Qualifikationsturnier zu den Olympischen Spielen 2018 in der Schweiz

vom 9. - 12. Februar 2017 in Arosa

Nach 2001 (Engelberg) und 2005 (Peking) musste sich die Schweiz 2017 zum dritten Mal über ein Qualifikationsturnier für das olympische Tableau aufdrängen. Aufgrund der Weltrangliste genoss die Schweiz dabei Heimrecht.

Im bünderischen Arosa verfolgten knapp 3'000 Zuschauer die 6 Spiele. Am Ende obsiegten die Gastgeberinnen mit dem Punktemaximum und stehen zum 4. mal in Folge an einer olympischen Endrunde.

Ins Allstar-Team des Directorates Meeting wurde als bester Goalie Florence Schelling gewählt, welche nur 3 Tore im Turnier zuliess. Als beste Stürmerin wurde Lara Stalder ausgezeichnet. Ihr gelangen fantastische 12 Punkte in nur 3 Spielen.

Offizielle Homepage des Turniers auf iihf.com: Link

Qualifikationsmodus für das Frauenturnier - Link

Teilnehmer:
- Schweiz (Aufgebot)
- Tschechien
- Dänemark
- Norwegen 

Spielplan/Resultate:

Do. 9.2.2017

16:00 Uhr

Dänemark

-

Schweiz

1:6

(0:2, 0:3, 1:1) - Bericht

Do. 9.2.2017

20:00 Uhr

Tschechien

-

Norwegen

5:0

(2:0, 3:0, 0:0)

Sa. 11.2.2017

16:00 Uhr

Schweiz

-

Norwegen

4:1

(1:1, 1:0, 2:0) - Bericht

Sa. 11.2.2017

20:00 Uhr

Tschechien

-

Dänemark

4:3

(1:1, 3:1, 0:1)

So. 12.2.2017 

16:00 Uhr

Schweiz

-

Tschechien

4:1

(0:1, 2:0, 2:0) - Bericht

So. 12.2.2017

20:00 Uhr

Norwegen

-

Dänemark

5:1

(0:1, 4:0, 1:0)

Tabelle:

Rang

Team

Spiele

S

Sot

N

Not

Tore+

Tore-

Punkte

 

1)

Schweiz

3

3

-

-

-

14

3

9

2)

Tschechien

3

2

-

-

-

10

6

6

3)

Norwegen

3

1

-

2

-

6

10

3

4)

Dänemark

3

-

-

3

-

5

15

0

 

Bilder:

Sportzentrum Arosa
Sportzentrum Arosa
Sportzentrum Arosa - ready for the games!

 

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Spielbericht Dänemark - Schweiz

Die Schweiz startet mit einem 6:1 Erfolg über Dänemark ins Qualiturnier. Lara Stalder mit 5 Punkten stach ebenso heraus wie die geschlossene Mannschaftsleistung der Schweizerinnen. Und hey, Arosa, was war das für ein geiles Publikum – wow!

Dänemark spielten die Schweizerinnen zuletzt an der Heim-WM 2005! Entsprechend mussten die Coaches auf Material aus der letzten Div. IA-WM zurückgreifen um den Gegner kennenzulernen. Was sie sahen gaben sie ihren Spielerinnen weiter und lagen nicht schlecht. Zwar konnte das die Anfangsnervosität nicht ganz eliminieren jedoch war die Überlegenheit der Schweizerinnen bald offensichtlich und einzig die Chancenauswertung verhinderte mehr als das 2:0 nach 20 Minuten. In der 5. Minute erlöste Alina Müller die zahlreichen Zuschauer mit dem 1:0 und in der 15. Minute stellte Christine Meier im Powerplay auf 2:0. Alina Müller vergab in der 18, Minute sogar noch einen Penalty nachdem eine Dänin den Puck vor dem Tor absichtlich blockierte.

