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Thursday, 28. January 2016 00:17

Von: Daniel Monnin

SWHL-Playoffs: ZSC Lions in der Pole Position

Die Playoff-Halbfinals der Swiss Women’s Hockey League heissen ZSC Lions – Bomo Thun und Lugano – Université Neuchâtel. Die Lions sind klarer (Meisterschafts-)Favorit, Lugano und Neuenburg begegnen sich auf Augenhöhe.

Erster Anwärter auf den Schweizer Meistertitel der Swiss Women’s Hockey League sind die ZSC Lions. Die Zürcherinnen haben sowohl die Qualifikationsrunde als auch die Masterround (je 10 Spiele) in beeindruckender Art und Weise dominiert und wurden letztes Wochenende in ebenso überzeugender Manier Cupsieger. Der einzige Punktverlust in 23 Pflichtspielen (Meisterschaft und Cup) resultierte aus einem Sieg im Penaltyschiessen in einem Heimspiel gegen Université Neuchâtel Mitte Oktober letzten Jahres. Sie stellen nicht nur das bestbesetzte, sondern auch das breiteste und ausgeglichenste Kader aller Playoff-Teilnehmer. Und sie haben das Sieger-Gen implementiert. Der perfideste Gegner der Zürcherinnen wird deshalb nicht allein das gegnerische Team sein, sondern vielmehr die eigene Genügsamkeit, denn eigentlich können die ZSC Lions nur über die eigenen Beine stolpern.

Für den Zürcher Captain, die Aroserin Livia Altmann, ist klar: „Aufgrund der bisherigen Resultate – wir haben alle Spiele gegen die möglichen Playoff-Gegner gewonnen – sehe ich uns in der Favoritenrolle auf den Titel.“ Mit der Aussage, dass Playoffs hin und wieder Überraschungen bringen, lässt sie einen kleinen Spielraum offen.  Allerdings warnt auch sie: „Wir müssen Spiel für Spiel nehmen, bevor wir von einem möglichen Finale träumen.“ Und diese Spiele beginnen am Samstag mit der Auswärtspartie beim Underdog Bomo Thun. Die Thunerinnen ihrerseits sind nach der dritten Playoff-Qualifikation in Folge voll motiviert und wollen – so Verteidigerin Anja Schwarz – mit „Herzblut und Leidenschaft kämpfen.“ Auch U18-Nationalspielerin Tess Allemann, die wie alle andern Kombi-Spielerinnen für die Playoffs vom Thuner Novizenteam freigestellt wurde,  gibt sich kämpferisch: „Die Favoritenrolle liegt bei den Lions. Wir wissen aber, dass sie sich gegen uns immer wieder mal schwer tun. Genau darin liegt unsere Chance, wenn es uns gelingt, mit einer disziplinierten und aufsässigen Spielweise unser bestes Hockey abzurufen.“

Meister Lugano startet für einmal nicht aus der Pole Position, sondern mit einer eher defensiv optimistischen Haltung in die Playoffs. Captain Evelina Raselli zollt sowohl Halbfinal-Gegner Université Neuchâtel als auch dem Favoriten aus Zürich Respekt: „Wir schöpfen unsere Kraft aus dem guten Zusammenhalt im Team, das kann in den wichtigen Momenten entscheidend sein.“ Die Ausgangslage für den mit Spannung erwarteten Playoff-Halbfinal zwischen dem Meister Lugano (Rang 2)  und Neuenburg (Platz 3) zeigt kein eindeutiges Bild aus dem bisherigen Meisterschaftsverlauf. Beide Teams haben ihre beiden Heimspiele gewonnen, auswärts jeweils verloren. Raselli: „Wir begegnen uns auf Augenhöhe, Details werden entscheiden, ich erwarte eine hart umkämpfte Serie.“ Lugano kämpft allerdings mit einem Handicap: Die Tessinerinnen müssen ohne die jeweils für die Playoffs verpflichtete ex-Nationaltorhüterin Sophie Anthamatten auskommen. Sie hat sich mit ihrem Stammclub Saastal für die 1. Liga-Playoffs qualifiziert und könnte frühestens in der Finalserie zur Verfügung stehen.

Und Université Neuchâtel, das Team, das sich über weite Strecken der Regular Season als  erster Herausforderer des Favoriten aus Zürich positionierte? Der Neuenburger Express ist in diesem Jahr arg ins Stocken geraten – einem einzigen Sieg (Schlusslicht und Abstiegskandidat Weinfelden) folgten vier Niederlagen gegen die Top-Teams (dreimal ZSC Lions in Meisterschaft und Cup, einmal Lugano). Das Team von Trainer Yan Gigon wird sich steigern müssen, will es sein erklärtes Saisonziel – die erstmalige Playoff-Finalteilnahme in der Clubgeschichte – erreichen.

Die Playoff-Halbfinal-Partien

Samstag, 14.15 Uhr: Bomo Thun – ZSC Lions, 20.15 Uhr: Lugano – Université Neuchâtel. Sonntag, 15.45 Uhr: ZSC Lions – Bomo Thun, 17.30 Uhr: Université Neuchâtel – Lugano. – Weitere Spiele am 6. Februar,  evtl. 7. und 20. Februar 2016.