sekunden später schlug es nochmals hinter der Baslerin ein als wiederum Studentova einen Abpraller versenkte. In dieser kurzen Zeit spielten sich die Tschechinnen in einen Rausch welcher erst durch das Schweizer Timeout unterbrochen wurde.
Nachdem die unglückliche Küng ihren Posten an Dominique Slongo übergeben hatte beruhigte sich das Spiel wieder ein wenig und die Eisgenossinnen nahmen das Zepter wieder in die Hand.
Mit einer ziemlichen Wut im Bauch rannten die Schweizerinnen an, vergaben es aber, den Rückstand zu halbieren. Im Gegenteil. Es brauchte nochmals ein (jedoch glückliches) Tor der Tschechinnen bevor es den Schweizerinnen vergönnt war zu jubeln. Im Powerplay erzielte Forster von der blauen Linie den ersten Schweizer Treffer. Erst im letzten Drittel konnten die Eisgenossinnen wenigstens resultatmässig einen Sieg landen. Zuerst setzte sich Stefanie Marty gegen zwei Tschechinnen durch und erzielte alleine Becevova den zweiten Treffer, kurz vor Schluss spitzelte Lehmann einen Rebound zwischen den Beinen der tschechischen Torfrau durch.

„Rein resultatmässig gibt es nichts zu beschönigen und der Anfang des zweiten Drittels brach uns das Genick. Jedoch können wir nicht behaupten den Gegner unterschätzt zu haben. Wir wussten dass sie aggressiv kommen und waren darauf eingestellt. Jedoch war auch klar dass ein erster Treffer bei den Tschechinnen den Knopf lösen würde welchen sie noch aus dem Spiel des Vortag mitnahmen. So war es denn auch und sie bekamen sehr viel Rückenwind. Unsere Reaktion kam spät, aber sie kam noch. Wenn wir diese Pace früher anschlagen oder wir in den ersten paar Minuten aus einer Chance ein Tor machen dann verläuft so ein Spiel auch wieder in einer anderen Bahn. Trotz allem arbeitet die Mannschaft hier in Füssen hart an sich und wurde bislang auf dem Eis schlecht belohnt. Es liegt an uns, die Ernte einzufahren“ so Coach Michael Fischer nach dem Spiel.  

Die Schweiz spielt wieder am Samstag um 15.30 Uhr gegen Norwegen.

Die anderen Spiele in Füssen:
- 15.00 Uhr, Frankreich - Slowakei 0:1
- 17.30 Uhr, Norwegen - Russland 3:2
- 18.30 Uhr, Deutschland - Japan 1:3

Alles zum 8-Nationen Turnier hier: Link

Telegramm: Link
Schweiz - Tschechien 3:6  (0:1; 1:4; 2:1)
Füssen (GER), 10.11.2011, 14.00 Uhr / 20 Zuschauer

Tore: 19. Manhartova (Studentova, Chmelova; Ausschluss Forster); 23. Studentova (Chmelova) 0:2; 24. Flachsova (Novakova, Polenska; Ausschluss Stalder); 26. Studentova (Chmelova, Manhartova) 0:4; 29. Kaplanova ((Tejralova) 0:5; 34. Forster (Leimgruber; Ausschluss Terjalova) 1:5; 53. St. Marty (Forster, Leimgruber) 2:5; 55. Tomigova (Pekarkova) 2:6; 59. Lehmann (Forster, Leimgruber) 3:6

Strafen: 3 x 2 Min. gegen die Schweiz, 8 x 2 Min. gegen Tschechien

Aufstellung Schweiz: Küng (ab 36. Slongo); S. Benz; Bullo; Fischer; Forster; Frautschi; Heuscher; Lehmann; Leimgruber; J. Marty; St. Marty; Nabholz; Raselli; Schneider Staenz; Stalder; Stiefel; Thalmann

Bemerkungen: Schweiz ohne Summermatter (überzählig). Best player Schweiz: Forster