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Die Schweizerinnen lauschen der Nationalhymne


Ein würdiges Hockeyfest

Wednesday, 02. January 2008 01:02

 

Tagesbericht A-Nati vom 1.1.2008

Um 14.00 Uhr traf sich die Nationalmannschaft wieder in Thalwil um das dritte Spiel der Serie gegen Kasachstan zu bestreiten. Das es auch anders gehen kann wie am Vortag bewies das eigens für das Spiel zusammengekommene OK eindrücklich. In nur einem Monat stampften sie eine Eröffnugsveranstaltung für die erst einjährige Eisbahn Brand aus dem Boden und umrahmten das Länderspiel in einem würdevollen und wunderschönen Ambiente. Und: es war eine historische Premiere, denn noch nie spielte die Nati ein offizielles Länderspiel in einem (nicht IIHF-konformen, aber unter den Teams abgemachten) nicht überdeckten Stadion. Da das Wetter mitspielte, konnte ein Hockeyfest starten, wie es nie mehr in Vergessenheit geraten sollte. 450 Zuschauer füllten die Naturarena, Fahnen wurden geschwungen, Hupen gedrückt und Klappstühle aufgestellt. Thalwil hatte sein erstes Länderspiel und es sollte das Beste der Serie werden.
Was am Vortag noch im Argen lag wurde heute doppelt zurück bezahlt. Da interessierte es auch nicht, dass die Spielgarderobe der Schweizerinnen für die Drittelspausen die mit Tischen und Bänken eingerichtete Garage der Eisreinigungsmaschine war. Es hat allen gefallen und die vielen Fans machten auch die müdesten Beine wieder schnell und leicht.
So startete das neue Jahr mit einem Hockeyfest der besonderen Art und klang für beide Delegationen mit einem von der Gemeinde Thalwil spendierten feinen Nachtessen aus. Herzlichen Dank an dieser Stelle dem OK, der Gemeinde Thalwil, allen Helferinnen und Helfer und natürlich allen Fans für diesen tollen Nachmittag! Die Olympiahauptstadt Lausanne kann von der zürcherischen Seegemeinde in Sachen Gastfreundschaft noch einiges lernen.
Müde aber glücklich reisten die Eisgenossinnen am späten Abend dann noch weiter nach Ravensburg, wo schon morgen der Air Canada Cup mit dem Knaller gegen Schweden (Spielbeginn 16.00 Uhr) startet.

Spielbericht:
Die Niederlage des Vortages vergessen zu machen war nur eine Aufgabe der Schweizerinnen. Werbung in Sachen Frauenhockey zu machen und den Zuschauern etwas bieten, waren die anderen. Und die Schweizerinnen liessen sich nicht lumpen: schon in den ersten Sekunden wurde Kathrin Lehmann alleine lanciert, sie scheiterte jedoch an der starken kasachischen Schlussfrau. Es ging im gleichen Stil weiter. Die Schweizerinnen konnten sich Feldvorteile erkämpfen, die Kasachinnen jedoch blieben mit Kontern gefährlich und hielten das Skore lange offen. Bis in die 18. Minute vermochten es die Schweizerinnen nicht, aus den Möglichkeiten Kapital zu schlagen und bedurften eines Energieanfalls Bruggmanns, welche einen Angriff ihrer Sturmpartnerinnen erfolgreich beenden konnte und zum Pausenresultat von 1:0 einschoss. Zum ersten Mal wurde es schön laut im Stadion Brand und die zahlreichen Fans genossen den engagierten Auftritt beider Teams.
Im zweiten Drittel drückten die Gäste, angeführt von den nimmermüden Potapova und Shtelmaister vehement auf den Ausgleich. Die klareren Chancen aber sollten sich den Schweizerinnen auftun, welche diese aber zum Teil fahrlässig vergaben. So blieb es bis ins dritte Drittel hinein offen und eng. Die erste Überzahl im letzten Drittel sollte dann aber den Schweizerinnen die vermeintliche Vorentscheidung bringen. Melanie Häfliger kurvte im Powerplay vor’s Tor und konnte verdeckt und platziert zum 2:0 einschiessen. Die Freude aber währte nur knapp 10 Minuten als Revinas Knaller von der blauen Linie ebenfalls im Powerplay die Führung wieder auf ein Tor schmelzen liess. Die Schweizerinnen konnten aber den minimalen Vorsprung über die Distanz retten und sicherten sich so den 2. Sieg in der Länderspielserie gegen die Gegnerinnen aus Asien.

Matchtelegramm:

Schweiz – Kasachstan 2:1 (1:0, 0:0, 1:1)
Brand, Thalwil - 450 Zuschauer – Sr. Michaud

Tore: 18. Bruggmann (Häfliger) 1:0; 42. Häfliger (Bruggmann, Ausschluss Shu) 2:0; 54. Revina (Shu, Tukhtyeva, Ausschluss Leuenberger) 2:1

Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen die Schweiz; 5-mal 2 Minuten gegen Kasachstan

Schweiz: Slongo (Elsmore-Sautter); Bruggmann, Brunner, Bullo, Ehrbar, Frautschi, Gautier, Geadah, Gyseler, Häfliger, Lehmann, Leimgruber, Leuenberger, Marty J., Marty St., Meier, Nabholz, Nussbaum, Ruhnke, Wyss, Peter

Bemerkungen: vor dem Spiel offizielle Verabschiedung der langjährigen Natispielerin Sandra Cattaneo