Im Mitteldrittel reagierten die Däninnen zwar, jedoch waren es wiederum die Schweizerinnen welche skorten. Lara Stalder mit dem ersten Tor und Sabrina Zollinger gleich zum Ende des erst 2. Ausschlusses einer Dänin 5 Minuten nach der Spielhälfte machten den Unterschied bereits unerreichbar. Lara Stalder in Unterzahl in der 39. Minute nach einer herrlichen Bullyvariante aus der eigenen Zone sorgte gar für Standing Ovations in der Halle. Ihren Hockeckschuss hätte wohl kein Goalie der Welt halten können…

Dänemark schoss den Ehrentreffer zwar noch in der 50, Minute und vermasselte so der sonst bestechend sicheren Flo Schelling den Shutout, Lara Stalder antwortet nur 2 Minuten später mit dem Penaltytor. So war die Sache gegessen und die Schweizerinnen durften sich zurecht feiern lassen. Von einem super tollen Publikum. Vielen Dank und bis am Samstag!

Headcoach Daniela Diaz zum Spiel: "Wir starteten nervös und steigerten uns danach kontinuierlich. Solange wir uns an den Gameplan hielten und Schlittschuh gelaufen sind waren wir absolut auf Kurs. Im letzten Drittel verliessen wir diesen Pfad leider, werden das aber umgehend korrigieren."

 

Dänemark - Schweiz 1:6 (0:2, 0:3, 1:1)

Sport- und Kulturzentrum / Arosa - 450 Zuschauer - SR. Allen, Hertrich (Johansson, Todd)

Tore: 10. A. Müller (N. Waidacher, Stalder) 0:1. 15. Meier (Stalder, A. Müller; Ausschluss Weis) 0:2. 34. Stalder (Meier, Zollinger) 0:3. 36. Zollinger (Bullo; Strafe gegen Frandsen gerade abgelaufen) 0:4. 40. (39:00) Stalder (Meier, A. Müller; Ausschluss Rüedi!) 0:5. 50. Langsager 1:5. 52. Stalder (Penaltyschuss) 1:6.  

Strafen: 6 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 5 x 2 Minuten gegen Dänemark.

Schweiz: Schelling; Altmann, Bullo, Meier, Forster, L. Benz, Zollinger; Stiefel, Raselli, Staenz, Stalder, A. Müller, Thalmann; N. Waidacher, Rüegg, I. Waidacher, Staiger, Allemann, Rüedi.

Bemerkungen: Schweiz ohne Brändli (Ersatz) und Bolinger (überzählig). Best Player Schweiz: Stalder. Schussverhältnis 44:14 für die Schweiz. 18. A. Müller verschiesst Penalty.  

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Spielbericht Schweiz - Norwegen

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Während es in Japan zum grossen Showdown zwischen den Gastgeberinnen und Deutschland kommt wird es in Arosa wohl auf das Direktduell Schweiz gegen Tschechien hinauslaufen. Dafür sorgte ein erkämpfter, aber umso schönerer Sieg der Eisgenossinnen gegen ein hartnäckiges Norwegen.

49 Schüsse und noch unzählige blocked und missed shots feuerten die Schweizerinnen auf das Tor der erst 15-jährigen Ena Nyström. Doch das Spiel blieb eng bis in die 55. Minute als Evelina Raselli die 1'123 lauten, fantastischen, ja total rockenden Fans in der Aroser Halle mit dem längst fälligen 3. Treffer erlöste. Dafür war die Lautstärke auch um einiges höher als wenn die Schweiz einfach durchmarschiert wäre.

Für Norwegen war es ein «do-or-die»-Spiel, ein Spiel um alles oder nichts. Nur ein Sieg hätte sie im Rennen gehalten und so spielten sie denn auch auf. Defensiv solid bis Bollwerk und vorne mit Kontern. Beides hatten die Schweizerinnen eigentlich gut im Griff, jedoch liess das Resultat kein Nachlassen zu. Dabei begann die Partie ja vielversprechend. Gleich die erste Überzahl verwandelten die Schweizerinnen durch Lara Stalder in der 3. Minute. Ihr Geschoss hätte Nyström den Blocker zerstört, so musste nur das Tornetz hinhalten.
Doch danach verspielten die Schweizerinnen alleine im ersten Drittel 3 weitere Powerplays trotz drückender Überlegenheit. Und so kam es wie es kommen musste. Ein schneller Gegenstoss der Norwegerinnen und im anschliessenden Getümmel vor dem Schweizer Tor behielt Holos die Übersicht und stocherte zum Ausgleich.

Als im zweiten Drittel logischerweise Strafen gegen die Schweizerinnen folgten konnte sich auch das Unterzahlspiel auszeichnen. Und als die Verzweiflung über die vielen vergebenen Chancen langsam zur Pain wurde, ja da war einmal mehr Stalder zur Stelle. Die unbändige Luzernerin flitze der linken Bande entlang, vernaschte beide norwegischen Verteidigerinnen und erwischte Nyström contrepied zum vielumjubelten 2:1.

