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Friday, 09. November 2007 23:09

 

Tagesbericht Camp A-Nati, Romanshorn vom 9.11.2007

"Endlich wieder Länderspiele zu Hause" mochte die eine oder andere Spielerin denken als sie am Morgen in Romanshorn eintraf. Am Ort der bisher einzigen Frauenwelmeisterschaft in der Schweiz (Div. I 2005) und den grandiosen Erinnerungen an den Wiederaufstieg in den A-Pool traf sich die Frauen-Nationalmannschaft zum November Camp. Auf dem Programm standen 2 Eistraining, ein Workshop sowie eine neuerliche Foto Session mit den brandneuen Verbandsdresses, welche ihre Feuertaufe morgen im Länderspiel gegen Deutschland erleben werden. Nach einem ereignisreichen, ausgefüllten Tag sanken die Spielerinnen in den verdienten Schlaf.

Nichts desto trotz fand der Materialwart, Beat Mösli noch Zeit uns Red und Antwort zu stehen:

Du bist Materialchef der A Nati. Was sind deine Tätigkeiten vor einem Zusammenzug?
Das Material auf das Camp vorbereiten.

Was muss man sich darunter vorstellen?
Dresses und Stulpen wollen gewaschen und in gutem Zustand sein. Mit dem coaching Staff in Kontakt treten, um die Bedürfnisse an Dresses zu definieren (Anzahl, Farben usw.) Verbrauchsmaterial beim Verband beziehen. Prüfen ob das Werkzeug und die Schleifmaschine einsatzbereit sind. Am Vorabend des Zusammenzuges dieses Material verladen.

Und wie geht es dann weiter, wenn ihr einrückt? Was sind dann deine ersten Tätigkeiten?
Lange bevor das Team eintrifft, die Garderobe und wenn vorhanden den Materialraum beziehen und einrichten.  

Wie richtest du diese Räume ein?
In der Garderobe hänge ich zuerst die schweizer Fahne auf. Anschliessend deponiere ich Hosenüberzüge; Trainingsleibchen und Verbrauchsmaterial für die Spielerinnen. Ich platziere die Trainingspläne, und die von den coaches erhaltenen Mannschafts Aufstellungen an den dafür vorgesehenen Wänden. Die Eingangstüre beschrifte ich mit unserem Logo. Im Materialraum (wenn vorhanden) richte ich die Schleifmaschine ein, deponiere Reservematerial (z.B. Hosen), und unterstütze anschliessend das medical Team in ihren Vorbereitungen. 

Wie sieht dein Camp Tagesablauf aus?   
Meistens haben wir morgens ein Eistraining. Während des Trainings halte ich mich bei der Spielerbank bereit, falls kurzfristig Reparaturen  am Material anstehen. Manchmal werden auch während des Trainings Dresses getauscht. Diese halte ich dann bereit. Nach dem Training bringen mir die Spielerinnen ihre Schlittschuhe zur Bearbeitung.

Was heisst Bearbeitung?
Schleifen, reparieren, optimieren. 

Und wie geht es weiter? Wieviele Schlittschuhe bekommst du im Schnitt pro Tag?
So gegen die 16 Paare pro Tag sind das schon. 

Und dann?
Wenn ein Spiel ansteht, sorge ich dafür, dass rechtzeitig die Matchdresses und –Stulpen bereit sind. Ansonsten wieder die Trainingsutensilien.

Und während des Spieles ? Bist du dann auf der Tribüne?
Nein, nein, mein Platz ist an der Bande. Solange keine Notfälle im Materialbereich vorliegen, bediene ich die Bandentüre. Das kann auch mal hektisch und gefährlich sein. Bei materiellen Notfällen übergebe ich das sofort an eine Person des Medical Teams, und löse das anstehende Problem. Ziel ist es immer, dass eine Spielerin das Drittel durchspielen kann. Material – und das ist Berufsehre – darf nie der Grund sein, dass eine Spielerin ausfällt!

Abends/ Nach dem Spiel?
Zunächst wird das die Einsatzbereitschaft des Materials wieder hergestellt. Anschliessend habe ich meinen verdienten Feierabend, so keine Spielerin noch ein Material Problem hat. 

Wie lange bist du jetzt beim Team?
Jetzt geht es in die 4. Saison, also seit der Saison 04/05.

Was macht ein Materialchef im Eishockey im Sommer?
Im Sommer haben wir Meetings mit den anderen Nationalteams, und dem Eishockeyverband. Dort werden News ausgetauscht. Erfahrungen weitergegeben.

Was waren deine besten Erlebnisse mit diesem Team?
Die Olympiaqualifikation in Peking im November 2004; Der Div I WM Titel mit dem Aufstieg. Die olympischen Spiele von Turin. Natürlich auch die WM in Kanada 2007.

Bitte erzähl uns eine Anektode aus dem Teamleben, eine spezielle Geschichte.
Ein wichtiges Länderspiel habe ich verpasst. Ich durfte die Zeit auf der Toilette, resp. aus der Quarantäne erleben. Während des Frühstückes im olympischen Dorf (PS Spiel SUI-RUS) wurde ich plötzlich von Krämpfen, und anderen Unannehmlichkeiten befallen. Ich versuchte das Team per Handy vom stillen Örtchen aus zu erreichen. Dieses Vorhaben war noch eher schwierig.... 

Letzte Frage: Wie kamst du zu deinem Engagement im Staff?
Durch ein im Frühjahr 04 erhaltenes SMS. Der Inhalt war sinngemäss, ob ich Zeit und Lust hätte für eine Reise im Herbst nach China...

Beat, besten Dank für deine Zeit und viel Erfolg mit dem Team!
Danke