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Monday, 20. December 2010 20:00

 

U18: Interview mit Nik Schär

„Wir wollen gewinnen!“

In zehn Tagen beginnt in Stockholm die U18-Top-Division-WM – nach dem Aufstieg von Piestany im April 2010 ist auch die Schweiz dort wieder vertreten. Frauennati.ch sprach mit Headcoach Nik Schär über die vielen Siege in dieser Saison, seine Erwartungen und die Ziele des jungen Teams.

Zwei Wochen vor dem WM hat dein Team das 5-Nationen-Turnier in Slany gewonnen und dabei WM-Gruppengegner Deutschland mit 5:0 deklassiert und auch gegen Tschechien gewonnen. Wie stufst du diesen Erfolg ein?
Nik Schär: „Als Momentaufnahme – wir sind nach Slany gefahren, mit dem Anspruch,  das Turnier zu gewinnen. Wir haben gut gespielt, wir haben alles für den Turniersieg getan, wir sind aufgestanden, als es schlecht lief, wir haben gezaubert, als es gut lief. Wir haben also ein weiteres Ziel auf dem Weg an die WM erreicht.“

Mehr nicht? Immerhin hat die Mannschaft im Sommer auch Finnland einmal geschlagen.
Sicher, die Siege gegen Tschechien und Deutschland geben Selbstvertrauen, sie zeigen auf, zu was wir fähig sind, wenn wir uns an unseren Gameplan halten. Der Sieg gegen Finnland stand ganz am Anfang dieser Saison und gab dem jungen, neuen Team den entscheidenden Kick auf dem Weg in die Länderspielserie der letzten Monate. Wir haben einiges erreicht, abgerechnet wird an der WM …“

Was zeichnet dein Team aus? Wo liegen die Stärken der Mannschaft?
Mein Team ist sehr lernfähig und will immer gewinnen. Meine Mannschaft hat sich auf einen Stilwechsel eingelassen und diesen jetzt definitiv vollzogen. Sie ist bereit,  sich führen und begleiten zu lassen. Ich habe eine energiegeladene, kraftvolle und selbstbewusste Gruppe.“

In deinem WM-Team stehen eine ganze Reihe von Spielerinnen ohne WM-Erfahrung – kein Risiko?
In einer U18-Nati solltest du immer Rookies haben, findest du nicht? Das bedeutet, dass Spielerinnen nachdrängen, dass der Konkurrenzkampf erhalten bleibt und dass wir „frisches Blut“ im Team haben. Das bringt neue Meinungen, Ansichten und Ideen in die Gruppe, löst Gewohnheiten auf, zwingt die bestandenen Spielerinnen ihre eigene Rolle neu zu definieren und eine neue Verantwortung zu übernehmen. Risiko – Nein! Ich habe zu allen meinen Spielerinnen volles Vertrauen. Es ist klar, dass wir in Stockholm ein sehr junges Team stellen werden. Das war aber bereits während der ganzen Saison so und ist keine Diskussion wert.“

Was erwartest du von deinem Team an der WM?
Dass es seine Unbekümmertheit, seine Frechheit und seine Power in allen Einheiten mit voller Intensität ausspielt und jeden Moment auf dem WM-Eis geniesst.“

Und resultatmässig?
Ich gebe dir keinen Rang an. Es ist klar, dass wir um jeden Preis in der Top-Division bleiben wollen. Dass wir da hingehören, haben wir während der aktuellen Saison bewiesen. Im weitern hat sich auch gezeigt, dass wir uns gegen „grosse Nationen“ überhaupt nicht zu verstecken brauchen. Wir wissen aber auch, dass an einem Turnier viel passieren kann – vor einem Jahr hätte niemand gedacht, dass Russland absteigt! Ich bleibe dabei: Wir werden versuchen, jedes Spiel zu gewinnen oder unsere Haut so teuer wie möglich zu verkaufen.“

Nik, vielen Dank, vorab schöne Festtage und viel Erfolg an der WM!