Saison 2002/2003

A-Nationalteam

A-Nati 2002/2003
Action gegen Deutschland im November 2002

Nach einer "Zwischensaison" ohne eigentlichen Höhepunkt stand die Saison 2002/2003 ganz im Zeichen der Vorbereitung auf die erste Top Division-WM seit 4 Jahren.
Daniel Hüni wechselte als Goalietrainer von der B- in die A-Nati.

Im Oktober organisierte man ein 3-Nationen Turnier in Sierre. Das Spiel gegen Frankreich endete 3:1 für die Eisgenossinnen, das Spiel gegen Kasachstan 3:3. Dank des besseren Torverhältnisses gewannen die Schweizerinnen das Turnier.

Im November unterlag man in Weinfelden zweimal Deutschland mit 1:3, resp. 0:2. Dafür schlägt man dieses Mal im Dezember das DJ Bobo-Team gleich mit 11:4.

Im Februar kommt es zur Premiere eines Meilensteins im Frauenhockey. In Hannover findet der erste Air Canada Cup statt. Teilnehmende sind Deutschland, die Schweiz sowie die kanadische U22 und Finnland B.
Zum Auftakt gelang ein 2:1-Sieg gegen Gastgeber Deutschland. Gegen Kanada U22 setzte es gleich ein 0:8 ab. Patricia Sautter überlässt das Tor in der 35. Minute beim Stand von 0:5 einer Länderspieldebütantin im Dress der A-Nati: Florence Schelling. Nur 2 Monate später steht sie im Aufgebot für die WM!
Das abschliessende Spiel gegen Finnland B endet mit 2:2, damit ist die Schweiz 2. an der Premiere. Es würde 7 Jahre dauern bis dies wieder gelingen sollte...

An die WM reiste man also voller Zuversicht. Umso grösser war der Schock, dass diese nicht stattfinden würde. Die U.S.A. und Kanada weigerten sich wegen S.A.R.S nach China zu reisen und so brach die IIHF das Turnier vor dem Start bei Anwesenheit von 6 Teams ab. Die Schweiz testete noch zweimal in Peking. Unmittelbar nach Ende der zweiten Partie (Unentschieden gegen Schweden) traf die Nachricht bei der Schweizer Delegation ein. Es blieb nichts als die Heimreise.
1 1/2 Jahre später sollten die Schweizerinnen wieder nach Peking kommen. Das Turnier würde stattfinden. Aber dazu mehr in der Saison 2004/2005... 


Ergebnisse:

  • 1. Rang am 3-Nationenturnier in Sierre
  • 2. Rang am 1. Air Canada Cup in Hannover, Deutschland
  • Keine WM-Rangierung, da die Top Division-WM 2003 aufgrund der S.A.R.S.-Pandemie in Asien abgesagt wurde


Teamleitung: Barbara Müller

Coaches: Diane Michaud, René Kammerer, Daniel Hüni

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B-Nationalteam

B-Nati, März 2002 in Belgien

Für die Saison 2002/2003 kommt es im Trainerstab der B-Nationalmannschaft zu einer Rotation. Toni Neuenschwander und Röbi Egger gehen, Jörg Toggwiler kommt. "Toggi" wird die Saison als Headcoach bestreiten. Der Burgdorfer, welcher die Novizen Elite des SC Bern zum Meister führte erweist sich als harter aber talentierter Ausbilder. Das Kader der B-Nationalmannschaft ist inzwischen in Europa bekannt, haben und sollten sie doch noch die eine oder andere A-Nati zu Fall bringen.

Nach dem üblichen Evaluationscamp und Spielen gegen das Selects-Team spielt die B-Nati im November gegen Österreich A. Die Nachbarn werden in zwei Spielen mit einem Gesamtskore von 11:1 regelrecht demontiert. Das Resultat erstaunte indes nicht, die österreichische Nati spielte auch erst seit dieser Saison offiziell zusammen.
Eine Torhüterin, welche nach der Evaluation im Kader der B-Nati stand war eine gewisse Florence Schelling, 14 Jahre alt...

