Grosses Interview mit dem Staff der A-Nati

vor der WM 2009 in Hämeenlinna

Nach Abschluss des letzten Camps in der Schweiz und der Bekanntgabe des Kaders traf sich frauennati.ch mit dem Staff der A-Nationalmannschaft für das grosse WM-Interview.

Frauennati.ch: Pipo, du schwitzt immer noch vom Kisten schleppen. Ist die Fracht jetzt unterwegs?
Philipp Steiner, Teammanager A-Nationalmannschaft (PS): Ja, geschafft, und das sogar in Rekordzeit!

Wieso überhaupt Fracht? Nehmt doch alles ins Flugzeug!
PS: Dies hat zwei entscheidende Gründe.
Zum Einen ist es eine logistische Frage, da wir von Helsinki aus per Car noch ca. 5 Stunde Fahrt zu bewältigen haben und das gesamte Material nicht einfach so in einen Reisecar verstaut werden kann.
Andererseits aber und das ist der Hauptgrund, kostet Übergewicht im Flugzeug extrem viel und wenn wir von 1000 kg und irgendwas in der Region von 50 Franken pro Kilo sprechen, dann würde dies mit 50'000 Franken zu Buche schlagen, was wir uns schlichtweg nicht leisten können!
Aha so ist das. Ist denn in Kuortane alles bereit?
PS: Gemäss Frachtplanung sollte das gesamte Material, welches per Fracht nach Kuortane geliefert wird am Freitag Abend, spätestens aber am Samstag Morgen vor Ort eintreffen.
Wenn wir also gegen Abend ankommen, wird die Fracht bereits dort sein.
Zudem haben wir ja auch nach Harbin eine Frachtsendung aufgegeben und wenn es in China funktioniert, gehe ich davon aus, dass es auch in Finnland nach Plan funktionieren wird.

Super, dann sollte die Vorbereitung ja reibungslos verlaufen. Kribbelt es dich denn schon für die WM?
PS: Vor meiner ersten WM letztes Jahr in Harbin war das Kribbeln wesentlich grösser, da ich da noch überhaupt nicht abschätzen konnte, was auf mich zukommen wird.
Zudem war China auch nicht gerade die leichteste Übung als WM-Rookie.
Jetzt ist es so, dass ich von dieser Erfahrung profitieren kann und Andererseits hatte ich die letzten Wochen noch gar keine Zeit um „kribbelig“ zu werden.

Welchen Eindruck hast du von Hämeenlinna? Wie ist das Hotel?
PS: Finnland ist ein hockeyverrücktes Land und die Organisatoren sind viel professioneller als dies noch in China der Fall war.
In China wusste ich eine Woche vor Abflug noch gar nicht so genau, in welchem Hotel wir untergebracht sein werden, dies ist jetzt ganz anders!
Bereits in Harbin war eine Delegation aus Hämeenlinna vor Ort, welche uns mit Informationsmaterial versorgt hatte und die Vorbereitungen wurden bereits seit Monaten im Detail besprochen.
Das Hotel sieht sehr gut aus und bietet alles was wir brauchen.

René, das Kader ist benannt, die Namen bekannt. Wie geht es dir?
René Kammerer, Headcoach A-Nationalmannschaft (RK): Nun, zum einen bin ich erleichtert, dass die Selektion getan ist. Zum anderen aber fühle ich auch mit jenen, die den Sprung nicht geschafft haben. Es ist jedes Mal sehr hart, jemandem sagen zu müssen, sie sei nicht dabei. Aber ich freue mich selbstverständlich auch für jene, die wir ins Kader berufen haben. Auf jeden Fall eine emotionale Sache.