Im letzten Drittel entwischte einmal Line Bialik und liess die Halle urplötzlich verstummen. Doch ihr Backhandabschluss zischte über die Latte. Und dann kam es eben doch noch, dieses alles ändernde Tor im Powerplay. Oiseth sass auf der Strafbank und das Schweizer Powerplay war einmal mehr wie am Faden gezogen. Nur für einen kurzen Augenblick ging der weite Pfosten auf, Alina Müller passte zur freistehenden Evelina Raselli - 3:1.
Norwegen musste in den Schlussminuten reagieren, zog den Goalie, der Rest ist Geschichte. Nicole Bullo stochterte die Scheibe über die eigene blaue Linie direkt in den Lauf von Stalder, welche sich den zweiten Hattrick en suite holte und wieder den Best Player-Award abholen durfte.  

Headcoach Daniela Diaz zum Spiel: "Es war ein absoluter Krampfsieg aber wir haben aufopfernd und gut gearbeitet. Morgen erwartet uns aber ein ganz anderes Spiel, dessen sind wir und das Team uns absolut bewusst."

 

Schweiz - Norwegen 4:1 (1:1, 1:0, 2:0)

Sport- und Kulturzentrum / Arosa - 1'123 Zuschauer - SR. Allen, Nakayama (Linnek, Pagon)

Tore: 3. Stalder (Raselli; Ausschluss Sirum). 7. Holos (Dalen, Bialik) 1:1. 34. Stalder (Thalmann) 2:1. 55. Raselli (Müller, Meier; Ausschluss Oiseth) 3:1. 60. (59:48) Stalder (Bullo, ins leere Tor) 4:1.

Strafen: 3 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 9 x 2 Minuten gegen Norwegen.

Schweiz: Schelling; Altmann, Bullo, Meier, Forster, L. Benz, Zollinger; Staenz, Stiefel, Raselli, Stalder, A. Müller, Thalmann; N. Waidacher, Rüegg, I. Waidacher, Staiger, Allemann, Rüedi.

Bemerkungen: Schweiz ohne Brändli (Ersatz) und Bolinger (überzählig). Best Player Schweiz: Stalder. Schussverhältnis 49:21 für die Schweiz.

 

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Spielbericht Schweiz - Tschechien

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Aufgrund der aktuellen Umstände war gestern nur eine Kurzfassung der Geschehnisse möglich :) . So holen wir der Vollständigkeit halber noch nach, was sich um 16.00 Uhr gestriger Zeit in Arosa zugetragen hat.

Über 1'300 Zuschauer kamen teils direkt von der Skipiste ins Eisstadion in Arosa um den grossen Showdown mitzuerleben. Und sie wurden nicht enttäuscht. Beide Teams starteten sehr kontrolliert und so verwunderte es nicht, dass im ersten Drittel total nicht einmal 10 Schüsse zu verzeichnen waren. Einer davon fand aber den Weg ins Tor. Die eigens formierte Sturnlinie um Lara Stalders Teamkollegin Katerina Mrazova schlug zu. Nachdem Flo Schelling den Schuss von Denisa Krizova nicht behändigen konnte war Aneta Ledlova zur Stelle und staubte ab. Danach war aber Schluss mit lustig und Schelling, welche erst kürzlich nach 3 Monaten aus einer Verletzung zurückkam, machte dicht.

Doch dieser Gegentreffer hatte ebenso Platz im Gameplan der Schweizerinnen wie allfällige Strafen. Kurz vor Ende des ersten Abschnitts mussten gar zwei Schweizerinnen in der Kühlbox Platz nehmen was den harten Kurs der Schiedsrichterinnen unterstrich. Doch auch diese doppelte Unterzahl behändigten die Eisgenossinnen souverän. Sie wussten auch, dass ihre Chance kommen würde.  Und bewahrten Geduld.
Knapp nach Hälfte des Spiels brauchten sie gerade mal 31 Sekunden ihres ersten richtigen Powerplays für den Ausgleich. Nur einen kurzen Moment ging die Passlinie auf. Lara Stalder bediente Alina Müller, welche aus spitzestem Winkel direkt abzog.
Und nur Sekunden vor Ende des zweiten Drittels nutzte das Specialteam der Schweiz die nächste Strafe gegen Tschechien resolut aus. Christine Meider passte zu Alina Müller, diese legte zurück auf Lara Stalder und diese tat, was sie schon oft an diesem Wochenende tat. Sie hämmerte den Puck mit einer Direktabnahme ab der blauen Linie direkt ins Kreuz. 2:1. Die Halle bebte.