In der Altjahreswoche reiste das Team nach Trnava (Slowakei) um zweimal gegen die Slowakinnen zu testen. Im ersten Spiel wurden den Schweizerinnen noch Limiten aufgezeigt und man verlor klar mit 3:8. Anderntags aber überraschte die B-Nati mit einem 2:1-Sieg...

Im März schliesslich ging die "Abschlussreise" nach Marienbad (Tschechien) wo sich Australien in der Vorbereitung für die WM befand. Man hatte ja noch eine Rechnung von 2001 offen. Das erste Spiel endete noch 2:2 unentschieden. Am andren Tag jedoch wurde die Schmach von damals getilgt und die Aussies mit 3:1 besiegt.
Auf dem Heimweg stoppte man in Memmingen. Dort kam es zum allerersten Treffen mit der B-Nati Deutschlands. Im Tor der Schweiz B stand Riitta Schäublin, welche von der A-Nati zwecks Spielpraxis "ausgeliehen" wurde. Sie hatte es an dem Tag nicht leicht. Die Deutschen, angetrieben von 400 Zuschauern (!) rannten aber an eine Wand. Schäublin stoppte alle Versuche teils mirakulös. Auf der anderen Seite verwertete Katrin Nabholz einen Konter mustergültig. So endete die Saison der B-Nati mit einer durchs Band positiven Bilanz. 


Ergebnisse:

  • 5 Siege aus 7 Länderspielen, zwei davon zu Null, bei nur einer Niederlage und 1 Unentschieden!


Teamleitung: Daniel Monnin 

Coaches: Jörg Toggwiler, Pat Gilomen, Michael Fischer 

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International

Wegen der S.A.R.S.-Pandemie fiel die Top Division-WM im April 2003 in Peking aus. Somit wurde auch kein Absteiger ausgespielt. Einen Aufsteiger aus der Div. I gab es jedoch schon.
Japan setzte sich an der Div.I-WM in Lettland mit lauter Siegen durch. Kasachstan verpasste den direkten Wiederaufstieg, Nordkorea stieg in die Div. II ab.
Dies hatte zur Folge, dass die Top Division-WM 2004 auf 9 Teams aufgestockt wurde. Das OK in Halifax musste also nochmals über die Bücher.

Anstelle von Qualiturnieren traten nun neue Divisionen um die Stärkeklassen zu untermalen. In der neuen Div.II-WM spielten die Teams aus Norwegen, Dänemark, der Slowakei, Italien, Holland und Grossbritannien. An der WM in Italien hiess der Aufsteiger Norwegen während Grossbritannien absteigen musste.

In der Div. III-WM in Maribor (Slowenien) spielten Australien (Aufsteiger), Slowenien, Belgien, Ungarn, Südafrika und Rumänien.

In Amerika holt sich Patricia Sautter Ende März 2003 die zweite Uni-Meisterschaft in Folge. In einem dramatischen Final im eigenen Stadion gegen die Harvard University vor ausverkauftem Haus (über 5000 Zuschauer - Rekord) wehrt sie 41 von 44 Schüssen ab, ehe Nora Tallus in der 2. Verlängerung Duluth zum Titel schiesst.

Die Asien-Winterspiele finden in Japan statt. Die Gastgeberinnen müssen jedoch Kasachstan Gold überlassen und sich selbst mit Silber begnügen. China wird Dritter. Zum Eklat kommt es im Spiel Kasachstan gegen Südkorea. Als es nach nur 24 Minuten bereits 19:0 für Kasachstan steht weigern sich die Südkoreanerinnen, das Spiel fortzusetzen. Das Spiel wird abgebrochen und mit 19:0 für Kasachstan gewertet.