Was uns alle interessiert: was sagt ein Nationaltrainer zu einer Spielerin bei der Bekanntgabe der Selektion oder eben Nichtselektion?
RK: Es ist mir wichtig mit den Spielerinnen den Selektionsentscheid persönlich mitzuteilen. Vor allem bei solchen, die nicht dabei sind. Sollte das nicht gehen, dann zumindest telefonisch. Wir versuchen zu verhindern, dass die Spielerinnen einen Entscheid aus den Medien erfahren müssen.
Wir sind am Ende keine Wohlfühltruppe, aber für mich gehört sich das einfach so. Wir dürfen auch das soziale Umfeld nicht vergessen, die sich auf eine mögliche Teilnahme eingestellt haben. Diese Gespräche sind hart. Vor Weltmeisterschaften und natürlich noch viel mehr vor olympischen Spielen. Meist haben wir am Stichtag sehr wenig Zeit dafür. Ich versuche schon im Verlauf der Saison Standortbestimmungen mit der Athletin zu machen. Weiter wissen alle, die im Nationalkader dabei sind, dass dieser Tag kommen wird. Und nach den Grossanlässen setze ich mich – wenn gewünscht – mit den betroffenen Akteurinnen zusammen und analysiere die Situation. Auch im Hinblick auf neue Aufgaben. Nach dem Turnier ist vor dem Turnier. Versprechen allerdings können keine gegeben werden.

Das WM-Kader trägt einige neue Namen, aber auch Rückkehrerinnen sind mit im Kader. Wie kam es dazu, was denkst du von eurer Selektion?
RK: Fast schon traditionell hat dieses Kader so noch nie zusammengespielt. Das wird eine Herausforderung, aber auch unglaublich spannend werden. Ich freue mich darauf!
Wir haben wiederum einige ganz erfahrene Spielerinnen dabei, aber auch ganz junge Leute. Wir – ich – sind überzeugt, dass wir auf alle Eventualitäten vorbereitet sind.
Der Konkurrenzkampf war sehr gross, und die letzten Entscheidungen auf allen Positionen sehr eng. Das ist auch gut so.

Und die obligate Frage: was habt ihr für ein Ziel? Ihr verteidigt immerhin den vierten Platz, eure beste Platzierung ever?!
RK: Die offizielle Zielsetzung ist wiederum das erreichen der Top 6. Als 2. Ziel die Qualifikation für die A WM 2011.

Ihr gebt euch wie immer bescheiden. Ist das nur ein Spiel oder ist das echt?
RK: Ja, das ist echt. Klar sind wir Weltnummer 5. Wir wissen aber, was es braucht um solche Resultate wie in Harbin oder Winnipeg zu bringen. Alles muss im richtigen Moment stimmen. Rein von den Möglichkeiten her, kann unsere Konkurrenz längere Spiesse in das Feld führen.
Gerade in Harbin haben wir gesehen, wie schnell es gehen kann. Die Deutschen mussten diese bittere Erfahrung machen.
Wir haben eine realistische, ehrliche Zielsetzung. Wir, die Spielerinnen und der Staff , werden Gas geben, diese und wenn möglich auch mehr zu erreichen. Ich habe volles Vertrauen in die Gruppe! Auch wenn wir (Verglichen mit den Möglichkeiten) fast als Nobodys in das Turnier gehen, Potential ist da! Darum wollen - nein müssen – wir bescheiden bleiben.

Spannend! Gegen wen testet ihr noch vor der WM?
RK: Wir konnten 2 Spiele fixieren. Aufgrund der Distanzen der verschiedenen Pre Camp Standorten in Finnland war das gar nicht so einfach. Schliesslich will ich nicht 6 Stunden Anfahrtweg nur für 1 Spiel, das lohnt sich einfach nicht. Wir haben aber sehr gute Alternativen gefunden. Am 31.03.09 spielen wir an unserem Pre Camp Standort gegen das örtliche High School Team. Am 01.04.09 dann wiederum in Kuortane gegen Japan.

