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Wer jubelt in der kommenden Zeit? Im Bild Lugano

Friday, 13. September 2019 00:09

Von: Daniel Monnin

Start in die Meisterschaft der Women’s League

Elf Jahre lang haben die ZSC Lions und die Ladies Lugano die Schweizer Frauen-Liga dominiert – daran wird sich auch in der am Samstag beginnenden Meisterschaft 2019/2020 kaum etwas ändern. Die beiden Teams sind die erklärten Favoriten auf Meistertitel und Cupsieg.

Sechsmal ZSC Lions, fünfmal Lugano: Das sind die Meister der letzten 11 Jahre. Dahinter teilten sich Reinach (5), Neuchâtel Hockey Academy (3), Bomo Thun (1) sowie die Lions und das mittlerweile in der SWHL B spielende Langenthal die Bronzemedaillen auf. Vor allem Reinach und Neuenburg werden auch in der kommenden Saison die ersten Herausforderer des Spitzenduos sein.

Meister Lugano, neu mit dem italienischen Nationaltrainer Massimo Fedrizzi an der Bande, hat seine Strategie leicht angepasst, verzichtet auf kostenaufwändige nordamerikanische Verstärkungen und will vermehrt auf den eigenen Nachwuchs setzen. Eine ganze Reihe Tessiner Talente spielt bereits in den Frauen-Nachwuchsauswahlen. Mit vier neuen Italierinnen fallen die Ambitionen etwas bescheidener aus, trotzdem zählen die Ladies Lugano zu den Top-Favoriten. Für die ZSC Lions hat sich nach einem Umbruch mit zahlreichen Abgängen der Trainerwechsel zur ehemaligen Schweizer Nationaltrainerin Diane Michaud und die Geduld mit dem stark verjüngten Team gelohnt:  Silber in der Meisterschaft und Cupsieg gegen Lugano sind der Beweis dafür. Mit der Rückkehr der Nati-Spielerinnen Livia Altmann (nach College-Aufenthalt in den USA) und Isabel Waidacher (nach einem Schweden-Jahr) und der Bernerin Dominique Scheurer (nach fünf Jahren Uni in Edmonton) kommt Erfahrung und zusätzliche Stabilität ins Team zurück.

Auch im Feld der Herausforderer bleibt alles mehr oder minder beim Alten: Insbesondere Reinach, das eine überzeugende Saison 18/19 mit dem Verlust des Bronzespiels verbockt hat, wird erneut vorne mitmischen wollen und können. Neu haben Christian Ruth und ex-Nationalspielerin und Reinach-Ikone Stefanie Marty das Zepter an der Bande übernommen. Die Aargauerinnen verzichten auf Ausländerinnen und haben ihr Kader durch junge Talente aus der Region erweitert. Bronzemedaillengewinner Neuchâtel Hockey Academy will (nicht zum ersten Mal) um den Titel mitspielen. Dafür hat man das Ausländerkontingent erweitert, junge und erfahrenere Spielerinnen verpflichtet und mit dem ehemaligen Junioren-Nationaltrainer Charly Oppliger einen erfahrenen Trainer aus dem Ruhestand als Assistent und Mentor an die Bande zurückgeholt.

Auch Bomo Thun, letztes Jahr nur knapp dem Abstieg entronnen, hat wieder aufgerüstet und will sich zurück ins Mittelfeld kämpfen. Verantwortlich dafür zeichnen soll eine bekannte Persönlichkeit aus dem Schweizer (und internationalen) Eishockey, der Bieler Köbi Kölliker. Der weitgereiste Pensionär (Spieler in Biel, Trainer in der Schweiz und als Nati-Trainer in Deutschland, Sportchef in verschiedenen Schweizer Clubs) gibt sich zuversichtlich, dass er dem Team, das neu wieder auf vier Ausländerinnen aus Deutschland, Italien, Polen und der Slowakei zählt, weiterhelfen kann. Dennoch dürften die Thunerinnen – zusammen  mit Weinfelden – jene beiden Teams sein, die kaum in den Titelkampf eingreifen werden, aber zumindest den Kampf um die verbleibenden zwei Playoff-Plätze befeuern könnten. Weinfelden seinerseits unternimmt den 7. Anlauf auf eine erstmalige Playoff-Qualifikation. Trainerin Andrea Kröni steht praktisch das gleiche Kader wie im Vorjahr zur Verfügung.