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Regionalauswahlen

Wiederum wird das Selects-Team weiter betrieben. Dort spielt unter anderem die 15-jährige Dominique Slongo im Tor...
Sie testen gegen die Regionalauswahlen sowie die B-Nati und spielen am 9. November 2002 gegen Österreich B. Das Spiel wird problemlos mit 4:0 gewonnen.
Im Dezember spielen sie am traditionellen Regionenturnier, auch dieses Mal in Küssnacht am Rigi.

Die Regionalauswahlen sind durch die Abgabe von Spielerinnen und Staff an die Selects logistisch gefordert. Sie entscheiden sich, gemeinsame Zusammenzüge zu veranstalten. Von den Synergien profitieren alle und das Niveau kann in den Trainings entsprechend gefördert und gefordert werden.  

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Liga / Klubs

Meister 2003: Reinach

Auch in der Saison 2002/03 regierte die Ausgeglichenheit. Jedes Team war im Stande das andere zu schlagen. Leider musste in dieser Saison Langenthal in den sauren Apfel des Abstiegs beissen. Lugano hingegen wies nach 20 Spielen die beste Bilanz auf und qualifizierte sich vorzeitig für das Finalturnier in Romanshorn. Lyss und Illnau/Effretikon folgten als nächstes, während der letztjährige Meister Reinach sich im letzten Spiel hauchdünn gegen Oberthurgau zu qualifizieren vermochte. Der DSC Oberthurgau hiess noch im Vorjahr DSC St. Gallen. Der Verein zügelte ins brandneue Stadion in Romanshorn, benannte sich um und veranstaltete auch gleich das Finalturnier. Für dieses jedoch qualifizierten sie sich wie erwähnt nicht und mussten "zu Hause" zuschauen wie der Meister erkoren wurde. 

Am Finalturnier setzte sich Lyss im ersten Halbfinal erwartungsgemäss gegen Illnau/Effretikon mit 7:4 durch. Im zweiten Halbfinale traf der haushohe Favorit Lugano auf das 9 Spielerinnen starke "Trüppchen" aus Reinach. Mit einem Last Minute-Treffer erzwang der Meister durch Nicky Walder die Verlängerung welche torlos endete. Mit dem Sieg im Penaltyschiessen landeten die Aargauerinnen die erste faustdicke Überraschung und verwiesen Lugano in den kleinen Final.
Diesen gewannen die Tessinerinnen tags darauf souverän.

Im Final standen sich, wie schon ein Jahr zuvor, Lyss und Reinach gegenüber. Erwähnenswert ist sicher, dass genau diese beiden Teams nur mit einer Ausländerin antraten. Wer nun dachte, dass die Reinacherinnen nach dem aufopfernden Fight gegen Lugano am Vortag die Kräfte verpufft hatten, sah sich gewaltig getäuscht. Mit ungeahndeten Kräften hielten sie dem Druck der Lysserinnen stand und entschieden die spannende Partie kurz vor Schluss für sich. Rebekka Müller schoss das goldene und somit errangen die Wynentalerinnen zum dritten Mal in Folge den Meistertitel...

Zug/Seewen hiess der Aufsteiger. Mit 17 Siegen aus 20 Spielen setzten sie sich klar gegen die Konkurrenz durch. Getragen von Natispielerinnen wie Ruth Künzle und Daniela Diaz sowie Marion Pepels aus Holland stiegen die Innerschweizerinnen nach 2 Jahren LKB wieder in die höchste Spielklasse auf. Ihre Rückkehr sollte fulminant werden.
Es war dies auch die letzte Saison von Marion Pepels in der Schweiz. Nach 13 Saisons in Folge (!) in der Schweiz wechselte sie zurück nach Holland. Sinnigerweise schoss sie auch das letzte Tor der Saison für Zug/Seewen beim 9:2 Erfolg über Biel/Lyss...

Schweizer Meisterschaft LKA: 1. Reinach 2. Lyss 3. Lugano 4. EIE 5. Oberthurgau 6. Langenthal

Absteiger: Langenthal, Aufsteiger: Zug/Seewen.

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