Michael, was erwartet euch denn überhaupt in Hämeenlinna?
Michael Fischer, Assistant Coach A-Nationalmannschaft (MF): Nun, Finnland ist bekannt für Wintersport, Eishockey geniesst einen hohen Stellenwert. Das wird unserer Seele gut tun und wir freuen uns enorm auf die WM. Der Gastgeber hat sehr viel getan, dass es perfekte Bedingungen hat. Das werden die Teams mit begeisterndem Sport zurück zahlen. In der Vorrunde treffen wir auf Kasachstan und Gastgeber Finnland. Kasachstan kennen wir von 5 Partien in den letzten 15 Monaten. Zudem spielen sie unter dem Klubnamen Aisulu auch im European Women’s Champions Cup mit. Wir haben also einiges von ihnen gesehen. Sie trainieren immer in der Besetzung zusammen und haben viel Erfahrung im und als Team. Ihr Powerplay ist stark und sie spielen ein russisch geprägtes Eishockey. Spielerisch stechen Potapova, Shu, Shtelmaister oder Kriukova hervor. Sie können Partien entscheiden und werden sehr viel Eiszeit bekommen. Wir sind aber gut vorbereitet und werdne sie vor allem nicht unterschätzen denn auf dem Paper sind wir Favorit. Finnland spielt die Heim-WM und wird extrem motiviert sein. Sie haben ihre Stärke trotz enttäuschendem Abschneiden am MLP Nations Cup im Januar mehrfach bewiesen und sind nicht zu unrecht die aktuelle Nr. 3 der Welt. Coach Saintula wird seine Frauen ans Limit führen um eine Medaille zu holen. Spielerisch haben sie sicher die Klasse dazu. Es bleibt abzuwarten wie sie mit dem Druck umgehen können. Das könnte ihnen auf dem Weg einen Strich durch die Rechnung machen. Wer weiss, vielleicht ziehen wir ja den Strich bereits in der Vorrunde. Immerhin haben wir noch etwas offen gegen sie und diese Rechnung ist noch nicht bezahlt (schmunzelt)!

Das tönt aber gar nicht bescheiden wie bei René! Seid ihr euch nicht einig?
MF: Haha, das musste ja so kommen (lacht). Nun wie gesagt haben wir dem Team letzten August diese Tugenden auf den Weg gegeben. Bescheidenheit und Demut bei harter Arbeit, jeden Tag. Das haben wir getan und müssen uns auf die WM nicht verstecken. Das hat mit Überheblichkeit nichts zu tun.

Wie bewertest du die anderen Teams? Immerhin geht es um viel an der WM. 2 Teams steigen ab, 2011 wird wieder mit 8 Teams gespielt! Stimmt das?
MF: Das ist wahr. Die Abstiegsrunde wird keine einfache Sache und damit viel Spannung in die Vorrunde bringen. Theoretisch hat man in der Abstiegsrunde mehr Chancen in die Division I zu fallen als in der Weltgruppe zu verbleiben. Eine spezielle Ausgangslage, aber sie ist für alle gleich. In der Gruppe A trifft Titelverteidiger USA auf Russland und Japan. Die USA wird in der Vorrunde nichts anbrennen lassen und in die Medaillenrunde einziehen. Russland wird sich mit seinen Profis gegen Japan wohl durchsetzen. Zu stark sind die Osteuropäerinnen geworden, seit sie alle als Berufsspielerinnen arbeiten. Eine ganz starke Truppe. Da muss sich Japan etwas einfallen lassen, wollen sie nicht gegen den Abstieg spielen. In der Gruppe B schliesslich spielen Kanada, Schweden und China um die Plätze. Schweden hat am MLP die kanadische U22 im Final geschlagen. Ich denke das wird die „richtige“ Nati der Nordamerikanerinnen auf dem Eis beantworten. Sie haben nach dem letzten Turnier in Harbin bei ihren Landsleuten wohl einiges gut zu machen und werden darauf brennen, den Titel zurück zu holen. Schliesslich haben sie in der Weltrangliste nur noch wenige Punkte Vorsprung auf die Amerikanerinnen und als Nr. 2 der Welt hinter den Erzfeindinnen in die eigenen olympischen Spiele zu starten wäre wohl der Super GAU. .Man darf aber Schweden nicht unterschätzen. Coach Elander hat den 5. Platz von Harbin aufgearbeitet und ist gross zurückgekommen mit dem Titel am MLP. Er wird Schweden wieder Richtung Platz 3 in der Welt lenken wollen und das WM-Turnier bei seinem Erzrivalen ist eine zusätzliche Motivation. Alles andere als der letzte Platz in dieser Gruppe für China wäre wohl die grösste Überraschung des Turniers. Obwohl Paul Strople das Team nach Vancouver gebracht hat wird das Potenzial nicht reichen um den Grossen gefährlich zu werden. Für den Klassenerhalt hingegen hat er genug Schlagkraft. Das hat China an der Universiade in Harbin klargemacht und Silber gewonnen. Nun gut, es ist nicht klar wie die Spielerinnen auf einmal alle wieder studieren sollten aber in China ist eben vieles möglich (schmunzelt).

