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Monday, 31. March 2008 17:10

 

Tagesbericht A-Nati, 31.3.2008

Am heutigen Tag in Harbin standen für die Schweizerinnen 2 Eistrainings auf dem Programm. Die Coaches beschritten damit weitere Vorbereitungen für die nahende WM. Assistant Coach Michael Fischer zeigte sich zufrieden: "wir sind daran, den Jetlag zu verarbeiten und trotzdem die Frauen "auf Trab zu bringen". Das ist heute ganz gut gelungen und das Team findet langsam in den Rythmus den wir an dieser für uns schweren WM brauchen werden".

Derweil weiter im Westen sich unser Nachbar Österreich mit einem Sieg an der WM Div. II in Finnland für die WM Div. I qualifiziert haben. Das ist der bislang grösste Erfolg der Truppe um Trainer Timo Sutinen die noch einen Monat zuvor in Romanshorn den dritten Rang am Mountain Cup errungen hatten, notabene mit einem Sieg gegen die Schweiz. Herzliche Gratulation an Österreich!

Interview mit dem Schweizer Headcoach René Kammerer zum Aufgebot für die WM und zum Aufstieg Österreichs:

frauennati.ch: René, ihr seid nun seit Kurzem in Harbin. Wie ist dein Eindruck vom WM-Standort?
René Kammerer: es ist wie wir es erwartet haben eine spezielle Situation hier, die Leute reden kaum bis gar kein Englisch. Alles Organisatorische wird zum Spiessrutenlauf und auch die Eishalle bietet nicht viel Komfort und ist gewöhnungsbedürftig. Aber das ist für alle Teams gleich und damit müssen wir umgehen können. Das Hotel aber ist mit westlichem Standart versehen und eine angenehme Bleibe für uns.  

Erzähl uns vom Aufgebot. Ihr habt ganze 6 WM-Neulinge nomminiert. Wie kam es dazu?
RK: Das Kader formt sich über die ganze Saison. Die 6 Neulinge haben sich das Aufgebot verdient, resp. erkämpft. Die 4 aus der U18 haben an der WM in Clagary Akzente setzen können und sich am Mountain-Cup mit der A-Nati für weitere Aufgaben empfohlen. Natürlich waren die letzten Entscheide schwierig, aber schlussendlich haben sich diese 18 herauskristallisiert.

Das tönt mutig. Wie schätzt du eure Chancen für die WM ein, immerhin spielt ihr gegen die Nummer 2 und 5 der Welt, keine einfache Affiche?
RK: in beiden Spielen sind wir die klaren Aussenseiter. Dies aufgrund der Ressourcen und Spielerinnen die den anderen beiden Nationen zur Verfügung stehen. Beide Teams verfügen über mehrere Profis im Kader wie beim Staff. Da können wir nicht Schritt halten und müssen versuchen, aus der Situation das Beste zu machen. Alles andere als der dritte Rang nach der Vorrunde käme einer grossen Überraschung gleich. Unser primäres Ziel heisst Klassenerhalt! 

Danke für deine offenen Worte. Nun zu einem anderen Thema: Österreich ist in die Division I aufgestiegen, ist somit "nur" eine Liga tiefer wie ihr. Was sagst du zum Erfolg eurer Nachbarn?
RK: Ich gratuliere unseren Nachbarn ebenfalls herzlich. Für mich kam dieser Aufstieg nicht überraschend, haben doch auch die Österreicher kräftig in ihr Programm investiert. Neben einem Profitrainer haben sie nun ebenfalls einen ganzen Block Spielerinnen im Ausland (Schweden und U.S.A.) und profitieren von derer Erfahrung. Die European Women's Hockey League wird mit jeder Saison stärker und davon zieht auch die Nationalmannschaft ihren Nutzen. Ursprünglich wurde die EWHL als Utopie und unspielbar abgetan. Heute sieht man, dass es eine florierende Liga mit stetig wachsendem Niveau ist. Alles in allem ein logischer Erfolg der kontinuierlichen Arbeit, die um uns herum geschieht.

Aber nochmals zurück zur WM: was erwartest du von deinem Team?
RK: ...dass wir unsere Haut so teuer wie möglich verkaufen.

René, herzlichen Dank für das Interview und viel Glück an der WM!