Im letzten Drittel dieses «the winner takes it all»-Spiels war man sich auf Schweizer Seite der kommenden Reaktion der Tschechinnen bewusst. Und die Schweizerinnen blieben cool auch als die Osteuropäerinnen mit Provokationen Strafen suchten. Als sie ihre Angriffsmaschinerie ausrollten und versuchten, den Ausgleich zu erzielen. Denn ihre eigene Chance würde kommen. Und sie kam. Powerplay – Stalder zu Meier zu Müller. Diese zieht nur knapp vor die Grundlinie, schaut, und schon liegt die Scheibe im Netz. Tschechiens Torhüterin Klara Peslarova muss sich wie im falschen Film vorgekommen sein, aus diesem Winkel erwischt zu werden. Dem Stadion hingegen war es ebenfalls kaum egal denn nun stampften und tanzten 2'684 Füsse auf seinen Tribünen. Ok, eine Handvoll tschechischer Fans sah das natürlich anders.

Die Schweiz war nun sehr nahe an den Spielen 2018.
Der drohenden Niederlage noch zuvorkommen wollend legte sich das tschechische Team noch einmal voll ins Zeug doch die Schweizerinnen liessen nichts mehr zu. In der letzten Minute, als das tschechische Tor längst verlassen war entwischten Müller und Stalder noch ein letztes Mal und setzten dem Warten ein Ende.

Während Tschechien, das in der Vorbereitung, im Line-up, im Spiel alles richtig gemacht hatte im Tal der Tränen versank, sprangen sich die Schweizerinnen in die Arme und feierten die erfolgreiche Olympiaqualifikation unter den Augen von Swiss Olympic-Präsident Jürg Stahl und der Verbandsspitze von Swiss Icehockey. Zu den ersten Gratulanten an der Bande gehörte unter anderem Herrennaticoach Patrick Fischer.

Entgegen dem Trend gegen Tschechien (der letzte Sieg nach 60 Minuten lag bereits über 2 Jahre zurück!) setzten sich die Schweizerinnen in diesem Big Game durch und holten sich völlig verdient das Ticket zu ihren 4. Olympischen Spielen en suite! Und wahren sich so die Chance, ihre Medaille von Sotschi verteidigen zu können. Auch wenn dieser Weg lang und hart wird. Aber das ist man sich im Schweizer Lager bewusst. Und grosse Kisten, das ist genau das Ding dieser grossartigen Frauschaft.  

Headcoach Daniela Diaz nach dem Spiel: "Ich bin unheimlich stolz auf dieses Team. Es hat die ganze Saison so hart gearbeitet. Alle haben ihre Rolle zu zweihundert Prozent erfüllt."

 

Schweiz - Tschechien 4:1 (0:1, 2:0, 2:0)

Sport- und Kulturzentrum / Arosa – 1’342 Zuschauer - SR. Allen, Ariano-Lortie (Johansson, Linnek)

Tore: 18. Ledlova (Krizova, Mrazova) 0:1. 35. A. Müller (Stalder, Raselli; Ausschluss Prybilova) 1:1. 40. (39:42) Stalder (A. Müller, Meier; Ausschluss Hymlarova) 2:1. 50. A. Müller (Meier, Stalder; Ausschluss Kolowratova) 3:1. 60. (59:26) Stalder (A. Müller; ins leere Tor) 4:1.

Strafen: 8 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 6 x 2 Minuten gegen Tschechien.

Schweiz: Schelling; Altmann, Bullo, Meier, Forster, L. Benz, Zollinger; Raselli, Stiefel, Staenz, Stalder, A. Müller, Thalmann; N. Waidacher, Rüegg, I. Waidacher, Staiger, Allemann, Rüedi.

Bemerkungen: Schweiz ohne Brändli (Ersatz) und Bolinger (überzählig). Best Player Schweiz: Schelling. Schussverhältnis 21:20 für die Schweiz.

 

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