Man merkt, die internationale Spitze redet fast nur von Profis. Wie fühlt es sich so an als Amateur dort?
MF: nun, es wird immer wieder mit Staunen zur Kenntnis genommen dass wir nicht Profis sein sollen. Aber das löst auch viel Anerkennung aus und die gebe ich gerne an die Spielerinnen weiter. Was sie leisten ist nicht hoch genug anzurechnen. Mit unseren Mitteln holen wir extrem viel heraus und das kann man nur, wenn man sich nicht von den Voraussetzungen vergraulen lässt, sondern diese so einrichtet dass es möglich ist, auch international zu bestehen. So amateurhaft wie es scheint sind wir nicht mehr. Die Hälfte des Kaders konnte im Ausland unter professionellen Bedingungen trainieren und ihren Traum leben. So gesehen geht es uns doch gut also kehren wir wieder zurück zur Bescheidenheit, klagen nicht sondern verlangen nichts aber geben alles! Und wir arbeiten weiter an den Bedingungen, so dass wir auch weiterhin mit all den Profis mithalten können.

Nun denn. Wie kann man euren Challenge in Finnland verfolgen?
MF: ganz einfach! Einen Flug buchen und ins Stadion kommen (lacht). Im Ernst, so nah war selten eine WM und wir freuen uns immer über Live Unterstützung. Wer das nicht kann der darf auch im Herzen mit uns sein und die Resultate über IIHF.com live verfolgen. Wer das möchte kann auch auf dieser Homepage auf der Startseite auf das WM-Logo klicken, dann gelangt er direkt zur richtigen Seite. Das habt ihr toll gemacht! Zudem werden wir wieder auf hockeyfans.ch und auch auf dieser Seite täglich Berichte und Blogs führen so dass alle lesen können was wir so erleben dürfen.

Danke, wir geben uns Mühe. Dani, die Torhüterinnen spielen eine wichtige Rolle in jedem Team. Die Schweiz darf sich glücklich schätzen, sehr gute Goalies zu haben. War die Selektion schwierig?
Daniel Hüni, Assistant Coach A-Nationalmannschaft (DH): …

So schwierig wie nie zuvor! Wir haben das Glück aber auch eine Art Luxusproblem. Unsere Goalies zählen zu den besten der Welt. Andere Nationen haben eine klare Nummer Eins mit wenig Optionen aus dem Nachwuchs. Wir dürfen auf vier hochkarätige Torleute zählen, welche bereits auf der internationalen Bühne brilliert und sich allesamt im Männerhockey durchgesetzt haben.

Mit Florence Schelling spielt bereits die dritte Schweizerin nach Patricia Elsmore-Sautter und Riitta Schäublin (beide bei Minnesota Duluth) im Tor einer nordamerikanischen Top-Universität. Haben sie etwa zu wenig eigene Goalies oder was meinst du?
DH: In Nordamerika wird zu wenig auf die technische Ausbildung der Torhüterinnen geachtet, womit unsere Schweizer Goalies mit einem gehörigen Vorsprung nach Übersee reisen.
Der Fokus in Nordamerika wird hauptsächlich auf Emotionen und Stellungsspiel (Taktik) gelegt.
Ich bin der Meinung, dass Fortschritte im taktischen viel schneller erzielt werden können als Versäumnisse im technischen Bereich.
Emotionen kommen von Alleine!

Wie sieht es denn in Zukunft aus, ist für Nachwuchs bei den Goalies gesorgt?
DH: Es zeigen sich schon heute junge hoffnungsvolle Talente, die bereits in ihren Clubs (Damen und Nachwuchs) eine tragende Rolle übernehmen.
Von einem Mangel an Talenten kann also nicht die Rede sein, auch wenn diese Goalies heute natürlich noch recht jung und somit körperlich auch noch nicht so weit sind, dass sie bei uns in den unmittelbaren Konkurrenzkampf einsteigen können.
Mit unserem Nachwuchskonzept und den damit verbundenen Nachwuchsteams (U-15 und U-18) ist die kontinuierliche Heranführung an die A-Nationalmannschaft sichergestellt.

OK, wie erklärst du dir, dass die meisten Mädchen als Goalies ihre männlichen Kollegen in ihren Teams als Nr. 1 ablösen?
DH: Die meisten Mädchen ist wohl ein wenig übertrieben aber diejenigen, welche Du ansprichst sind aussergewöhnliche Talente und Persönlichkeiten.
Diese Qualitäten überzeugen eben auch die Coaches der entsprechenden Männerteams.
Schlussendlich wollen diese ja auch „nur“ den besten Torhüter, egal ob Mann oder Frau für den bestmöglichen Erfolg ihrer Teams.