Die Transferübersicht der SWHL-A-Clubs

Bomo Thun

Trainer: Jakob Kölliker (SUI, neu)

Ausländerinnen: Jessica Ujcik (GER, neu), Carola Saletta (ITA, neu), Viktoria Maskarova (SVK, neu), Kamila Wieczorek (POL, neu)

Zuzüge: Sandra Heim (Edmonton Griffins, CAN), Carola Saletta (Torino Bulls, ITA), Jessica Ujcik (Morrisville State College, USA), Viktoria Maskarova, Kamila Wieczorek (beide Malmö, SWE), Corin Bregy (Raron)

Abgänge:  Ariana Buxman (Rücktritt), Lina und Emma Ingold (beide Neuchâtel Hockey Academy), Tess Allemann, Sina Bachmann (beide Langenthal), Lisa Wyss (Rücktritt), Vanessa Bühler (?)

Saisonziel: Jedes Spiel gewinnen

 

Lugano

Trainer: Massimo Fedrizzi (ITA, neu; Assistent: Nando Ilic, SLO, bisher)

Ausländerinnen:  Giulia Mazzocchi (ITA, bisher), Anneke Orlandini (ITA, bisher), Greta Niccolai (ITA, neu), Anita Muraro (ITA, neu), Franziska Stocker (ITA), neu), Aurora Abatangelo (ITA, neu)

Zuzüge:  Franziska Stocker (Bolzano Eagles, ITA), Anita Muraro (Oakville Hornets, CAN), Aurora Abatangelo (Ambri Novizen/Ambri Girls), Greta Niccolai (Ambri Girls)

Abgänge: Nicole Andenmatten (Neuchâtel Hockey Academy), Kate Leary (?),  Lara Escudero (?), Federica Galtieri (?)

Saisonziel: Konsolidierung Clubstrukturen, Förderung eigener Nachwuchsspielerinnen, Playoffs Meisterschaft, Finale Cup

 

Neuchâtel Hockey Academy

Trainer: Yan Gigon (SUI, bisher; Assistent: Charly Oppliger SUI, neu)

Ausländerinnen: Marie-Pierre Pélissou (FRA, neu), Gwendoline Gendarme (FRA, neu), Margot Desvignes (FRA, bisher), Simona Studentova (CZE, bisher)

Zuzüge:  Marie-Pierre Pélissou (Laurentian University, CAN / Pôle France), Gwendoline Gendarme (Djurgardens IF, SWE), Lina Ingold, Emma Ingold (beide Bomo Thun), Nicole Andenmatten (Lugano), Fiona Stehrenberger (Zunzgen-Sissach/Basel KLH), Oriane Rickenbacher (CP Meyrin), Cassandra Rensch (Fribourg)

Abgänge: Kendra Broad (Connecticut Whale, NWHL), Sarah Steele (?), Florence Marchon (Le Locle), Nina Thomet (Langenthal)

Saisonziel: Final Meisterschaft und Cup

 

Reinach

Trainer: Christian Ruth (SUI, neu ; Assistentin : Stefanie Marty, SUI, neu)

Ausländerinnen: keine

Zuzüge: Vanessa Kleeb (Langenthal, Luisa Waser (Luzern)

Abgänge: Vanessa Bolinger (Pause), Natascha Brunner (Weinfelden)

Saisonziel: Playoffs

 

Weinfelden

Trainer: Andrea Kröni (SUI, bisher; Assistent: Christian Oesch, SUI, bisher)

Ausländerinnen:  Caroline Lambert (FRA, bisher), Sara Confidenti (SLO, bisher), Tanja Krause (GER, bisher), Nikolett Farkas (HUN, bisher), Nikola Rumanowa (SVK, bisher) 

Zuzüge:  Natascha Brunner (Reinach), Annic Büchi (Winterthur/Illnau-Effretikon), Roxanne Kis (reaktiviert), Noor Salzgeber (Davos/Chur)

Abgänge:  -

Saisonziel:  Playoffs

 

ZSC Lions

Trainer: Diane Michaud (SUI/CAN, bisher)

Ausländerinnen: Anthea Lasis (LAT, neu), Caroline Baldin (FRA, bisher), Tamara Grascher (AUT, bisher)

Zuzüge: Anthea Lasis (University of Western Ontario, CAN), Livia Altmann (Colgate University, USA), Dominique Scheurer (Edmonton Griffins, CAN), Isabel Waidacher (Djurgardens, SWE)

Abgänge: Anna Neuenschwander (Linköping, SWE), Bree Hochuli-Polci, Nina Zollinger (beide Pause), Ellie Punnett (USA), Irene Heise (Deutschland)

Saisonziel: Final in Meisterschaft und Cup, Weiterentwicklung junger Spielerinnen