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Thursday, 25. August 2011 23:49

 

Schweiz unterliegt Schweden

Die Eisgenossinnen trafen heute am IIHF-Development-Turnier in Finnland auf Schweden. Gegen die Nordländerinnen wollte man ähnlich wie an der WM im April in Zürich ein gutes Resultat erreichen und eine Visitenkarte für die weiteren Spiele in dieser Saison abgeben.

Das Spiel begann ähnlich wie am Vortag zunächst mit guten Schweizer Chancen. Leider nahm eine frühe Strafe den ersten Drive wieder weg und gab den Schwedinnen Zeit, sich ins Spiel zu finden. Von da an gaben doch meistens die Nordländerinnen den Ton an und überzeugten durch viel Laufbereitschaft und aggressives Forechecking. Kamen indes die Schweizerinnen zu guten Angriffen wurde es auch für Kim Mart’in im Tor des Gegners gefährlich. Eine doppelte Überzahl zur Mitte des Startdrittels nutzten dann die Schwedinnen doch noch zur Führung aus. Als die drei Schweizerinnen auf dem Eis zu passiv wehrten, gaben sie am weiten Pfosten Lisa Johansson die Chance einen Querpass zu verwerten. Allein im ersten Drittel schickte der finnische Schiedsrichter 6 Mal eine Schweizerin auf die Bank. Das Skore änderte sich jedoch nicht mehr.

Im Mitteldrittel hatten die Schwedinnen ihre stärkste Phase. Fast die Hälfte ihrer Schüsse des Spiels feuerten sie im Mittelabschnitt ab. Bei einem Konter wehrte die tadellose Florence Schelling im Tor der Schweizerinnen den harten Slapshot Michelle Löwenhielms aus nächster Nähe noch ab, den Abpraller jedoch verwertete Pernilla Winberg zum 2:0. Sarah Forster kam einen Schritt zu spät um den Rebound zu behändigen. In der 28. Minute traf Nevalainen von der blauen Linie an Schelling vorbei. Diese wurde jedoch am Rande der Legalität durch eine Schwedin im Torraum blockiert. Schliesslich fiel in der 37. Minute die Vorentscheidung als Lina Wester im Powerplay Schelling in der nahen hohen Ecke erwischte. Der einzige Wermutstropfen auf Schellings Leistung an diesem Nachmittag.

Für das letzte Drittel nahm sich die Schweizer Equipe vor, noch auf diesen Rückstand zu reagieren. Man wollte dieses Resultat auf keinen Fall so stehen lassen. Das Drittel begann jedoch zunächst mit 2 Ausfällen auf Schweizer Seite. Zunächst wurde Schelling unglücklich von einem hohen Stock getroffen und musste vom Eis gebracht werden. Sophie Anthamatten übernahm darauf den Posten im Tor. In der darauf folgenden Überzahl konterte die Schweiz auf’s Tor der Schwedinnen wo Sarah Forster über den Stock einer Schwedin und die Schoner von Mart’in fiel und mit ganzer Wucht in den Torpfosten prallte. Auch für Forster war damit das Spiel zu Ende.
In beiden Fällen konnte zwar keine Absicht unterstellt werden, dem Personalbestand der Schweizerinnen jedoch war es nicht zuträglich. Die Eisgenossinnen fingen sich wieder und setzten nun die Schwedinnen im Powerplay vehement unter Druck. Mit der Wut im Bauch schossen sie sich innert 21 Sekunden den Frust vom Leib und halbierten die Führung der Schwedinnen. Zunächst traf Stefanie Marty in doppelter Überzahl nachdem Mart’in ihrerseits einen Abpraller zulassen musste. 21 Sekunden später umlief Nicole Bullo ihre Gegenspielerin in der Ecke und schoss aus spitzestem Winkel auf’s schwedische Tor. Irgendwie fand der Puck den Weg ins Tor und liess die Schweizerinnen nochmals jubeln.
In den verbleidenden Minuten der Überzahl hatten die Eisgenossinnen nochmals drei grosse Möglichkeiten, verzogen die Abschlüsse jedoch.
Auf der anderen Seite stoppte Sophie Anthamatten alle schwedischen Versuche ebenso sicher wie zuvor Schelling und hielt ihren Kasten rein.

„Wir haben über weite Strecken den Gameplan einhalten können. Im eigenen Powerplay müssen wir aber noch abgeklärter mit dem Druck der Gegner umgehen um zu mehr Chancen zu kommen. Auf diesem Niveau hast du immer 2 Spielerinnen die die Scheibe attackieren. Da musst du dich befreien und mit langen Pässen die Ruhe suchen damit du schliesslich das Powerplay aufziehen kannst. Ich denke, wir hätten insgesamt ein besseres Resultat erzielen können. Jedoch nahmen uns die 9 Strafen in den ersten 40 Minuten den Rhythmus für das Angriffsspiel. Wir mussten vor allem das starke Powerplay der Schwedinnen abwehren. Dass wir dann aber im letzten Drittel die beiden Ausfälle so stark verarbeiteten und daraus eine grosse Energie gewinnen konnten ist dem Team hoch anzurechnen. So gesehen repräsentiert das Resultat am Schluss das von den Mannschaften gezeigte. Heute war Schweden sicher stärker, läuferisch besser. Jedoch hat die Schweiz auch in diesem Spiel gezeigt dass sie sich wehren kann. Der Physis ungeachtet haben wir die Schwedinnen unter Druck setzen können und ihrer ersten Linie keinen Skorerpunkt zugestanden. So gesehen ist es ein weiteres Lehrstück auf dem Weg der Entwicklung“ so Coach Michael Fischer zum Spiel.

Die Schweiz spielt nun wieder am Freitag um 15.00 Uhr Lokalzeit (14.00 Uhr Schweizer Zeit) gegen Weltmeister USA.

Die anderen Spiele in Vierumäki:
- 14.00 Uhr, Finnland – Slovakei 2:0
- 15.00 Uhr, Kanada - Russland 14:1 
- 18.00 Uhr, USA - Japan 13:0

Alles zum Development-Turnier hier: Link

Telegramm: Link

Schweden - Schweiz 4:2  (1:0; 3:0; 0:2)
Vierumäki (FIN), 25.8.2011, 17.00 Uhr / 20 Zuschauer

Tore: 13. Johansson (Borgqvist; Ausschlüsse Zollinger/Lehmann) 1:0, 26. Winberg (Löwenhielm) 2:0, 28. Nevalainen (Winberg) 3:0, 37. Wester (Bäckmann, Borgqvist; Ausschluss Lehmann) 4:0, 46. (45:09) St. Marty (Staenz, J. Marty; Ausschlüsse Asserholt/Holmlöv) 4:1, 46. (45:30) Bullo (Frautschi; Ausschluss Holmlöv) 4:2

Strafen: 7 x 2 Min. plus 1 x 5 Minuten plus 20 Minuten Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Schweden, 11 x 2 Min. gegen die Schweiz

Aufstellung Schweiz: Schelling (ab 43. Anthamatten); Bullo; Fischer; Forster; Frautschi; Heuscher; Lehmann; J. Marty; St. Marty; Nabholz; Raselli; Schneider; Schranz; Staenz; Stiefel; Thalmann; M. Waidacher; Zollinger

Bemerkungen: Schweiz ohne Slongo (überzählig) und Leimgruber/Michielin (verletzt/geschont). 43. Minute Schelling verletzt ausgeschieden, 44. Minute Forster verletzt ausgeschieden.