Zum ersten Mal sitzt auch Beat Mösli bei uns am Tisch. Er ist der Materialchef der A-Nationalmannschaft. Beat herzlich willkommen! Wie geht es dir so kurz vor dem Abflug. Ist alles Material „paraat!“ wie du immer so schön sagst?
Beat Mösli, Materialchef A-Nationalmannschaft (BM): Hoi zämä. Natürlich ist eine gewisse Nervosität in einem. Das gehört ganz einfach dazu. Dann gehe ich in Gedanken immer wieder die verschiedenen Frachtlisten durch, um sicher zu sein, dass ich Alles dabei habe.

Was nimmst du denn eigentlich so alles mit an eine WM?
BM: Es geht vor allem um Material, welches das Team braucht, um Eishockey zu spielen. Isolierband, Scotch, Heissluftföhn aber auch Verlängerungskabel und sonstiger Krimskram. Am allerwichtigsten sind aber die Dresses. Ohne diese kann man nicht spielen. Für alle Fälle habe ich 23 Plasiksäcke bereitgemacht mit je einem Puck, Trainingsleibchen und 1 Paar Stulpen. Sicher ist sicher.

Wie sieht denn so dein Tagesablauf in Finnland aus?
BM: Ich möchte eigentlich immer zuerst in der Garderobe sein. Am liebsten etwa eine Stunde vor dem Team. Dann gilt es Alles wieder auf Vordermann zu bringen. Gewaschene Leibchen aufhängen, Schuhe schleifen und überhaupt Ordnung zu haben. Leider sind die Garderoben nicht immer so wie damals in Winnipeg. Das war superluxuriös. Dann brauchen die Spielerinnen (und Trainer) immer wieder dies und das.

Ah, du grillst also nicht noch nebenbei, oder für was ist dieser Fleischthermometer den du da immer mitnimmst?
BM: Haha……damit kann ich die Eistemperatur messen. Es war mir eine Lehre damals in Peking, als sich die Spielerinnen mit dem normalen Schliff nur sehr schwer bewegen konnten. War doch das Eis nicht so kalt wie bei uns. Das heisst, es war weicher und dadurch der Schliff zu scharf.

Wow, interessant. Was fasziniert dich grundsätzlich an deinem Job als Materialchef?
BM: Zuerst das Material als ganzes. Die Entwicklung ist ständig in Bewegung. Alles wird leichter und dadurch vielleicht auch etwas anfälliger. Dann ein Teil eines Team’s zu sein, das durch dick und dünn gehen will. Dies spüre ich bei jedem Zusammenzug. Auch werde ich immer von Allen tatkräftig unterstützt. Ich bin stolz ein Teil diese Team’s zu sein.

Ah, da merkt man das Feuer in dir! Super. Wie sagt man in dem Fall wenn man einem Materialchef eine gute WM wünscht? „Gut Schliff!“ oder so?
BM: Ich weiss nicht. Vielleicht toitoitoi oder so ähnlich. Sagen wir ganz einfach: Viel Glück!

Okok, wie immer euer Wunsch am Schluss:
PS: Mein Wunsch ist, dass alles reibungslos verläuft und dass wir wieder dem einen oder anderen „Grossen“ ein Bein stellen können und die Medien uns mehr Beachtung schenken, als dies in der Vergangenheit der Fall war.
„wie immer“ hast du drei Wünsche Pipo (lacht)!
RK: Zunächst ein organisatorischer, nämlich dass wir das gesamte Team mit allem Material am 28.03.09 komplett in Kuortane haben.
MF: ich wünsche mir, dass der Tiger noch mehr Hunger hat (Insider, sorry – schmunzelt)
DH: Ich möchte den Klassenerhalt sichern. Alles Weitere kommt dann Step by Step und natürlich nach oben offen!!
BM: Schön wäre, den 4.Schlussrang von Harbin zu wiederholen oder sogar noch zu toppen. Ich werde dafür arbeiten.

Perfekt, merci villmool für eure Zeit und viel Glück in Hämeenlinna. Wir werden in Gedanken bei euch sein und täglich berichten, was an der WM läuft. Guten Flug und tschüss zämä.